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Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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beunruhigte, ließ er es sich nicht anmerken. Alles ging seinen gewohnten Gang.
    Nach fünf Minuten schwitzte Ash, hatte reichlich Schläge eingesteckt und lag im Staub.
    Das ergab keinen Sinn. Er hatte Hakim besiegt, hatte all seine Handlungen vorhersehen können und wie der Blitz darauf reagiert, und jetzt? Jetzt war alles wieder beim Alten, irgendwo zwischen völlig hoffnungslos und ein bisschen jämmerlich.
    Woher kam diese Betriebsstörung?
    Nach einer Stunde voller Blut, Schweiß und Tränen – hauptsächlich seinen eigenen – ließ Ash sich in einer Ecke zu Boden sacken, um wieder zu Atem zu kommen.
    John reichte ihm einen Becher Wasser. »Was stimmt denn nicht? Erst kämpfst du wie Spartakus persönlich und dann wie der Weihnachtsmann.«
    »Reib’s mir nur unter die Nase.«
    »Hey«, sagte John. »Ich hab da was, das wird dich aufmuntern.«
    »Später. Siehst du nicht, dass ich gerade in Selbstmitleid bade?« Wow, wie konnte man nur solche Schmerzen haben? Sogar seine Haare taten weh.
    Seufzen. »Na schön. Dann bring ich das Handy eben wieder zurück.«
    Ash riss schlagartig die Augen auf. »Ich will stark hoffen, dass das kein Witz ist.«
    John nickte in Richtung Tür. »In meinem Zimmer.«
    Ein Handy! Mit einem Mal war Ash wieder topfit. Er wollte sofort losstürmen und das Handy holen, aber er zwang sich dazu, ganz ruhig sitzen zu bleiben. Ihm gegenüber hockte Ujba und dem entging nichts.
    Langsam und gleichmäßig atmen. Ganz ruhig. Bleib cool.
    John klopfte gegen den Wassereimer und stand auf. Er schaute Ujba an. »Meister, der Eimer ist leer.«
    Ujba schenkte ihm kaum Aufmerksamkeit.
    »Komm und hilf mir auffüllen«, sagte John zu Ash.
    Ash nickte und rappelte sich hoch. John ging zur Tür und setzte den Fuß auf die erste Stufe.
    »Warte!«, sagte Ujba.
    Er hört mein Herz hämmern. Bestimmt hört es die ganze Klasse.
    Ash lief weiter.
    »Hast du nicht gehört, Junge?«
    Ashs Knie wurden weich. Sein Instinkt warnte ihn davor, in Johns Zimmer zu gehen und seinen Dad anzurufen. Dabei wollte er nur mit ihm reden und seine Stimme hören. Ihm erzählen, dass er und Lucky hier waren und er sie abholen kommen solle. Es würde keine Minute dauern.
    Er drehte sich um und blickte Ujba an.
    Der Hüne warf ihm einen Tonkrug zu.
    Ash hatte Mühe, ihn nicht fallen zu lassen, was einige Kinder zum Lachen brachte.
    »Sorg dafür, dass es kalt ist. Hol Eis aus der Küche«, brummte Ujba, bevor er sich wieder den Kämpfenden zuwandte.
    »Komm schon, Ash«, drängelte John.
    Kurz darauf waren sie in Johns kleinem Zimmer. Ash schloss die Tür, während John einen Ziegelstein aus der Mauer stemmte. Dann holte er aus der Lücke dahinter einen Gegenstand, der in Plastik gewickelt war, und reichte ihn Ash.
    »Ich hab’s vor ein paar Stunden geklaut.«
    »Ich dachte, sobald ihr heimkommt, sammelt Ujba alles ein?« Ujba oder Hakim durchsuchten die Kinder immer persönlich, um sicherzustellen, dass sie auch nichts Verbotenes behielten. Das galt vor allem für Sachen wie Handys.
    »Als ich zurückgekommen bin, war Ujba noch damit beschäftigt, Hakims gebrochenes Handgelenk zu verarzten.« Er schaltete es ein. »Ein bisschen Guthaben ist noch drauf. Für einen Anruf nach England sollte es reichen.«
    Ash hielt das Handy in beiden Händen, als wäre es das Kostbarste, was er je besessen hatte. Er wischte sich die Hände am Bettlaken ab, bevor er wählte, weil er seinen verschwitzten Fingern nicht zutraute, die richtigen Tasten zu treffen.
    Es klingelte und klingelte.
    Bitte, bitte, bitte geh ran.
    Von draußen ertönten laute Stimmen, die sich beschwerten und wissen wollten, wer den Wassereimer auf der Treppe habe stehen lassen.
    Es klingelte noch immer.
    Klick.
    »Hallo?«
    Es war die müde Stimme einer Frau, die erschöpft und auch ein wenig ängstlich klang. Seine Mum. So viele Tausend Mal hatte er sich diesen Moment in den vergangenen Wochen vorgestellt und jetzt, da er sie wirklich hörte, hatte es ihm die Sprache verschlagen. Seine Mum!
    »Hallo?«, sagte sie noch einmal.
    Fäuste hämmerten gegen die Tür. »Hey, Johnny! Hier draußen steht dein Krug!«
    Alles würde gut werden. Endlich würde alles gut werden.
    »Von mir aus!« Jemand stellte den Krug schwungvoll vor die Holztür. »Wenn er kaputtgeht, bist du schuld.«
    »Hau einfach ab!«, rief John.
    »Mum«, flüsterte Ash und biss sich auf die Lippe, damit sie aufhörte zu zittern. »Ich bin’s.«
    Seine Mutter schluchzte. »Gott sei Dank. Gott sei Dank. Wir

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