Ash Grey

geht.
    >> Willst du was trinken? <<
    Er drückt seine Lippen viel zu dicht an mein Ohr. Ich winde mich aus seinem Griff.
    >> Cola. <<
    Er zieht mich wieder zu sich.
    >> Wodka oder Rum? <<
    >> Du weißt dass ich nichts mehr trinke! <<
    Er umarmt mich. Mir ist sowieso schon warm. Als er seine
    Hand auf meinen Bauch legt und unter mein Top schiebt protestiere ich.
    >> Juli! Bitte! <<
    Er lässt nicht sofort los, erst nachdem ich mich wehre reißt er unschuldig die Hände in die Höhe.
    >> Ja! Schon gut! Reg dich ab! <<
    Ich bekomme mein Cola trotzdem. Während er bestellt, schaue ich hinüber zur Bar. Als mich sein Blick trifft, zucke ich zusammen. Ich weiß nicht wie lange Felix schon dort steht, aber er starrt mich emotionslos an. Neben ihm stehen ein paar Mädchen und Yoshi. Er unterhält sich mit einer Blondine, dann folgt er Felix‘ Blick. Ich drehe mich weg als beide in meine Richtung schauen.
    Juli drückt mir das Cola Glas in die Hand und will weggehen. Dina hält ihn auf, zieht ihn rüber zu sich und Simon. Ich schaue ihnen nach, male mir aus worüber sie reden.
    >> Hey. <<
    Yoshi steht plötzlich neben mir, mit zwei Mädchen im Schlepptau. Ich starre ihn an. Seine Augen sind hellblau und schön.
    >> Ist er dein Freund? <<
    Er zeigt auf Juli der gerade von Dina zugetextet wird.
    >> Was? <<
    Ich habe ihn verstanden, trotzdem frage ich nach. Ich will Zeit gewinnen. Während ich darüber nachdenke warum er überhaupt mit mir redet, wiederholt er sich.
    >> Ob er dein Freund ist. <<
    Eines der Mädchen flüstert ihm etwas ins Ohr. Er winkt ab.
    >> Ja, gleich! Ich muss vorher nur was für Felix klären. <<
    Ich schaue hinüber zur Bar. Kai und Joko schauen hierher, Felix sehe ich nur von der Seite, er fixiert das Bier in seiner Hand. Er hat ein außergewöhnlich schönes Profil. Yoshi kommt näher und brüllt mir ins Ohr. Er denkt wahrscheinlich, dass ich schwerhörig bin.
    >> Hast du einen Freund? <<
    Ich schüttle den Kopf.
    >> Nein. Juli ist nicht mein Freund! Er ist nur… <<
    >> Kennst du Felix? <<
    Ich weiß nicht was ich sagen soll. Eigentlich kenne ich ihn nicht, ich habe ihn nur gegoogelt und er hat drei Worte mit mir gewechselt. In Wirklichkeit bin ich noch immer überfordert, weil ich mir keinen Reim aus Yoshis Fragen machen kann.
    >> Er ist schüchtern, weißt du. <<
    >> Wie bitte? <<
    >> Willst du nicht rübergehen und dich ein bisschen mit ihm unterhalten? <<
    >> Ich… <<
    >> Er beißt nicht, er bellt nur manchmal wenn er zu viel gesungen hat und seine Stimme abkackt. <<
    Yoshi lacht und schiebt mich hinüber zum Rest der Band. Ich bleibe direkt vor Joko stehen, der mich mit großen Augen mustert.
    >> Was geht ab, Kleine? <<
    Er ist vielleicht zwei Zentimeter größer als ich, das macht seinen Spruch witzig. Er grinst mich an. Kai beugt sich zu uns hinunter und mustert mich akribisch.
    >> Niedlich! Jung, oder? <<
    Ich nickte wie ein Wackeldackel, dann höre ich damit auf, weil ich mir blöd vorkomme. Mein Gesicht glüht. Ich weiß nicht was ich sagen, oder machen soll.
    >> Euer Auftritt war klasse! <<
    >> Danke << , entgegnet Kai und geht an mir vorbei. Er bleibt mit
    Joko vor den Mädchen stehen die Yoshi im Schlepptau hat. Vor mir steht nur noch Felix. Er unterhält sich mit einem Jungen den ich nicht kenne. Ich will wieder gehen, weil ich mir blöd vorkomme, fehl am Platz. Als ich mich abwende, höre ich seine Stimme.
    >> Warte! <<
    Ich drehe mich um. Er steht vor mir, lächelt schwach.
    >> Du bist hergekommen << , stellt er fest.
    Ich nicke. Er trägt ein schwarzes, offenes Hemd das er an den Ärmeln hochgekrempelt hat, darunter ein weißes Miyavi T-Shirt.
    >> Hat es dir gefallen? <<
    >> Ja! Du warst…ihr wart unglaublich gut! <<
    >> Und das Set? <<
    >> Cool! Ich mag eure Auswahl, aber ich glaube alle waren aus
    dem Häuschen. <<
    Er nickt schwach, fährt sich durch die noch halbnassen Haare.
    >> Bist du mit deinem Freund hier? <<
    Dieselbe Frage die Yoshi mir gestellt hat. Ich denke sie haben gesehen wie Juli versucht hat mich anzugrabschen.
    >> Nein, er ist nur ein Freund. Wenn er betrunken ist, wird er immer ein bisschen…touchy. <<
    >> Touchy? << , wiederholt er amüsiert und grinst.
    >> Ja…im Sinne von; er fasst einen dann immer an. <<
    >> Du hast nicht so ausgesehen als hätte es dir gefallen. <<
    Ich schaue an ihm vorbei. Sein Satz ist mir unangenehm, sein Blick auch. Ich frage mich noch immer warum er mit mir redet. Hier sind hundert Mädchen die gerne mit ihm reden würden. Plötzlich