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Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition)

Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition)

Titel: Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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Auf jeden Fall ein paar Uzis, vielleicht auch MAC -10 – mit dem Zeug kannte sie sich nicht so gut aus. Ein Junge trug einen richtig abgefahrenen Patronengurt, bestückt mit riesigen Gewehrkugeln. Diese Messingköpfe waren bestimmt faustgroß. »Rutsch mal. Ich möchte schauen, wie viele Normale sie dabeihaben.«
    »Mindestens fünf, würde ich sagen«, meinte Luke und machte Platz. »So wie die gehen? Die schlurfen so dahin.«
    »M-hm.« Sie stellte die Sehschärfe ein, dann sagte sie: »O Gott.«
    »Was ist?«
    »Ich glaube, da sind zwei Jugendliche dabei. Im Alter der Chuckies.«
    Luke riss die Augen auf, und sie hörte ihm sein Erstaunen an. »Wirklich?«
    »Ja.« Bis jetzt hatte sie noch nie beobachtet, dass normale Jugendliche ins Bergwerk gingen – und jetzt waren es zwei. Momentan waren sie noch zu weit weg, als dass sie Einzelheiten erkennen konnte, aber sie glaubte, dass einer der beiden ein Mädchen war. Und der andere hinkte. Verletzt? Schon möglich.
    »Was gibt’s?«
    Sie fuhr zusammen, warf einen Blick über die Schulter. Hinter ihnen stand Tom und schaute auf sie herunter. Meine Güte, der konnte sich ja anschleichen wie eine Katze. »Nichts«, sagte sie und hoffte, dass Luke die Klappe hielt. Mellie hatte gesagt, Tom müsste sich konzentrieren. Passt auf, dass er sich bei der Sache nicht noch schlechter fühlt, als er es sowieso schon tut. Wenn sie ihm erzählte, dass plötzlich zwei normale Jugendliche auf der Speisekarte der Chuckies standen, wäre das nicht so toll.«Ich meine … weißt schon.«
    Er runzelte die Stirn. »Alles in Ordnung mit dir, Cindi?«
    »Ihr geht’s gut«, warf Luke ein. »Wir beobachten nur gerade die Wolfsleute. Das sind die von dem Stamm, die in Wolfspelzen rumlaufen. Wir glauben, dass dem Anführer was zugestoßen ist.«
    »Und es sind mehr Chuckies, als wir gedacht haben«, ergänzte Cindi. »So als hätten sie sich mit Freunden zusammengetan, um gemeinsam herzukommen.«
    »Aha.« Nach kurzem Schweigen sagte Tom: »Luke, wir müssen los. Ich möchte in Position sein, wenn der Mond aufgeht. Bis bald, Cindi.«
    »Auf jeden Fall, Tom.« Dieses Gefühl, dieses Flattern im Bauch, das sie in Toms Nähe spürte – also, wenn sie ehrlich zu sich selbst war, musste sie sich schon eingestehen, dass das ziemlich schwachsinnig war. Hallo, sie war gerade mal zwölf! Aber Tom war so süß, mit diesen dunkelblauen Augen und dem welligen Haar, das so einen sagenhaften Braunton mit Rotstich hatte, wie superteurer Zimt. Und Muskeln. Wie ein echter Kerl. Außerdem war er so mutig. Nein, um nichts auf der Welt wollte sie ihm noch schwerer machen, was er da vorhatte. »Sei vorsichtig, ja?« Sie krümmte sich innerlich, kaum dass die Worte über ihre Lippen kamen. Von allem, was ich hätte sagen können, war das wohl typisch Mädchen hoch drei.
    »Du auch.« Tom sah sie unverändert ernst an. »Wenn es schlimm ausgeht, verschwindest du von hier, okay? Lass dich nicht von Mellie überreden, dazubleiben.«
    »Es geht bestimmt nichts schief«, entgegnete sie. »Viel Glück.«
    Ein seltsamer Ausdruck huschte über sein Gesicht. »Ja«, sagte er, aber sein dünnes Lächeln sah mehr nach einer Grimasse aus. »Glück.«
    Eine ganze Weile später machte Cindi eine Beobachtung, die ihre Meinung über die beiden Neuen änderte. Die eine war tatsächlich ein Mädchen, so sechzehn oder siebzehn, schätzte sie. Schöne Haare hatte die, lang und rot. Solche Haare hätte Cindi auch für ihr Leben gern. Jedenfalls half die Rothaarige diesem wirklich gut aussehenden blonden Jungen. Was Cindi aber stutzig machte, war, dass der Rotschopf im selben Moment wie das Wolfsmädchen – die mit dem kaputten Gesicht und den blonden Haaren – den Kopf reckte, als ob sie schnupperte.
    Eins stand jedenfalls fest: Der Rotschopf war keine Gefangene. Sie war ein Chucky.
    Na, Gott sei Dank hatte sie Tom nichts davon gesagt. Der Knoten in Cindis Magen löste sich auf. Wenn Tom es erfahren hätte, hätte er das Bergwerk womöglich nicht mehr sprengen wollen. Aber für Cindi gab es jetzt keinen Zweifel mehr. Nur Chuckies verhielten sich wie Hunde, wenn sie eine Witterung aufnehmen. Also war es in Ordnung, wenn Tom und Luke und Weller den Rotschopf und die anderen Chuckies in die Luft jagten.
    Ach, du Rotschopf, dachte Cindi mit einem Lächeln, in deiner Haut möchte ich nicht stecken.

69
    D ie Bergwerksanlage war die reinste Geisterstadt, wie aus einer Nachrichtensendung über Irak oder Afghanistan: eine Menge verfallener

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