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Asharas Rückkehr - 19

Asharas Rückkehr - 19

Titel: Asharas Rückkehr - 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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im Leben ihrem Vater. Es war das Ende eines Exils, das ihr gar nicht bewusst gewesen war, und es riss sie fast aus ihrem ohnehin instabilen seelischen Gleichgewicht.
Ich weiß, mein Kind. Aber schau jetzt, wo du schon gewesen bist. Wie?
Das ist nicht dein erster Besuch in der Oberwelt. Schau, wo du schon gewesen bist.
Aber ich habe den Spiegelturm zerstört.
In der Oberwelt wird nichts je vollkommen zerstört.
Ihre mühsam in Schach gehaltene Angst kehrte sofort zurück bei dem Gedanken, dass noch ein Rest jenes schrecklichen Ortes existieren könnte, an dem sie in gewisser Weise
viele Jahre lang gefangen gewesen war. Das Letzte, was Margaret wollte, war eine neuerliche Begegnung mit dem Geist von Ashara Alton. Sie erstarrte, und die Oberwelt schien stillzustehen. Dann spürte sie, wie etwas ihre Angst berührte, etwas, das Ruhe und Kraft ausstrahlte, und sie wusste, es war nicht ihr Vater, sondern Mikhail. Die Berührung war wie ein flüchtiger Kuss auf die Stirn, und wenn auch nichts Erotisches in ihr lag, enthielt sie doch so viel Leidenschaft, dass Margarets Herz einen Sprung machte. Und als sie nun die Energie ihres Cousins um sie herum spürte, wusste sie mit Bestimmtheit, dass er es gewesen war, der sie bei jenem ersten Mal begleitet und dazu gedrängt hatte, den Stein aus dem Spiegelturm zu ziehen. Margaret wusste, sie würde sich immer an diesen Augenblick erinnern. Nie zuvor hatte sie eine so kostbare Vertrautheit erlebt. Sie wurde von Freude durchflutet, und das Hämmern ihres Herzens schien zu laut und zu schnell zu sein. Dann fühlte sie, wie Liriel es wieder verlangsamte, und war ihr dankbar. Sie war beiden Geschwistern dankbar. Mikhail hatte ihr die Last ihrer Angst erleichtert, und Liriel hatte ihren Puls beruhigt.
Margaret nahm sich zusammen und überflog noch einmal die Ebene. Sie achtete nicht auf die Träumer und die Phantomtürme, sondern suchte nach dem einen Ort, zu dem es sie am allerwenigsten hinzog. Zunächst war es eine fruchtlose Suche, denn die Ebene schien leer zu sein. Nicht das kleinste Stückchen Spiegel war zu sehen, was ihre immer noch gegenwärtigen Ängste weiter verringerte.
Maggie, meine Elster - hier drüben!
Es war ein Schock, denn niemand außer Ivor hatte sie je so genannt. Sie drehte sich in die Richtung um, aus der die Stimme gekommen war, konnte aber nichts entdecken. Sie ließ
sich in die Richtung treiben, und die Oberwelt rauschte verschwommen unter ihr vorbei.
Ivor! Margaret rief mit einer Stimme, die keine Stimme war, und die Luft in ihren Lungen war keine Luft. Wo bist du?
Na ja, ich kann nicht behaupten, dass ich das genau wüsste. Ich glaube, ich bin in der Vorhölle, aber da die Musik hier sehr gut ist, soll es mir recht sein.
Verdammt, Ivor, das ist jetzt nicht die Zeit für Spielchen. Ich weiß. Aber ich habe mir früher nie Zeit zum Spielen genommen, verstehst du. Ah, du kommst näher.
Warum sehe ich dich nicht.
Wenn ich das wüsste. Ich sehe mich selbst nicht, vielleicht liegt da das Problem. Ich schwebe schon eine ganze Weile hier herum und lausche dem Lied der Sterne. Ich wusste immer, dass es eine Sphärenmusik gibt, und jetzt habe ich sie gefunden!
Ivor, wenn du dich selbst nicht sehen kannst, kann ich dich nicht finden. Margaret konnte nicht sagen, woher sie das wusste, aber sie spürte, dass sie Recht hatte. Und sie wollte ihren Mentor unbedingt noch einmal »sehen«. Sie hatte ihm nicht Lebewohl gesagt, und nun hatte sie die Gelegenheit, es nachzuholen. So begierig war sie darauf, dass sie Donal und den Zweck ihres Besuches in der Oberwelt nahezu vergaß.
Dos klingt sehr vernünflig, Maggie. Ida sagt immer, ich sehe kaum die Hand vor Augen, wenn ich mich in meiner Musik verliere. Herrje, ist das schwierig. Ich komme mir noch geistesabwesender vor als sonst. Ah, hier ist ja meine Hand. Seltsam. Anscheinend habe ich die Arthritis überwunden. Eine einzelne Hand leuchtete im Licht der Oberwelt, und dann begann sich eine Gestalt um sie herum zu bilden. Ein wenig verschwommen tauchte Ivor Davidson auf. Er war
nicht der alte Mann, der gestorben war und auf dem terranischen Friedhof in Thendara begraben lag, sondern ein Mann in den Dreißigern, mit dunklem Haar und geradem, starkem Rücken. Margaret hatte ihn in diesem Alter nicht gekannt, aber sie lernte ihn nun kennen. Er lächelte sie an, und sie lächelte zurück. Irgendwo weit entfernt regte sich der Stachel eines dunklen Gefühls, Neid oder etwas Ähnliches, aber sie verschloss ihr Bewusstsein

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