Ash Grey
immer wissen wer mir was schreibt und ich bin zu geschafft, um weitere Vorwürfe oder Spot zu ertragen. Jetzt kann ich Felix zumindest sein Geld zurückzahlen. Ich werde den Job im Nachhilfeinstitut annehmen. Wenn ich alleine bin, werde ich ihm schreiben, dass er es sobald wie möglich bekommt. Mir fallen irgendwann die Augen zu.
>> Hey! Kleine! <<
Ich schrecke hoch als Jens mich anspricht. Er steht neben der Beifahrertür und beugt sich über mich. Als er mir einen Kuss aufdrückt, werde ich nervös.
>> Was ist? Darf ich dich nicht küssen, oder was? << , faucht er.
Ich zucke mit den Schultern.
>> Entschuldige! Ich bin so fertig…ich will schlafen…bitte. <<
E r geht voraus in die Wohnung. Es ist als wäre ich nie weggewesen. Das blaue Sofa ist noch immer voll mit CDs. Alle Pflanzen sind ausgetrocknet, er gießt sie nie. Ich will etwas Wasser in den Topf des Gummibaums schütten, weil ich glaube dass er sich noch erholen könnte, aber ich komme nicht dazu. Jens umarmt mich von hinten und zieht mir den Pullover über den Kopf. Er fährt mit den Händen unter mein Top.
>> Du bist dünner geworden! Scharf. <<
Ich bekomme auch nichts runter, weil meine Nerven so flattern. Ob er das auch scharf findet?
>> Jetzt nicht! <<
>> Doch. Zieh dich aus! <<
Er rüttelt an den Knöpfen meiner Jeans und drückt mich nach hinten, so dass ich in Richtung Schlafzimmer stolpere. Die roten Wände erdrücken mich sofort. Ich hasse es hier, weil es mich an unser letztes Mal erinnert.
>> Bitte nicht! <<
Meine Stimme klingt flehend. Die Erinnerungen die in mir toben, verursachen das. Jens lässt von mir ab. Er sieht wütend aus.
>> Wir waren fast drei Jahre zusammen! Ich war immer für dich da! Ich bin gerade zweihundert Kilometer durchs ärgste Gewitter gefahren um dich abzuholen! <<
Was er sagt stimmt, abgesehen davon, dass ich heute weiß, dass er mich ziemlich oft hängen hat lassen. Er war nicht immer da, so wie er behauptet.
>> Du bist meine Freundin, also darf ich dich doch vögeln, oder?! <<
Nicht wenn ich das nicht will! Ich will das laut sagen, aber ich kann nicht. Außerdem bin ich nicht deine Freundin, ich bin nur abhängig von dir und erbärmlich. Mein Handy vibriert schon wieder. Jens bekommt es mit und greift in meine Hosentasche. Ich will seine Hand wegdrücken, aber er ist viel stärker als ich.
>> Das ist mein Handy! << , protestiere ich.
Seine Miene verfinstert sich.
>> Was will er denn noch?! << , faucht er und drückt auf den Tasten herum.
Ich will das nicht, aber er hält mich auf Abstand. Er liest die SMS die ich bekommen habe. Ich weiß nicht was drin steht, aber sie sind für mich bestimmt und nicht für ihn. Als er wütend vor sich hin flucht, mache ich einen Schritt zurück.
>> Gibt mir mein Handy wieder! << , verlange ich.
Er reagiert nicht, drückt nur weiter auf die Tasten und steckt es dann ein. Als er auf den Balkon verschwindet, um eine zu Rauchen, bleibe ich zurück. Ich starre auf die rote Wand vor mir und komme mir eingesperrt vor. Mir wird kurz bewusst, dass ich mich hassen werde, wenn ich wieder klar denken kann. Ich habe mir die Tür zu diesem Käfig selbst aufgemacht und mich hineingesetzt.
Jens ist noch immer wütend als er zurückkommt. Er stinkt nach Rauch.
>> Du redest nie wieder mit diesem Typen, oder sonst jemanden aus dieser verdammten Band, verstanden?! <<
>> Ich gehöre dir nicht! Hör auf mich wie deine Sklavin zu behandeln! <<
Dass er mir verbietet mit jemanden zu sprechen geht zu weit. Ich weiß, dass sie mich alle hassen, aber das ist meine Angelegenheit.
>> Wie behandle ich dich?! Wiederhol das! <<
Er macht mir Angst, aber ich will es nicht zurücknehmen, weil es stimmt.
>> Ich war immer nur wie ein Spielzeug für dich! Genau wie jetzt! Ich soll alles tun und machen zu was du gerade Lust hast, egal wie es mir dabei geht! <<
>> Du hast mich angerufen! << , brüllt er.
>> Du bist freiwillig hierhergekommen! <<
>> Ich hab dich um Hilfe gebeten! Nicht darum, dass du mit mir schläfst und mir mein Handy wegnimmst! <<
Jens tritt gegen das Bettgestell, dann kommt er auf mich zu.
>> Wen hast du schon außer mir?! Sei froh, dass ich dich vögeln will, sonst würdest du auf der Straße verrecken! <<
Ich heule und lasse mich von ihm nach hinten schubsen.
>> Wo wärst du jetzt, wenn ich dich nicht abgeholt hätte?! Sag schon! <<
Ich zucke mit den Schultern. Ja, ich bin freiwillig hier, er hat Recht. Ich habe keine Alternative, keine Perspektive. Felix hasst
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