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Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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die selbst die Rakshasas fürchten. Sie ist die ultimative Kraft der Zerstörung.«
    »Kali.«
    »Kali. Du hast den Kali-Aastra getragen, als du Jat getötet hast. Dadurch ist es geradezu so, als hätte sie die Tat selbst begangen. Auch für Rakshasas gibt es keine Wiederkehr von der schwarzen Göttin. Das bedeutet, wie du sagen würdest, Game Over. Endgültig.«
    Alles drehte sich um diesen Aastra. Wozu brauchte Savage ihn?
    Um die Eisernen Tore zu öffnen.
    Was hatte Onkel Vik noch gleich über die Indus-Stadt in Rajasthan erzählt? In der Stadt müsste es Bibliotheken, Tempel und Grabmäler geben, allesamt voller Schätze aus Gold und Wissen.
    Savage war ohnehin schon wahnsinnig reich, noch mehr Gold brauchte er nicht, also hatte er es auf Wissen abgesehen. Versperrten die Eisernen Tore vielleicht eine besondere, magische Bibliothek?
    »Sie wollen Schriftrollen, stimmt’s? Um die übrigen Zauber zu erlernen, geht es darum?«
    Savage lachte. »Glaubst du denn, man kann die zehn Meisterzauber aus Schulbüchern erlernen?« Er schüttelte amüsiert den Kopf. »Nein, Ash, ich bin nicht auf der Suche nach etwas , sondern jemandem . Einem Guru, der mir die letzten Formen der Magie beibringen kann.«
    Aber es gab doch nur einen, der alle zehn Zauberkünste beherrscht hatte …
    »Ravana«, hauchte Ash.
    Bruchstücke des Traums, den er gehabt hatte, als er den Aastra fand, spielten sich vor seinem inneren Auge ab. Rama, umgeben von seinen Generälen. An seiner Seite sein loyaler Bruder, der einen zweiten Pfeil hielt. Der versammelte Hofstaat, der dem Prinzen Rama zu Füßen lag und darum betete, dass er den Dämonenkönig töten würde.
    Rama hatte Ravana getötet.
    Oder nicht?
    Aber wir kommen zurück.
    Savage wollte zum Herrscher über Realität und Zeit werden. Er wollte die Uhr zurückdrehen und wieder jung, kräftig und attraktiv sein, doch nur Ravana wusste, wie man das anstellte. Alles lief immer wieder auf Ravana hinaus.
    »Hat Rama Ravana nicht getötet?«
    Savage riss die Augen auf, dann zerriss allmählich ein Lächeln sein Gesicht und ein Blutstropfen fiel von seinem Kinn auf die weiße Tischdecke, als die Haut aufplatzte.
    »Rama hat ihn nur getötet«, antwortete der Engländer.
    Ash kratzte sich am Daumen und dachte über Rama nach, über den ersten Traum. Rama hatte zwei Aastras in der Hand gehalten, einen von Vishnu und einen von Kali. So viel wusste er inzwischen. Nur Kali gewährte vollständige Zerstörung. Nur die Todesgöttin garantierte die totale Vernichtung.
    Doch Rama hatte den Vishnu-Aastra abgeschossen und das bedeutete …
    »Ravana kann wiedergeboren werden«, wisperte Ash, geschockt von der Bedeutung seiner Worte. Der Dämonenkönig konnte zurückkehren!
    Die ausgegrabene Stadt hatte Paläste, Bibliotheken, Tempel und Gräber. Gräber.
    Königsgräber standen nur den Großen und Mächtigen zu, uralten Herrschern.
    Dämonenkönigen.
    »Sie wollen mit dem Aastra Ravanas Grab öffnen.«
    Savage nickte. »Hast du gewusst, dass er seinen Körper eigens geschmiedet hatte? Aus Gold, Bronze und Metallen aus den tiefsten Eingeweiden der Erde – kein Fleisch war stark genug, seiner Macht standzuhalten. Sieh mich an, wie mein Körper verfällt und stirbt, nur weil ich die schwächsten aller Zauber verwende. Jetzt stell dir diese Macht vor, millionenfach verstärkt. Dämonen sind von Natur aus mit magischen Kräften ausgestattet, doch Ravana spielte in einer ganz eigenen Liga. Er kann nicht in einen einfachen Körper wiedergeboren werden.«
    »Also hat Rama seinen goldenen Körper in ein Grab gebracht.«
    »… und es mit den Eisernen Toren versperrt. Das Eisen hält den Geist Ravanas davon ab, in das einzige Gefäß zurückzukehren, das ihn aufnehmen kann. Doch wenn das Grab erst geöffnet ist …« Savage lachte – zumindest hätte es ein Lachen sein sollen, allerdings klang es mehr danach, als würde er jeden Moment seine Lunge aushusten. Zu Ashs Leidwesen tat er das jedoch nicht.
    »Ironisch, nicht?«, krächzte Savage. »Dass Kali, die Göttin, die geboren wurde, um die Dämonen zu töten, diejenige sein wird, die den größten Dämon von allen befreit. Kali ist die Zerstörerin – von Sterblichen, Dämonen, Städten, Nationen, von allem . Also werde ich die vernichtenden Kräfte von Kalis Aastra dazu verwenden, die Eisernen Tore zu sprengen. Stell dir vor, wie dankbar Ravana demjenigen sein wird, der ihn erlöst.«
    »Sie haben keine Ahnung, was Sie da tun!« Ash funkelte Savage finster an.

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