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Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition)

Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition)

Titel: Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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weißt? Sagt man euch nicht per Funk oder per Bote Bescheid, wenn so etwas passiert? Chris ist auch verletzt.«
    »Schon komisch, dass ich gar nichts davon mitbekommen habe«, meinte Greg nachdenklich und runzelte noch mehr die Stirn. »Und ich glaube, die anderen wissen auch nichts. Wie hat Chris sich die Verletzung zugezogen?«
    »Nathan sagt, dass Night gescheut und ihn getreten hat.«
    »Night?«, wiederholte Greg ungläubig. »Das ist doch ein Witz. Ich habe mal gesehen, wie Chris unter Beschuss geraten ist, und sogar da blieb er felsenfest im Sattel. Night ist absolut zuverlässig.«
    »Na ja, es gibt immer ein erstes Mal. Hör mal, wir brauchen Kincaid. Hast du ein Funkgerät?«
    »Nein, aber … « Greg bedeutete ihr zu folgen und trabte im Laufschritt zu den Pferden. »Chris hat eins. Ganz ruhig, Night.« Das Tier zitterte und schnaubte, auf seiner Mähne hatte sich feiner Reif gebildet. Als Greg ihn berührte, bebten Nights Muskeln, und dann stampfte der Hengst so heftig auf, dass Lena schnell zurückwich, ehe ihr ein Huf einen Fuß brach. Von der Unruhe angesteckt, warfen die anderen drei Pferde die Köpfe in die Höhe.
    »He, he, was ist denn in dich gefahren?« Greg legte Night besänftigend eine Hand auf den Hals. »Du schäumst ja richtig, mein Guter. Ganz ruhig. Lena, halt ihn am Zaumriemen fest, dann kann ich die Satteltaschen durchsuchen.«
    »Klar.« Zwar hatte Lena für Tiere nicht viel übrig, doch auf Brecher-Karls Farm hatte es etliche gegeben, und sie konnte mit ihnen umgehen. Sie hielt das Pferd am Backenstück und murmelte dazu Belangloses wie: »Bist ein guter Junge, ja, ein ganz braver Junge.« Dabei dachte sie jedoch: Tori hatte recht. Sie haben in der Nähe von Oren einen Verschonten gefunden. Und sie haben einen Jungen mitgebracht.
    Plötzlich gab es ein Knacken, gefolgt von einem Rauschen und einer Reihe mechanischer Klickgeräusche. Vor Schreck schwenkte Night mit dem Hinterteil aus, und die ohnehin schon nervöse Daisy begann wieder zu bellen.
    »Daisy, still!« Während sich Lena mit dem großen Braunen abmühte, hüpfte der Golden Retriever um sie herum und kläffte ungerührt weiter. »Was war das?«
    »Eine Nachricht per Funk«, antwortete Greg und löste die Schnalle einer Satteltasche.
    »Ihr redet gar nicht miteinander?« Lena gab dem knurrenden Hund einen Klaps. »Halt’s Maul!«
    »Nein, wir morsen. Das schont die Batterien und ist im Umkreis von hundertdreißig, hundertvierzig Kilometern zu empfangen. Nachts ist die Reichweite sogar über hundertsechzig.« Greg wurde von Night angerempelt, als der Hengst den kleinen Fuchswallach neben sich wegzudrängen versuchte. »Nimm den Fuchs, bitte, ja? Sonst krieg ich noch einen Huf ins Gesicht.«
    »Ganz ruhig, Pferdchen«, säuselte Lena und hielt den Fuchs am Halfter fest. Das Tier warf den Kopf hin und her und stampfte. »Immer mit der Ru…« Die Worte erstarben ihr auf den Lippen.
    »Lena?« Greg schaute sie über Nights Sattel hinweg an. »Alles okay?«
    »Ja, kein Problem«, erwiderte sie, doch es klang dünn, beinahe unwirklich, und so fühlte sie sich auch. Denn was sie da gerade an Nathans Sattel entdeckt hatte, ergab einfach keinen Sinn.
    Sie wusste, dass John den Apfelschimmel ritt, das dritte Pferd, die Fuchsstute, gehörte Jess. In dem roten Sattelholster des Apfelschimmels steckte noch immer Johns Gewehr. Chris’ Waffe befand sich ebenfalls in einem Holster, an Nights rechter Seite, mit der Mündung nach unten und dem Kolben auf Höhe des Horns. Bei Jess’ Stute gab es keine Tragevorrichtung für ein Gewehr.
    Der Fuchswallach – Nathans Pferd – hatte so etwas aber schon: eine kurze röhrenförmige Lederhalterung mit großen Messingschnallen. Darin steckte eine Vorderschafts-Repetierflinte – deren Schaft über und über blutverschmiert war. Und mit Haaren daran. Manche waren lang und grau, was passen würde, wenn Alex fest genug zugeschlagen hätte, um Jess den Schädel zu zertrümmern. Aber da war auch ein klebriger Klumpen kürzerer, sehr dunkler Haare.
    Chris hatte schwarze Haare. Und eine Kopfverletzung.
    Aber John hat doch gesagt, Night hat ihn getreten. Ihr Blick wanderte zu Nights Hufen. Blitzsauber. Natürlich hätte der Schnee Blut- und Haarreste abreiben können. Aber das erklärte noch nicht die Schrotflinte, und vorher hatte Lena ja auch diese Patrone gefunden. Also war es vielleicht Jess’ Gewehr? Gut möglich. Was bedeuten würde, dass Nathan und die Wachmänner nicht die Wahrheit über Chris’

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