Asharas Rückkehr - 19
bleiben, aber ich verlasse Thendara, sobald ich es einrichten kann. Ich habe Arbeit zu erledigen, und der Tod meines Begleiters Ivor Davidson hat mich bereits zurückgeworfen.«
»Arbeit? Ich verstehe nicht«, sagte Lady Hastur.
Margaret entschied, dass sie bei diesen Leuten eine unnachgiebige Linie einhalten musste, andernfalls würden sie annehmen, dass sie Margaret für ihre eigenen Ziele einspannen konnten. Sie holte geräuschvoll Luft. »Ich bin nicht wegen eures Telepathischen Rates oder sonst etwas hier. Ich bin als Wissenschaftlerin der Universität gekommen, um Volksmusik zu sammeln, und genau das werde ich tun. Und sonst nichts!«
»Volksmusik sammeln?« Linnea klang verwirrt. »Ich muss etwas missverstanden haben.« Lady Hastur sah ihren Mann hilflos an, als wollte sie sagen: »Ich habe es zumindest versucht.«
Margaret konnte sie beinahe hören, wie sie sich gedanklich verständigten und versuchten, Argumente aufzuführen, wie sie mit ihr fertig werden konnten. Sie würde nichts davon zulassen! Die beiden verstanden sie nicht, und Margaret glaubte nicht, dass sie die beiden verstehen konnte. In ihrem Schädel pochte es, ihre Knie schmerzten, und sie wollte nur weg von hier.
»Wir werden Euch auf keinen Fall zwingen, hier zu bleiben«, sagte Danilo, der zum ersten Mal sprach, seit er ihr Wein
angeboten hatte. Irgendetwas an der Art, wie er es sagte, ließ sie denken, dass er sie jedoch sehr wohl zum Bleiben zwingen könnte, wenn er es wollte. »Doch es wäre gut für Darkover, wenn Ihr bleiben würdet. Ihr gehört hierher, ob Ihr es begreift oder nicht.«
Margaret schaute dem Friedensmann ziemlich unhöflich direkt in die Augen. Sie sah nur einen gut aussehenden Mann zwischen vierzig und fünfzig, mit hellem Haar und tiefen Furchen um den Mund, als hätte er eine große Tragödie durchgemacht. Es bestand eine gewisse Verwandtschaft zwischen Danilos düsterem Gesichtsausdruck und dem ihres Vaters. Aber wer ist er, dass er mit solcher Autorität sprechen kann?
Sie fand ihn eigentlich nicht unsympathisch, aber sie misstraute ihm zutiefst. Er war Hastur offenbar treu ergeben, und da war noch etwas. Margaret überlegte, ob er sein Diener oder sein Geliebter war, und ärgerte sich über sich selbst. Aber welche Stellung er auch innehatte, er würde mit Sicherheit alles tun, um Regis zu beschützen, auch töten, wenn es sein musste. »Das ist fraglos Ihre Ansicht, aber nicht die meine.« Ich lasse mich nicht in eure lokalen Probleme hineinziehen!
Margaret spürte Wogen des Unverständnisses über sich hinwegziehen, aber das war ihr egal. Sicher hätte sie zu Lady Hastur und Danilo auch höflicher sein können, aber sie hörten ihr ja nicht zu. Sie waren viel zu sehr mit ihrem verdammten Zuchtprogramm und ihrem Rat beschäftigt. Es war, wie wenn sie versuchte, mit Lew zu sprechen - der war auch kein guter Zuhörer. Vielleicht war es ein Problem der gesamten Rasse. Vielleicht hatte die Inzucht, die sie seit Jahrhunderten betrieben, ihrem Hörvermögen irgendwie geschadet.
Der Gedanke war derart lächerlich, dass er ihre Stimmung ein wenig aufheiterte.
Noch vor einem Jahr - ach was, vor einer Woche - hätte mich die Vorstellung gefreut, die Verwandten meines Vaters kennen zu lernen. Jetzt macht mich die Begegnung nur wütend nein, sie macht mir Angst. Ich lasse mich nicht wieder benutzen! Das Bild des silberäugigen Mannes stieg in ihrem Geist auf und ließ sie erzittern. Ich möchte nur weg von diesen Leuten, ich möchte nicht mehr das Gefühl haben, als spazierten sie in meinem Kopf herum. »Danke, dass Ihr mich empfangen habt. Ich bedauere, dass ich nicht bleiben kann. Wenn Ihr mich jetzt bitte entschuldigen wollt.« Sie machte eine leichte Verbeugung, eine unbeholfene Bewegung, die ihre Erschöpfung verriet, und ging in Richtung Tür. Ihr Onkel stand dort im Dunkel, und Margaret rannte fast auf ihn zu, um Regis, Linnea und dem undurchsichtigen Friedensmann zu entkommen.
»Ich bringe dich zurück zur Musikstraße«, verkündete Cap-tain Scott, als sie bei ihm war.
Margaret hätte am liebsten geweint vor Dankbarkeit. »In Ordnung solange du mir versprichst, dass du mich nicht weiter mit Pflichten und Verpflichtungen quälst, die ich nicht zu erfüllen gedenke.« »Dann bist du also entschlossen, weiterzumachen, als wärst du nicht die Erbin von einer der Domänen? Deiner »Arbeit« hier nachzugehen, während Darkover dich braucht?« Er klang besorgt und traurig. »Ganz recht!« Die Heftigkeit ihrer Antwort
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