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Ash Grey

Ash Grey

Titel: Ash Grey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Romana Welsch
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binde mir die Bluse, die ich über meinem Top getragen habe, um die Hüften und lasse die Sonne auf meine Arme scheinen. Ich weiß nicht wann ich mich jemals so frei gefühlt habe. Vielleicht setze ich mein Leben in den Sand, vielleicht schaffe ich es nicht und gehe unter, aber sicher nicht heute.
    „ Whatever tomorrow brings, I'll be there, with open arms and open eyes.“
    Ich höre Drive von Incubus und trage meine Sonnenbrille. Das rote Top von gestern wurde reduziert. Ich kaufe es, weil ich es heute Abend tragen will wenn er singt. Ich weiß nicht, wie er heißt. In meinen Tagträumen nenne ich ihn Ash, wegen Ash Grey. Ich muss die ganze Zeit grinsen. Manchmal bin ich naiv, aber dafür habe ich mich entschieden. Ich konnte mich zwischen naiv und depressiv entscheiden.

Ich telefoniere mit Dina. Sie ist zuhause also mache ich mich auf den Weg. Als ich komme sitzt sie auf der Couch. Ihre Eltern sind nicht da.
    >> Hey Kim. <<
    Sie klingt irgendwie überschwänglich, ungewöhnlich, normalerweise ist sie eine Schlaftablette. Ich ziehe meine Schuhe aus und lasse mich auf dem weichen, handgeknüpften Teppich nieder. Dinas Eltern haben Geld. Sie sind nicht reich, aber sie haben geerbt.
    >> Du siehst happy aus. Ist was passiert? <<
    Sie fährt sich durch die kinnlangen, blonden Haare, grinst.
    >> Willst du etwas essen? <<
    Ich schüttle den Kopf. Dina holt sich etwas aus der Küche und lässt sich dann auf die beige Couch fallen.
    >> Du kennst ja Simon. <<
    Ich nicke und weiß jetzt schon wohin dieses Gespräch führt.
    >> Der aus deinem Reitstall. <<
    Sie grinst wieder, beißt von ihrem Apfel ab.
    >> Naja, wir sind jetzt quasi zusammen! <<
    Es folgt eine ausführliche Schilderung sämtlicher Zusammentreffen zwischen Dina und Simon bisher. Er ist zwei Jahre älter als sie und anscheinend furchtbar schwierig. Nach zwölf Stunden Beziehung weiß Dina schon, was sie alles an sich ändern muss um ihm zu gefallen. Ich sage nichts. Sie würde es in den falschen Hals bekommen. Nach einer ganzen Weile holt sie Luft.
    >> Und was ist bei dir los? Wie läuft es zuhause? <<
    Ich zucke mit den Schultern. Mit einem Mal bin ich mir nicht mehr sicher, ob sie die Wahrheit hören will. Es fühlt sich so an, als ob sie nur fragt um ihr Gewissen zu beruhigen.
    >> Ich bin heute gegangen. <<
    Die Worte kommen nur schwer über meine Lippen. Ich verhalte mich wieder als wäre es mir gleichgültig, das macht es für uns beide leichter.
    >> Was? Echt?! <<
    Ich verstehe nicht warum sie schockiert ist. Meine Mutter versucht seit Ewigkeiten mich loszuwerden. Ich konnte sie lange hinhalten.
    >> Ja. Halb so schlimm. <<
    >> Wo willst du denn jetzt hin?! Hast du dir schon etwas überlegt? <<
    >> Naja, ich weiß nicht…mal sehen wer Platz für mich hat. Ich muss mir etwas suchen… <<
    >> Aber das kann sie doch nicht machen! Ich meine, deine Mutter kann dich doch nicht einfach so rauswerfen! <<
    Wieder reagiert Dina übermäßig schockiert. Sie kennt meine Situation. Sie hat miterlebt was bei mir zuhause passiert ist. Wir sind seit dem Kindergarten Freundinnen. Ich zucke mit den Schultern weil ich nicht weiß was ich sagen soll.
    >> Du musst ihr endlich mal deine Meinung sagen! Sag ihr, dass sie dich nicht so behandeln kann! Du bist ihre Tochter und nicht irgendein Hund den sie abschieben kann wenn sie ihn nicht mehr will! Droh ihr mit dem Jugendamt! <<
    >> Ich will nicht ins Heim! <<
    Ich bin überrascht, weil mein Satz so ängstlich klingt. Ich will wirklich nicht in irgendeine Jugendeinrichtung abgeschoben werden. Das ist der Anfang vom Ende. Ich kenne Leute die in Heimen großgeworden sind. Misshandlungen, Drogen, Kriminalität. Das alles macht mir eine scheiß Angst.
    >> Ach Kim... <<
    Dina klingt enttäuscht. Es tut mir leid, dass ich ihre heile Traumwelt zerbreche. Sie hätte sich lieber damit auseinandergesetzt, wie sie sich für Simon verbiegen kann. Das macht sie gerne. Wenn sie einen Freund hat, dreht und wendet sie sich so wie er sie haben will. Am Ende kennt sie sich selbst nicht mehr und heult weil sie verlassen wurde. Sie tut mir leid, aber ich habe im Moment andere Probleme.
    >> Du kannst übers Wochenende bei mir schlafen, aber meine Eltern erlauben mir keinen Besuch unter der Woche. <<
    >> Ich weiß. Das macht nichts. Danke Dina. <<
    Ich erzähle ihr von Juli und dem neuen Musikgeschäft in der Innenstadt. Sie gerät weniger ins Schwärmen als sonst. Als ich Ash erwähne, zieht sie eine Augenbraue in die Höhe.
    >> Schon wieder ein

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