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Asharas Rückkehr - 19

Asharas Rückkehr - 19

Titel: Asharas Rückkehr - 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Rafe Scott von mir, ja?« Sie zwang sich zu einer Art Lächeln, aber es tat weh.
Rafaella, die ihre Mimik inzwischen gut kannte, ließ sich nicht täuschen. »Ach, Marguerida, sei doch nicht traurig.«
»Ich werde dich vermissen!« Ich wünsche dir alles Glück der Welt, und ich wünsche mir dasselbe!
»Ich werde dich auch vermissen - aber ich gehe ja nicht für immer! Du brauchst nur im Gildenhaus nach mir zu fragen, wenn du mich suchst.« Sie beugte sich aus dem Sattel und umarmte Margaret innig. Dann trieb sie ihr Pferd an und ritt in die schmale Seitenstraße.
Margaret blieb überrumpelt von diesem plötzlichen Abschied zurück. Mikhail ritt neben sie, sein großer Brauner schnaubte. »Wo ist sie hin?«
»Heim.« Das Wort schien alles auszudrücken, was Margaret nie haben würde, und sie strengte sich an, in bessere Stimmung zu kommen. Ihr war klar, dass sie müde war, denn die Reise war zwar angenehm gewesen, aber auch strapaziös. Sie freute sich jedenfalls für Rafaella, auch wenn ihr der Abschied
schwer fiel. »Ich glaube, es gibt da jemanden, den sie sehr gerne sehen möchte.«
»Wirklich? Die Leute reden zum Teil sehr unfreundlich über die Entsagenden, als wären sie nicht richtig zivilisiert. Und hat dieser geheimnisvolle Liebhaber auch einen Namen?«
»Kannst du ein Geheimnis für dich behalten?«
»Natürlich!«
»Ich glaube, sie und mein Onkel Rafe Scott… finden Gefallen aneinander.« Sie wusste, sie drückte sich umständlich aus, aber es war ihr peinlich, über private Angelegenheiten zu reden, selbst mit Mikhail. »Kennst du ihn?«
»Rafe? Selbstverständlich - aber bist du dir sicher? Ich meine, er ist viel älter als sie und … es kommt mir unwahrscheinlich vor. Eine sonderbare Liebschaft.«
»Ich war mir am Anfang nicht sicher. Es fing damit an, dass er mich zum Gildenhaus begleitete, damit ich mir eine Führerin anheuern kann. Als er von dort wegging, hörte ich, wie er mit großem … Verlangen an eine Person in dem Haus dachte. Ich habe mir damals nichts dabei gedacht, weil ich noch nicht recht glaubte, dass ich tatsächlich Gedanken auffangen kann, und überhaupt war ich wegen Ivors Tod und allem noch sehr durcheinander. Es war ja so viel passiert! Du hast keine Ahnung, wie merkwürdig es ist, wenn du einen Planeten betrittst und wildfremde Menschen verbeugen sich vor dir oder geben sich als ein Onkel zu erkennen, von dessen Existenz du nichts wusstest!« Ihre Empörung brach sich wieder Bahn, und sie runzelte die Stirn. »Hat dir schon einmal jemand gesagt, wie viel goldener deine Augen sind, wenn du wütend bist?«
»Lass das!« Margaret fühlte sich unsicher, wenn Mikhail in dieser spielerischen Laune war, denn er wusste, wie man flirtete, und sie wusste es nicht. Wahrscheinlich hat er viel Übung darin, dachte sie errötend und versuchte, ihre Gedanken wie
der unter Kontrolle zu bringen. Sie hatte ihre merkwürdige Augenfarbe immer gehasst, und Komplimente darüber zu hören war eine neue Erfahrung.
»Verzeih mir, Cousine. Es ist nur, weil ich so etwas noch nie gesehen habe. Deine Augen lodern fast. Ich frage mich, woher das kommt. Ein chemischer Stoff vielleicht?«
Das war schon besser. Chemie war harmlos. Niemand konnte mit Biochemikalien flirten! »Ich würde auf Adrenalin als Wirkstoff tippen, aber ich kenne mich in Biochemie nicht besonders gut aus. Ich habe die Grundkurse an der Universität belegt und genügend auswendig gelernt, um die Prüfungen zu bestehen, aber ehrlich gesagt, habe ich das meiste wieder vergessen.«
»Du weißt mehr als ich über solche Dinge.« In seiner Antwort lag eine gewisse Wehmut, fast so, als würde er sie um ihr Wissen beneiden. »Aber erzähl mir noch ein bisschen von der Liebesgeschichte deiner Führerin.«
Margaret zögerte, aber die Katze war bereits aus dem Sack, und Rafaella würde wohl nichts dagegen haben. »Als ich sie kennen lernte, ärgerte sie sich, weil sie vor unserer Abreise ir-gendjemanden nicht mehr sehen konnte, also zählte ich zwei und zwei zusammen und bekam fünf heraus. Ich habe sie lange nicht danach gefragt, aber als ich in Ardais die Schwellenkrankheit durchmachte und wir uns sehr nahe kamen, tat ich es schließlich, und sie gestand, dass sie sehr viel an Rafe Scott dachte.«
»Dann bist du viel beherrschter als ich, denn ich hätte der Versuchung, zu fragen, höchstens einen Tag lang widerstehen können. Onkel Regis sagte immer, ich will alles wissen. Ich habe ihn ständig mit Fragen über terranische und darkovanische

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