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Ash Grey

Ash Grey

Titel: Ash Grey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Romana Welsch
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Boulevard of Broken Dreams und eine hammermäßige, melancholische Rockversion von Wicked Game . Ich bekomme Gänsehaut wenn Felix den Text haucht.
     
    „The world was on fire and no one could save me but you…“
     
    Er steht am Bühnenrand, hält das Mikrofon in beiden Händen. Sein Blick schweift durch das Publikum. Ich habe selten so viele Frauen auf einem Konzert gesehen. Sie schmelzen alle dahin. Auch Dina ist hin und weg. Den ganzen Song über blickt er von hinten nach vorne und zurück. Erst beim letzten Refrain streift sein Blick mich. Ich bilde mir für eine Sekunde ein, dass er mich wiedererkennt.
    Dina stößt mich auffällig in die Seite und gestikuliert mir irgendetwas. Ich suche sofort wieder Felix‘ Blick. Seine Augen leuchten im Scheinwerferlicht. Wahrscheinlich ist er auf der Bühne praktisch blind, weil ihm all die Spots ins Gesicht leuchten.
    Weil er so lange in meine Richtung blickt, wird es um mich herum plötzlich eng. Ich bin an kreischende Mädchen auf Konzerten gewöhnt und lasse mich von ihnen nach hinten drängen. Ich will keinen Ärger.
    Als Felix seinen Song beendet, schaut er wieder suchend in die Menge. Ich stehe jetzt weiter hinten, habe keine Ahnung ob er findet was er sucht. Er macht ein paar Schritte und kündigt den nächsten Song an.
    Muse – Supermassiv Black Hole . Yoshi zeigt was er auf der Gitarre kann. Nach dem Song greift Felix auch zur Gitarre. Sie spielen ein paar ihrer eigenen Songs gemeinsam. Ich mag ihren Sound, sie klingen nach Incubus, Nickelback nur psychedelischer. Die beiden Gitarren harmonieren fabelhaft, obwohl Felix eine Westerngitarre und Yoshi eine E-Gitarre spielt. Ihr Timing ist perfekt. Ich weiß dass das nicht einfach ist. Ich habe schon genügend Bands gehört, die damit Probleme hatten, auch welche mit Plattenverträgen.
    Nach ihrem letzten Song schreit die Menge nach einer Zugabe. Auch ich will noch etwas hören. Ich könnte die ganze Nacht vor dieser Bühne stehen.
    >> Leute! Ich bin am Ende… << , scherzt Felix und stützt sich an seinem Mikrofonständer ab. Er ist durchgeschwitzt, aber er hat noch Energie das fühlt man.
    >> Einen hab ich noch für euch! Dann ist Schluss! <<
    Er lässt sich von Yoshi das Mikrofon aus der Hand nehmen. Er klingt nicht so atemlos wie Felix.
    >> Eigentlich ist das hier improvisiert, also hört nicht so genau hin…zumindest nicht alle von euch! <<
    Er lacht und wirft Felix das Mikrofon zurück. Er fängt es mit einer Hand. Ich erkenne den Song sofort. Felix improvisiert nicht, er singt einfach. Jeder Ton sitzt. Das Schlagzeug setzt ein und ich weiß nicht wie ich mein Herz beruhigen soll. Sie spielen Kryptonite von 3 Doors Down . Felix singt als hätte er in seinem Leben nur diesen einen Song geprobt. Ich will ihn unbedingt auf meinem MP3-Player, ich weiß nur noch nicht wie. Ich frage mich, ob er ihn meinetwegen singt - nein, ich stelle es mir einfach vor. Er singt nur für mich und auch sein Lächeln am Ende gehört mir. Jetzt wirkt er wirklich geschafft. Er hat eine Wasserflasche neben sich am Boden stehen, die er schon fast ausgetrunken hat. Den letzten Rest schüttet er sich über den Kopf als er von der Bühne geht. Jetzt drängen alle nach hinten.
    Ich bin aufgekratzt. Dina und Simon stehen bei Juli und seinen Freunden und knutschen. Als sie mich sieht, reißt sie sich los.
    >> Die waren der Hammer, Kim! << , schreit sie mir ins Ohr.
    Sie riecht nach Wodka Bull, schwankt schon ein wenig.
    >> Hast du gesehen wie er dich angestarrt hat? <<
    >> Wer? <<
    >> Der Sänger! <<
    Ich schüttle den Kopf.
    >> Er hat nur ins Publikum geschaut. <<
    Drüben an der Bar taucht Kai auf. Er ist wirklich riesig.
    >> Spinnst du? Der hat nur Augen für dich gehabt! <<
    Ich ignoriere Dinas Unterstellung. Sie Fängt an mit Simon darüber zu diskutieren, ob Felix mich angeschaut hat. Ihm ist das egal. Er küsst sie wieder. Ich sehe Yoshis dunkelblonden Haarschopf. Er hat sich umgezogen. Um ihn herum wird es sofort eng. Die Mädchen lassen sich Autogramme auf die Haut schreiben. Das ist der Fluch der Leadgitarristen, sie stehen immer im Mittelpunkt. Yoshi scheint sich nicht daran zu stören. Er gibt mit einem Augenzwinkern ein Autogramm auf jedes Dekolleté das sich ihm entgegenstreckt.
    Juli hat auch schon einiges intus. E r legt die Hände von hinten um mich, schunkelt mit mir zu Serj Tenkians – Empty Walls . Dina und Simon debattieren über etwas. Sie sieht immer wieder zu mir hinüber. Ich denke nicht, dass es noch um Felix

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