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Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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um sie vom Klappern abzuhalten.
    »Warum hast du keine Verstärkung mitgebracht?«, fragte er. Selbst wenn Rishi nicht da war, gab es da immer noch Ujba, oder sogar Hakim. Die fänden diesen ganzen Ninja-Kram doch bestimmt klasse, oder?
    Parvati schnaubte. »Nach deiner idiotischen Ausbruchsaktion? Warum sollte jemand für deine Dummheit seinen Hals riskieren? Man hat dir klar und deutlich gesagt, dass ihr im Lalgur bleiben sollt.«
    »Warum bist du dann da?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Weil ich dachte, dass du den Aastra hast. Glaub ja nicht, das sei irgendwie sentimental oder heldenhaft. Wie du selbst gesagt hast: Ich bin ein Monster und Monster können schlecht Helden sein, stimmt’s?«
    Hätte sie ihn angesehen, hätte sie bemerkt, dass er knallrot wie eine Tomate wurde. Parvati rettete ihn, was wenigstens seinen Dank verdient hätte. Nur wusste er nicht, wie er ihr das sagen sollte. Er würde ihr danken, sobald sie Lucky gefunden hatten.
    Was hatte Parvati nur an sich? Die Art, wie ihre Haut im Mondlicht schimmerte, ihre geschmeidigen Bewegungen und ihr rabenschwarzes Haar brachten ihn völlig aus dem Konzept. Er konnte den Blick nicht von ihr reißen. Sie ging ihm unter die Haut.
    Eine weitere Treppe brachte sie in den großen Schlosshof hinunter. Als Ash das letzte Mal hier gewesen war, war der Platz von Zelten, Gästen, Essen und Musik erfüllt. Jetzt kamen die einzigen Laute von den Zikaden, die in dem einsamen Baum in der Ecke zirpten, und dem entfernten Donnergrollen.
    Ash entdeckte den Gang, der zum Anlegesteg und dem Fluss führte. Auch Parvati musterte ihn.
    Sie überlegt, ob sie gehen soll. Runter zum Fluss und in die Freiheit.
    Warum nicht? Schließlich hatte er den Aastra nicht. Sie könnte sich einfach eins der Boote nehmen und in einer Stunde in Varanasi sein. Doch Parvati wandte sich ab und lief weiter, um ihm dabei zu helfen, seine Schwester zu retten.
    »Danke«, sagte Ash.
    Parvati blickte ihn entsetzt an, als hätte er eben den Verstand verloren oder einen Nervenzusammenbruch gehabt. Dann wurde ihr Ausdruck sanfter. »Gern geschehen.«
    Sie hielten sich am Rand des Schlosshofs. Wenn sie im Schatten unter den Balkonen blieben, konnten sie den Harem erreichen, ohne auf offenes Gelände zu müssen.
    »Ich hätte eigentlich erwartet, dass Savage sich besser um sein Zuhause kümmert.« Parvati wischte einen dicken Vorhang aus Spinnweben beiseite. »Vielleicht bekommt er kein Personal.«
    Aus einem Spalt in der Decke strömte eine ganze Flut von Spinnen. Mehr und mehr von ihnen kletterten zu Boden und brachten die Netze ringsum zum Schwanken.
    Ash blickte vor sich. In der Dunkelheit sah er die geschwungenen Füße der Elefantenstatuen, die den Torbogen bewachten, hinter dem das Hauptgebäude des Palastes lag.
    »Warte«, flüsterte er.
    »Sieh dir nur mein Haar an.« Parvati zupfte die Spinnweben fort, die sich in ihre langen schwarzen Strähnen gewickelt hatten.
    Inzwischen hatten sie es mit einer ganzen Armee von Spinnen zu tun. Wie ein schwarzer Wasserfall fielen sie von der Decke, Hunderte plumpsten auf die Erde.
    »Das gefällt mir nicht«, meinte Ash.
    Parvati zischte und fuhr ihre tödlichen Giftzähne aus, bereit anzugreifen.
    Die Spinnen formten sich am Boden vor ihnen zu einem Klumpen, der stetig wuchs, bis die wallende Masse miteinander zu verschmelzen schien und die Umrisse von zwei schlanken Armen formte. Zuerst waren sie noch voller schwarzer Spinnenhaare, doch während sie immer menschlichere Züge annahmen, verschwanden die Beine und Borsten.
    Jetzt waren die Spinnen zu einer soliden Gestalt verwachsen. Ash trat einen Schritt zurück, als auch das letzte der Tiere in den Körper glitt und Makdi vor ihm stand. In ihrem Gesicht prangten die acht großen runden Augen und statt eines Kiefers hatte sie ein Paar haariger Kauwerkzeuge mit Giftzähnen. Ihr Hinterteil war dick und an ihren Schultern saßen menschliche Arme. Doch aus ihren Rippen wuchsen vier lange, knochige Spinnenbeine, zwei an jeder Seite, mit struppigen schwarzen Borsten daran, die in kurzen menschlichen Fingern endeten.
    Ash fuhr alarmiert herum, als er hinter sich ein Klicken hörte. Ein Mann kletterte hinter ihm die Wand herab – zumindest war es teilweise ein Mann. Sein Oberkörper steckte in einem schwarzen Panzer, der aus schweren Platten knorriger Haut bestand, und statt Armen besaß er zwei Scheren. Aus seinem Unterleib sprossen drei insektenartige Beinpaare und über seinen Rücken ragte ein gigantischer

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