Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ash Grey

Ash Grey

Titel: Ash Grey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Romana Welsch
Vom Netzwerk:
Fast drei Jahre. <<
    Ich will nicht mit Felix darüber reden. Es tut ihm weh, mir genauso.
    >> Wieso habt ihr euch getrennt? <<
    Ich zucke zusammen. Genau diese Frage macht mir am meisten Angst. Er darf es nicht wissen. Ich kann es ihm nicht sagen. Ich kann nicht mal daran denken ohne Bauchschmerzen zu bekommen.
    >> Es war…ich… <<
    Mir fällt keine Lüge ein.
    >> Ich kann nicht Felix! Ich will nicht über Jens reden! Ich will nicht mal an ihn denken! Es ist vorbei! Er bedeutet mir nichts mehr. Ich würde lieber auf der Straße leben als zu ihm zurückzugehen, ehrlich! <<
    Er nimmt mich in den Arm. Ich bin aufgebracht.
    >> Schon okay! Du musst nicht über ihn reden, ich will es eigentlich auch gar nicht hören. <<
    >> Danke. <<
    Wahrscheinlich klingt es für ihn seltsam, dass ich mich bedanke, aber er tut mir einen großen Gefallen. Wenn er nachgehakt hätte, hätte ich die Nerven verloren. Felix küsst mich und geht duschen.
    Als er zurückkommt, sieht er nachdenklich aus. Ich habe auch nachgedacht. Er hat diese Geheimnistuerei nicht verdient, er hat kein Mädchen mit so einer Vergangenheit verdient.
    >> Es ist in Ordnung wenn du mich nicht mehr hierhaben willst! <<
    Ich habe mich nicht getraut mich ins Bett zu legen. Was heute passiert ist, hat mir wieder ins Gedächtnis gerufen, dass mich das Drama verfolgt. Irgendwie war das schon immer so. Felix soll sich das nicht antun. Ich will ihm die Möglichkeit geben mich loszuwerden. Er starrt mich an und geht neben mir in die Knie. Ich sitze vor dem Bett auf dem Teppich. Meine Tasche steht neben mir. Ich habe sie gepackt.
    >> Mein Leben ist kompliziert. Ich bin kompliziert! <<
    >> Nein! Dir ist nur viel Mist passiert und du bist zu jung um damit fertig zu werden! <<
    >> Ich kann bei einer Freundin übernachten! Ich kann mir ein Zimmer suchen! Ich kann dir das Geld für die Klamotten zurückgeben! Ich weiß nicht ob ich dir alles auf einmal bezahlen kann, aber… <<
    >> Hör auf! <<
    Er klingt wütend.
    >> Tut mir leid! Ich gehe einfach und quatsche dich nicht voll… <<
    Ich raffe mich hoch, aber Felix drückt mich zurück auf den Boden.
    >> Red nie wieder solchen Müll, okay? Du tust mir weh wenn du solche Sachen sagst! Ich will nicht, dass du nicht weißt wo du schlafen sollst, oder, dass du dir Sorgen machen musst wie du irgendetwas zurückbezahlst! Ich will nicht, dass du von Neo oder sonst jemanden noch ein einziges Mal angepackt wirst und ich will nicht, dass du glaubst, dass du mir eine Last bist! <<
    Er zieht mich ein Stück hoch und drückt mich, richtig fest.
    >> Ich will auf dich aufpassen dürfen, ja? <<
    Jetzt heule ich. Ich vergrabe mein Gesicht in Felix‘ Halsbeuge.
    >> Ich lass dich nicht hängen Kim! Versprochen. <<
    Eigentlich heule ich nicht vor anderen. Ich habe nie vor Jens geweint, oder meiner Mutter. Bei Felix fühlt es sich anders an. Nachdem die Tränen versiebt sind, bin ich ruhiger, befreiter. Mein Magen tut nicht weh, weil ich meinen Kummer hinuntergeschluckt habe.
    >> Geht es wieder? <<
    Felix‘ Stimme ist samtweich. Ich nicke.
    >> Ja, danke. <<
    >> Für was denn? Du hast dich nur meinetwegen so fertig gemacht. Wenn ich dir wiedermal das Gefühl gebe, dass ich dich nicht liebe, dann sag´s mir, aber pack nicht einfach deine Sachen, okay? <<
    Ich starre Felix an. Er zieht mich hoch. Ob er weiß was er gerade gesagt hat? Er lächelt.
    >> Wir gehen jetzt schlafen. <<
    Das war eine Feststellung keine Frage. Ich bin todmüde, jetzt wo die Anspannung von mir abfällt. Ich fühle mich seltsam befreit, leicht, glücklich. Normalerweise gehen die schlechten Gefühle nicht so schnell weg, sie bleiben bis ich vor Erschöpfung einschlafe. Felix schmiegt sich an meinen Rücken. Ich liebe ihn auch. Hoffentlich kann ich es ihm bald sagen.

STAGE ON
    Es ist fast Mittag als Felix endlich aufsteht. Die Bandprobe gestern hat lange gedauert. Ich hoffe seine Stimme ist nicht angeschlagen. Er hat Angst davor heiser zu werden, weil er in den letzten Tagen viel gesungen hat. Heute Nacht ist das Konzert und ich bin so nervös als ob ich selbst auf der Bühne stehen müsste. Felix ist viel gelassener als ich, fröhlich. Ich höre ihn unter der Dusche singen. Seine Stimme klingt ganz klar. Er wird heute umwerfend sein und ich darf ihm zusehen. Ich darf ihn küssen wenn er vollkommen geschafft und vom Applaus berauscht von der Bühne steigt. Es könnte nicht besser laufen.
    Dina hat sich vor zwei Tagen gemeldet. Sie wollte wissen wie es mir geht. Ich habe nicht

Weitere Kostenlose Bücher