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Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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flogen die Dämonen mit Schwung davon. Doch für jeden, der fiel, kamen zwei weitere nach.
    Parvati stemmte Makdi von sich herunter und stand auf, um Rishi anzulächeln.
    Dann brach sie zusammen.
    Ash entdeckte ein Paar Bissspuren an ihrem Arm, um die die Haut bereits schwarz wurde. Die Spinnenfrau und Parvati mussten sich gegenseitig im gleichen Moment gebissen und vergiftet haben. Die Spinnenfrau war auf der Stelle gestorben, während Parvati nun benommen dalag, bleich und wie unter Schüttelfrost. Am Leben, aber wie lange noch?
    Ash wollte zu ihr, doch einer der Skorpion-Männer versperrte ihm den Weg. Ash warf sich zur Seite, kurz bevor der mächtige Stachel sich dort, wo er eben noch gestanden hatte, in die Erde bohrte.
    »Der Kahn! Zum Boot!«, schrie Rishi.
    Auf keinen Fall konnte Ash Lucky zurücklassen! Doch als er sich im Kampfgetümmel umblickte, wurde ihm klar, dass ihm nur noch Sekunden blieben. Parvati war bewusstlos und Rishis Schlägen fehlte die Macht und die magische Schnelligkeit, die sie anfangs noch gehabt hatten. Seine Kräfte ließen rasch nach. Schon rochen die Rakshasas den Sieg.
    Ein Held würde weiterkämpfen. Tief in seinem Innern wusste Ash, dass er sich darauf einstellen sollte, bis zum Letzten zu kämpfen, notfalls bis zum Tod, um seine Schwester und seine Freunde zu retten. Andererseits war er Lucky möglicherweise nützlicher, wenn er am Leben blieb. So könnte er später zurückkommen und sie befreien.
    Er schlang die Arme um Parvati, hob sie hoch und rannte mit ihr den Gang hinab, während Rishi mit seinem Stab die Dämonen zurückdrängte.
    Ash wetzte durch das Tor am Wasser und watete knietief durch den Fluss. Ein einziger flacher Kahn wogte an einen nahen Pfahl gebunden auf den Wellen, in den Ash Parvati nun hineinwuchtete. Es konnte nur Rishis sein – Ash sah den Schulterbeutel des Alten unter dem Sitz. Wie in Trance löste Ash das Tau vom Pfeiler, während er die Füße in den sandigen Boden des Flussbetts grub und das Boot mit klopfendem Herzen weiter ins Wasser schob.
    Parvati stöhnte. Halb weggetreten lag sie im Kahn und hielt sich den verwundeten Arm. Ash stieß sich ein weiteres Mal ab, als die Strömung das kleine Boot auch schon erfasste. Er zog sich an Bord und griff nach dem Ruder. Dann paddelte und schubste er ihr kleines Gefährt weiter auf den Fluss hinaus.
    Rishi sprintete auf sie zu und hüpfte wie ein rüstiger Affe durchs Wasser. »Warte nicht auf mich, Junge!«
    Unter dem Torbogen am Steg blieben mehrere Gestalten stehen, inzwischen schon gute fünfzig oder sechzig Meter hinter ihnen. Einige wateten bis zu den Knien in den Fluss, verharrten jedoch bald, nachdem die Entfernung zum Kahn längst zu groß war.
    Sie jagen uns nicht, sie lassen uns gehen.
    Nach einer Weile setzte das Boot auf einer Sandbank in der Mitte des Flusses auf. Schnaufend und mit schmerzenden Gliedern ließ Ash das Ruder los und kümmerte sich um Parvati. Ihr Atem war flach, aber gleichmäßig.
    Die obersten Zinnen von Schloss Savage wurden von Fackeln erleuchtet, die eine nach der anderen zu flammendem Leben erwachten. Wie goldene, auf den Wogen tanzende Tupfen spiegelten sie sich im Wasser. Noch immer hatte niemand zu ihrer Verfolgung angesetzt.
    Ash beobachtete Rishi, der auf sie zuschwamm, was mit dem Stab in einer Hand gar nicht so leicht sein musste. Hinter dem heiligen Mann formte das Kielwasser ein breites Dreieck, und als eine zweite V-Strömung sich zur ersten gesellte, wurde daraus ein komplexes Muster aus kleinen Wellen.
    Eine zweite?
    Ash blickte zur Festung. Warum verfolgte sie niemand?
    Die Wellen schaukelten jetzt heftiger, wirkten mehr und mehr aufgewühlt.
    Ash packte erneut das Ruder. »Schneller, Rishi!«, rief er.
    Der Alte schüttelte das Wasser aus seinen Ohren und winkte Ash zu.
    Ash sprang in die Fluten und griff das Ruder mit beiden Händen wie einen Baseball-Schläger.
    »Rishi!«
    Doch es war zu spät, das Wasser kochte und Rishi ging unter.

Kapitel 26
    »Rishi!«
    Ash suchte den Fluss nach Bewegung ab, konnte jedoch nichts finden. Er watete an die Stelle, wo Rishi untergetaucht war. Wenn er vielleicht –
    Ein gewaltiges, dämonisches Krokodil, fast fünf Meter lang, schoss aus dem Wasser – den schreienden alten Mann am Arm gepackt. Sekundenlang hingen beide in der Luft, beinahe, als balanciere die Bestie mit dem Schwanz auf den Fluten. Dann schwenkte sie langsam um, drehte den Kopf und klatschte längs ins Wasser zurück.
    Der Fluss schäumte und brodelte

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