Asharas Rückkehr - 19
dass ich hier auf Darkover bleiben musste.«
»Tatsächlich? Irgendwie hatte ich nicht den Eindruck, dass sich Regis Hastur leicht beeinflussen lässt, außer vielleicht von seiner Gemahlin oder seinem Friedensmann.« Aber das erklärt, warum sie glaubte, sie könnte Mikhail zum Senator machen lassen - anstelle von diesem Herm Aldaran, den alle außer meinem Vater für eine Art Monster zu halten scheinen. Was mache ich bloß, wenn sie das Kunststück fertig bringt?
Wie bitte? Wo hast du denn das aufgeschnappt?
Als mein Vater verkündete, dass er seinen Sitz an Herm abgetreten habe, wurde deine Mutter sehr wütend, und ich konnle zum Teil ihre Gedanken hören. Sie dachte, alle ihre Probleme wären gelöst, wenn sie Regis dazu brächte, dich in den Senat zu schicken. Kann sie das?
Deshalb hat sie also so überaus selbstzufrieden ausgesehen! Ich hätte es wissen müssen, denn sie ist eine berühmte Intrigantin, Marguerida. Vor allem, seit wir alle erwachsen sind und sie keine andere Herausforderung mehr hat, als dass sie versucht, unsere Geschicke zu lenken. Die Idee ist gar nicht so dumm, wenn ich darüber nachdenke. Ich könnte den Planeten verlassen, was ich immer wollte, und möglicherweise wäre es zu verlockend, als dass ich widerstehen könnte. Das einzige Problem ist, dass ich nicht den blassesten Schimmer habe, was als Senator zu tun ist - im Gegensatz zu Herm. Und ehrlich gesagt, zieht es mich nicht mehr so sehr zu den Sternen hinaus. Es sei denn …
Ich komme mit dir?
Ja.
Ich kann nicht. Das habe ich inzwischen begriffen. Ich muss in einem Turm ausgebildet werden, damit habe ich mich abgefunden, auch wenn es mich bei dem Gedanken daran jedes Mal fröstelt. Ich kann Darkover nicht verlassen, bevor ich gelernt habe, meine Gabe zu beherrschen, und ich habe keine Ahnung, wie lange das dauern wird.
Jahre. Er klang unvorstellbar schwermütig. Und wenn du fertig wärst, würden sie dich so schnell verheiraten, dass du nicht wüsstest, wo dir der Kopf steht. Sie würden dir die Domäne Alton auf den Rücken schnallen und dich nie mehr von diesem Planeten weglassen!
Dann hoffen wir lieber, dass mein Vater noch ein paar Trümpfe im Ärmel hat!
So ist es. Ich mag ihn, Marguerida. Wir haben auf der Reise eine Menge miteinander geredet, und er scheint mir ganz anders zu sein als in den Geschichten, die man sich von ihm er
zählt. Darin wird er immer als unbesonnen hingestellt, aber das ist er nicht. Er ist sehr nachdenklich, und ich glaube nicht, dass er Herm den Senatssitz aus einer Laune heraus gegeben hat, auch wenn Javanne anderer Ansicht ist. Das Problem ist, dass sie ihn immer noch als den sieht, der er vor zwanzig oder dreißig Jahren war, als wäre in dieser Zeit nichts mit ihm geschehen, als hätte es ihn nicht verändert, all die Jahre mit den Terranern zu arbeiten. Und wahrscheinlich ist sie für ihn immer noch das herrschsüchtige kleine Mädchen, das er als junger Mann kannte. Das ist sehr gut beobachtet, Mikhail. Er ist nicht mehr der Mann, den ich in Erinnerung habe, das muss ich mir auch immer wieder vorsagen. Es ist sehr schwer!
Mikhail seufzte. »Weißt du, unterwegs hatte ich die ganze Zeit dieses Gefühl, dass etwas passiert, das wichtig für mich ist, und auch für dich und alle ändern. Es wurde immer stärker, und seit du gestern den HaliTurm gesehen hast, und ich ebenfalls, wurde es gewaltig. Es ist wie ein Kopfschmerz, der noch nicht eingesetzt hat.«
»Das kenne ich! Diese Hellseherei ist die reine Hölle. Allerdings habe ich bisher noch keinen deutlichen Eindruck so wie damals bei Domenics Unfall, als ich Ariel zum Aufbruch trieb.«
»Das war nicht deine Schuld! Hör auf, die Verantwortung für Dinge zu übernehmen, die dich nicht betreffen. Ariel war immer schon ziemlich hysterisch, und am schlimmsten ist es, wenn sie ein Kind erwartet. Seltsam, eigentlich, weil eine Schwangerschaft die Frauen angeblich ruhiger macht. Nicht so meine Schwester! Falls jemanden eine Schuld trifft, dann meine Mutter, weil sie nicht verhindert hat, dass Ariel wie eine Geistesgestörte davonstürzte.« Er hielt inne. »Aber ich glaube immer noch, dass irgendetwas auf uns zukommt, und ich hoffe, es schlägt zum Guten aus, nicht zum Schlechten.«
»Da sind wir uns einig«, antwortete Margaret. »Sollte ich eine Vorahnung haben, dann wünsche ich sie mir klar und eindeutig, nicht dieses vage Gefühl eines aufkommenden Unheils. Das ist ein wirklich gutes Bild, es beschreibt genau, was ich fühle.«
»Ich nehme
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