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Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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»Sind Sie völlig verrückt? Was soll denn aus der Welt werden, wenn Ravana wieder sein Unwesen treibt?«
    Ash wusste es, er hatte die Parade der Qualen gesehen, all die Dinge, die Ravana den Menschen allein zu seiner Unterhaltung antat. Er dachte an Parvati und daran, wie sie von ihrer Mutter gesprochen hatte, die Ravana aus Langeweile in ein Monster verwandelt hatte.
    »Nun, ich schätze für euresgleichen wird es die Hölle auf Erden«, meinte Savage. »Aber ich werde wieder jung und unsterblich sein, beinahe so mächtig wie Ravana selbst. Das wird ein Mordsspaß.« Er blickte auf den Tisch. »An deiner Stelle würde ich das wieder hinlegen. Es ist ziemlich stumpf.«
    Ash schaute auf. Mit zitternder Hand umklammerte er das Buttermesser. Er legte es wieder neben den Teller, doch es kostete ihn einiges an Kraft, seine Finger dazu zu zwingen, es freizugeben.
    »Das ist alles?«, blaffte er. »Nur damit Sie wieder zwanzig sein und Haare auf dem Kopf haben können? Das ganze Leid, nur damit Sie Ihren Gehstock loswerden? Haben Sie nicht schon lange genug gelebt?«
    »Es ist nie genug.« Savages Blick verdunkelte sich und seine Stimme wurde leise und brüchig. »Um das bisschen Macht, das ich mein eigen nenne, zu erlangen, habe ich gewisse Geschäfte abgeschlossen – Pakte mit Wesen, die schrecklicher sind als jeder Rakshasa. Wenn ich sterbe, werden sie ihre Bezahlung einfordern.«
    »Was erwartet Sie dann?«, wollte Ash wissen.
    »Das kannst du dir nicht vorstellen, nicht einmal in deinen schlimmsten Albträumen.«
    »Na schön, jedenfalls kriegen Sie den Aastra nicht. Das olle Grab bleibt zu, und zwar für alle Ewigkeit.« Gott sei Dank hatte er die Pfeilspitze versteckt.
    Der Engländer zog ein finsteres Gesicht. »Weißt du eigentlich, wie viele Jahrzehnte ich schon damit verbracht habe, nach Ravanas Grab und dem Schlüssel dazu zu suchen? Welches Vermögen ich investiert habe? Was würdest du geben, um mächtig wie ein Gott zu sein? Alles, da bin ich sicher«, murmelte Savage mehr zu sich selbst. »Vergangenes Jahr habe ich das Grab entdeckt, aber das, womit es sich öffnen lässt, blieb weiterhin verborgen.«
    »Der Kali-Aastra.«
    »Genau. Es war so: Nach Ravanas Niederlage hat ein Priester den Aastra gefunden und erkannt, was es damit auf sich hat. Glaub mir, solche Artefakte verschwinden nicht einfach so. In den Schriftrollen, die dein Onkel übersetzte, stand geschrieben, wohin der Priester den Aastra brachte: in einen Schrein, damit ein Held ihn einst finden und für sich in Anspruch nehmen könnte. Stattdessen findet ihn ein dummer, unwissender Bengel aus purem Zufall! Ich kann beinahe hören, wie die Götter sich über mich lustig machen.« Savage würgte in seine Serviette. »Wenn ich Ravana erst befreit habe, wird ihnen das Lachen vergehen.« Er blickte Ash in die Augen. »Sag mir, wo der Aastra ist.«
    »Sonst was? Wollen Sie mich töten?« Ash hatte wenig Zweifel, dass Savage dazu in der Lage war. Er wagte kaum zu atmen und sein Herz flatterte wie das eines panischen Spatzes. Trotzdem wusste er, dass er nicht zulassen durfte, dass Savage den Aastra in die Finger bekam.
    Savage schüttelte den Kopf. »Ich werde dich nicht töten.«
    Die Tür am hinteren Ende der Kuppel ging auf und Savage klopfte gegen seine Tasse. »Makdi, wenn du so freundlich wärst.«
    Die Spinnenfrau schenkte ihm Tee nach.
    »Und bring noch etwas Toast. Unser anderer Gast wird ebenfalls frühstücken wollen.«
    Da kam Jackie durch die Tür und schleifte jemanden hinter sich her – ein kleines Mädchen in einem langen weißen Kleid.
    Oh nein.
    Schlagartig verließ Ash aller Mut.
    Sie hatten Lucky.

Kapitel 22
    »Warst du schon mal auf Safari?« Savage rührte mit dem Teelöffel in seiner Tasse herum und das Silber klimperte hell gegen das dünne Porzellan.
    Ash lächelte seine Schwester an, als sie sich setzte. Er wollte ihr Mut machen, dabei traten ihm selbst die Tränen in die Augen und sein Lächeln drohte zu einem Schluchzen zu werden.
    »Lucks, geht’s dir gut?«, fragte Ash.
    Lucky starrte ihn an. Sie war blass und ihre Augen schimmerten rot und müde, als hätte sie tagelang nicht geschlafen. »Alles … okay«, wisperte sie.
    Ash hatte sich solche Mühe gegeben – und war kläglich gescheitert. Mit bebender Brust schob er die Hand über den Tisch auf seine Schwester zu. Kurz berührten sich ihre Finger, bevor Jackie Lucky ruckartig zurückzog und an ihre Stuhllehne presste. Mit hängendem Kopf saß Lucky da. In Jackies

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