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Asharas Rückkehr - 19

Asharas Rückkehr - 19

Titel: Asharas Rückkehr - 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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verschiedene Propheten schrieben, und es steckt voller Zweideutigkeiten und unterliegt der Art von Überzeugungen, die zu Kriegen führen. Ich will die Alton- Gabe nicht, aber die Fähigkeit, den Schleier über der Zukunft lüften zu können, will ich noch viel weniger!«
Mikhail schüttelte den Kopf. »Aber gestern warst du bereit, an die Tür des Hali-Turms zu stürzen, und du weißt tief in deinem Herzen, dass du ihn eines Tages betreten wirst.«
»Das ist etwas anderes!«, versuchte sie zu erklären. »Da geht es um meine Zukunft, und nur ich muss sie bewältigen - falls sie je eintritt. Aber ich weigere mich, Vorhersagen über das Leben eines ungeborenen Kindes zu machen. Das ist falsch. Das ist grausam!« »Das hat jetzt nichts mit Ariels Tochter zu tun, oder?«
»Nein.« Sie hielt inne und sammelte ihre Gedanken. »Ich glaube, Ashara Alton hat mich vorausgesehen, nicht mich im Besonderen, sondern die Möglichkeit einer Marguerida Alton in irgendeiner verschwommenen Zukunft. Als Istvana mir erzählte, dass sie bereits andere Frauen überschattet hat, schlussfolgerte ich, dass sie meine Existenz vorhergesehen hatte, und wusste, dass ich eine Gefahr für ihre eigene Existenz bin.« Sie schauderte bei dem Namen, ließ sich aber nicht von ihren Ängsten überwältigen. Die dunkle Masse der Burg erhob sich nun deutlich sichtbar über den Häusern der Straße, und Margaret hatte einen klaren Blick auf den Turm, in dem Ashara noch lange nach ihrem Tod gewohnt hatte.
Nun wurde ihr auch bewusst, was sie gestört hatte, als sie auf die Stadt zugeritten waren. Sie wusste noch, wie der Turm bei ihrem ersten Besuch ausgesehen hatte und wie es ihr bei seinem Anblick kalt über den Rücken gelaufen war. Er war weiß gewesen, wie der Rest der Burg. Nun stand dort eine geschwärzte Ruine, deren Spitze wie von einem Blitzschlag abgesprengt war. Keines der Dächer daneben wies Anzeichen eines Brandes oder einer sonstigen Beschädigung auf. Was war geschehen?
Mikhail folgte ihren Augen, und der Mund blieb ihm offen stehen. »Asharas Turm …«
»Sieht aus, als hätte es ein Feuer gegeben. Ich frage mich, wie …« »Ich mich nicht. Ich glaube, als du den Stein aus dem Turm in der Oberwelt gezogen hast, da hast du gleichzeitig den echten Turm auf Darkover versengt. Und das ist gut so!«
»Aber Mikhail - dabei hätte jemand umkommen können! Wenn ich geahnt hätte, welchen Schaden ich anrichten kann, dann weiß ich nicht, ob ich so bereitwillig …«
»Liebe Cousine, du hast getan, was du tun musstest. Niemand macht dir einen Vorwurf.« Er lächelte sie an, und ihr wurde warm ums Herz. »Aber bevor wir die Ruine des alten Turms gesehen haben, sagtest du etwas über Ashara. Darüber, wie man die Zukunft interpretiert. Fahr bitte fort.«
Margaret umklammerte die Zügel in ihrer Hand ein wenig fester. »Wenn ich ihren Namen höre, fühle ich mich immer noch hilflos. Manchmal bin ich nicht ganz überzeugt, dass sie wirklich für immer verschwunden ist, auch wenn das alle sagen.« Sie zwang sich, langsam zu atmen, zur Ruhe zu kommen. »Ich weiß immer noch nicht genau, was passiert ist. Wahrscheinlich hat sie Dyan Ardais gezwungen, mich zu ihr zu bringen. Es ist alles sehr undeutlich und verschwommen in meinem Geist. Als sie mich gesehen hat, da glaube ich, wusste sie, dass ich diejenige bin, die sie fürchtet. Und sie hat ihre Vorkehrungen getroffen, damit mir die Alton-Gabe nie bewusst werden sollte. Sie muss eine bemerkenswerte Frau gewesen sein - keine bewunderungswürdige, aber sehr stark und mächtig.«
Mikhail nickte. »Nach allem, was man hört, war sie das, und noch viel mehr. Ich verstehe deine Abneigung gegen die Aldaran-Gabe jetzt ein bisschen besser. Aber hast du genug von der Gabe, dass du Hinweise oder etwas Ähnliches erhältst?«
»Was ich habe, ist dieses Gefühl einer Vorahnung, das mich schon auf dem Weg nach Darkover befiel. Diesmal ist es stärker - es ist alles sehr subjektiv, und ich habe eine lebhafte Phantasie. Vielleicht kann man seine eigene Zukunft eben nie
ganz deutlich sehen, und daraus entstehen dann die Probleme - weil man versucht, sie für die eigenen Zwecke zu manipulieren.« »Aber Marguerida, alle Leute versuchen, die Dinge zu ihrem eigenen Vorteil zu beeinflussen.«
»Ich nicht.«
»Natürlich! Andernfalls würdest du und meine Mutter euch nicht in den Haaren liegen. Ich weiß, was du willst - ich will es ebenfalls. Und wir beide werden alles tun, was wir können, damit die Dinge in unserem Sinne

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