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Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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haben schon so lange gewartet. Aber wir wussten, wir wussten einfach, dass ihr lebt.«
    »Lucks geht es gut, uns geht es beiden gut.« Tränen stiegen in seine Augen. »Wir sind in Varanasi.«
    »Euer Dad ist auch da. Er sucht überall nach euch. Dieser Engländer, Savage, hilft uns.«
    Natürlich. Savage hatte sich denken können, dass Ash sich früher oder später bei seinen Eltern melden würde.
    »Hör zu, Mum, du musst mit Dad reden, aber Savage darf kein Sterbenswörtchen davon erfahren. Verstehst du?«
    »Was ist los, Ash? Du klingst so anders.«
    »Es ist eine Menge passiert, Mum.«
    »Wo bist du? Ich rufe deinen Vater gleich an und schicke ihn zu euch.«
    John winkte hektisch mit den Händen, um Ashs Aufmerksamkeit zu erregen. »Nicht hier. Auf keinen Fall hier, du musst ihn woanders treffen.«
    Ash blinzelte, begriff aber. Ujba würde nicht sonderlich begeistert sein, wenn ein Fremder bei ihm auftauchte, um zwei Kinder von ihm wegzuholen – und Ujba war gefährlich.
    »Wir müssen uns treffen«, sagte Ash. »Wir kommen zu Dad.«
    »Kennst du das Good View Hotel?«
    Ash blickte fragend John an, der den Kopf schüttelte. »Fast die Hälfte aller Hotels am Fluss heißen ›Good View‹. Frag sie nach der nächsten Flusstreppe, nach dem nächsten Ghat.«
    »Mum, bei welchem Ghat liegt das? Da kommen wir hin.«
    »Am Manikarnika-Ghat«, antwortete sie.
    »Heute Nacht um zwei sind wir da«, versprach Ash. Das wäre spät genug, um sicher zu sein, dass alle anderen im Lalgur schliefen.
    »Ich hab dich lieb, Ash. Sag Lucky, dass ich sie furchtbar vermisse. Beeil dich, mein Liebling. Beeil dich, dann haben wir euch morgen wieder bei uns zu Hause.«
    »Ich hab dich auch lieb, Mum.« Er schaltete das Handy aus und gab es John, damit der es wieder hinter dem Stein verstecken konnte.
    Ash wischte sich die Augen trocken. Er musste sich völlig normal verhalten. Aber seine Mum! Er hatte mit seiner Mum gesprochen! Ganz deutlich sah er sie vor sich und hatte noch immer ihre Stimme im Ohr. Da wurde Ash bewusst, wie sehr er seine Eltern wirklich vermisst hatte. Jetzt, da er mit ihr geredet hatte, musste er zurück. Alles andere war unwichtig. Schon morgen würden sie auf dem Heimweg sein. Er konnte sich das Grinsen nicht verkneifen: Sie fuhren nach Hause! Ash öffnete die Tür.
    Und stand Parvati gegenüber.
    »Was soll das dämliche Grinsen?« Parvati schaute sich mit hochgezogenen Augenbrauen im Zimmer um. »Was habt ihr zwei überhaupt hier zu suchen?«
    John schaute Ash an. Ash schaute zurück. Beide wurden rot. Ein wunderschönes Mädchen stand vor ihnen und sie beide trugen noch immer nichts außer ihrer Unterhose.
    Parvati seufzte. »Egal. Was ihr zwei Jungs privat anstellt, ist eure Sache. Aber hebt’s euch für später auf.«
    Ash riss den Mund auf. »Du siehst das völlig falsch!«
    Parvati lächelte. »Aber klar, natürlich.«
    John stand sprachlos da, bis sie wieder fort war. Dann griff er sich den Krug und reichte ihn Ash. »Na ja, zumindest haben wir sie voll auf die falsche Fährte gelockt.«
    »Danke, John. Ich bin dir echt was schuldig.«
    »Also? Wo triffst du deinen Dad?«
    »Manikarnika-Ghat. Kennst du den?«
    John starrte ihn an. »Sicher.« Er wirkte nicht sonderlich glücklich. »Das ist der Haupt-Ghat. Dort äschern sie die Toten ein.«
    In dieser Nacht ging Ash die Treppe zum Dach hinauf und konnte seine Aufregung nicht verbergen. Ihr Dad war hier. Wenn er erst Lucky davon erzählte! Sie würde ihm vor Freude um den Hals fallen. Sie konnten nach Hause, der Albtraum war fast überstanden.
    »Du siehst ziemlich selbstzufrieden aus.«
    Parvati glitt aus der Dunkelheit auf ihn zu und im schwachen Lampenlicht schien ihre Haut grünlich zu glimmen.
    Ash schwieg und blickte sie gefesselt an.
    »Du führst irgendwas im Schilde, stimmt’s? Was könnte das nur sein?« Parvatis senkrechte Iris weiteten sich, bis ihre leuchtenden Augen den düsteren Treppenaufgang in smaragdgrünes Licht zu tauchen schienen. Ihre Stimme, die kaum mehr als ein Wispern war, tauchte in seinen Geist.
    »Sag es mir.«
    Er wollte es ihr beichten. Der Drang war fast übermächtig. Er wollte ihr alles über das Handy, den Anruf und Dad erzählen, der am Ghat auf ihn wartete. Diese grünen Augen wurden größer und größer, bis er außer ihnen nichts anderes mehr wahrnahm.
    »Ich …« Der Schweiß trat ihm auf die Stirn. Er wollte ihr alles sagen, aber ein kleiner Teil von ihm wehrte sich dagegen. Sein Kopf war wie taub, er konnte

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