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Ash Grey

Ash Grey

Titel: Ash Grey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Romana Welsch
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am Tisch sitze und ins Leere starre. Irgendwann halte ich dieses Schweigen nicht mehr aus.
    >> Alles was ich gemacht habe, war eine Kurzschlussreaktion! Ich habe über nichts vernünftig nachgedacht! Ich war überfordert mit der Situation << , erkläre ich, ihm und mir selbst.
    Felix setzt sich zu mir.
    >> Klar, das weiß ich! Du musst dich furchtbar gefühlt haben! Warst du die ganze Zeit über bei ihm? <<
    Er verzichtet bewusst darauf Jens‘ Namen auszusprechen, das höre ich heraus. Ich erzähle ihm, dass ich mit dem Zug zu Chris gefahren bin, dass er am Ende ist und sich nicht helfen lässt. Ich erzähle, dass ich Angst hatte genauso zu enden, abzustürzen. Als ich an dem Punkt angelange an dem ich gestehe, dass ich dachte Jens wäre der einzige zu dem ich noch gehen kann, wird es furchtbar unangenehm. Dass ich nichts auslasse ist schmerzhaft, aber er soll verstehen warum ich getan habe, was ich getan habe. Ich will es auch verstehen.
    >> Woher wusstest du, dass ich bei ihm bin? <<
    Ich spreche seinen Namen auch nicht mehr aus, das fühlt sich besser an.
    >> Er hat mir geschrieben. Mit deinem Handy. <<
    Ich weiß, dass Jens etwas in mein Handy getippt hat. Es liegt noch immer bei ihm.
    >> Woher wusstest du wo er wohnt? <<
    Felix lächelt gequält.
    >> Joko kennt den Bassisten von Revolt. Sie sind zusammen zur Schule gegangen. <<
    >> Boris? <<
    Er nickt.
    >> Das lief nicht ohne Drohungen ab, aber ich hätte alles getan um dich zu finden! Die Jungs haben mir geholfen. <<
    >> Woher wusstest du das mit Yoshi? <<
    Er streckt die Hand nach meiner aus. Sie liegt auf dem Tisch, weil der Gips ungewohnt schwer ist. Felix‘ Fingerspitzen tasten nach meinen. Die Berührung tut unendlich gut. Er erzählt mir seine Version der Geschichte.
    >> Eric hat mich angerufen, als du bei Rhena warst. Er hat behauptet du und Yoshi hättet hinter der Bühne geknutscht. Das war wie ein Schlag ins Gesicht. Ich dachte zuerst er hätte sich diesen Mist ausgedacht, aber dann hab ich Yoshi angerufen. Er wusste nicht was er sagen soll, aber er hat zugegeben, dass er dich geküsst hat. Ich hab ihm keine Zeit gelassen irgendetwas zu erklären. Ich bin ausgerastet und hab aufgelegt. Ich war so wütend! Du weißt, dass ich ein Problem mit meiner Eifersucht habe. Bei dir war das von Anfang an besonders schlimm. Ich dachte du würdest mich betrügen und verlassen, ich hab mir die absurdesten Dinge ausgemalt! Dass ich dich an Yoshi verliere, dass ich die Band verlieren…ich war…ich war ein Idiot! Im Moon hat mir dieser Perverse erzählt, dass du ihn mit einem Typen aus seiner Band betrogen hättest. Ich hab ihm gesagt, dass mir das scheißegal ist, aber das war es nicht! Ich hab ihm diesen Scheiß geglaubt! Ich wusste nicht, dass… <<
    Er macht eine Pause, sieht mich an und legt so viel Mitleid in seinen Blick, dass ich Gänsehaut bekomme.
    >> Wieso hast du nichts gesagt? Ich hätte kein Wort mit diesem Arschloch geredet wenn ich gewusst hätte, dass… <<
    Ich unterbreche Felix.
    >> Würdest du es mir erzählen, wenn dir so etwas passiert wäre? <<
    Er stutzt. Ich nehme all meinen Mut zusammen, weil ich nicht mehr schweigen will.
    >> Alle haben es damals mitbekommen, weil Tobias am nächsten Tag damit geprahlt hat! Es gibt sogar Fotos! Ich musste all meinen Freunden erzählen, dass ich unfähig war mich zu wehren, dass ich es nicht tun wollte und dass Jens und Tobi mich abgefüllt haben! Du weißt nicht wie erniedrigend das ist! Alle haben mich angesehen, als wäre ich ein armseliger Freak, jeder hat mich darauf angesprochen weil sie neugierig und sensationsgeil waren! Ich dachte ich müsste mich vor jedem einzelnen rechtfertigen, aber das hat nicht geholfen! Ich wollte, dass das aufhört. Ich habe nicht mehr darüber gesprochen, kein Wort. Irgendwann habe ich mitbekommen, dass mich manche Leute hinter meinem Rücken, hysterisch und übersensibel genannt haben. Jens hat das auch gesagt, aber ich wollte trotzdem nicht mehr mit ihm zusammen sein. Ich konnte nicht…eigentlich…ich bin wirklich armselig! <<
    Mir wird plötzlich bewusst, dass ich tatsächlich zurück zu Jens gegangen bin. Meine Augen füllen sich sofort mit Tränen.
     
    >> Hey! Hey! Nicht weinen, bitte! Ich kann mir das nicht mehr ansehen! Du hast gestern schon so schrecklich ausgesehen! Das ist alles nicht deine Schuld! Leute verdrehen Tatsachen weil sie sich rausreden wollen! Dieses Arschloch wollte sich nur aus der Affäre ziehen und ausnutzen, dass du in einer Extremsituation

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