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Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Titel: Ashes Bd. 1 Brennendes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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du hier, ich schau dort drüben . Bis er auf die Idee käme, nach ihr zu suchen, wäre sie über alle Berge.
    Wie kam man also in den Patrouillendienst? Sie musste mit jemandem darüber sprechen. Mit Peter? Ja, Peter würde es klasse finden, dass sie mit Waffen umgehen konnte. Vielleicht sollte sie ihm sogar von ihrem Supersinn erzählen? Aber wie stellte man so etwas unter Beweis? Kincaid hatte ihr geglaubt, weil er einer der Erweckten war und von Yeagers Supersinn wusste. Wenn es aber sonst niemand auch nur ahnte … Kincaid hatte gesagt, es sei eine subjektive Sache. Dass sie die Wahrheit sagte, könnte sie nur beweisen, indem sie jemanden identifizierte.
    Chris … sie kannte ihn nicht. Vielleicht könnte sie ihn ein bisschen bearbeiten, aber so viel Erfahrung hatte sie in diesen Dingen nicht. Ihr war auch unwohl dabei, Chris etwas vorzumachen, und nicht nur, weil sie sich auf diese Tarzan-und-Jane-Spielchen nicht einlassen wollte. Bei Peter wusste man immer, woran man war. Chris hielt sich zu sehr im Schatten, und sie hatte das Gefühl, dass er sie stets beobachtete – ja, belauerte – und zu durchschauen versuchte.
    Und was würde Chris tun, wenn er sie durchschaut hatte? Schlimm genug, dass Kincaid von selbst auf das Monster gekommen war. Das hatte nicht einmal Yeager herausgekriegt, der Reverend schien ihre Fähigkeit als irgendetwas Gottgegebenes zu akzeptieren.
    He, Moment mal. Wenn Chris oder Peter von dem Monster erfuhren, würden sie garantiert – alle beide – überlegen, ob sie sich nicht lieber für jemanden entscheiden sollten, der … nun ja, bessere Überlebenschancen hatte. Dann würden sie sie ruck, zuck aus dem Dorf schmeißen – und war das nicht genau das, was sie wollte?
    Schon, aber nicht so. Wenn sie fortging, wollte sie den Zeitpunkt selbst bestimmen und darauf vorbereitet sein. Was hieß, dass sie Proviant brauchen würde: schätzungsweise für einen Monat, also in erster Linie Notrationen. Mit Studentenfutter für drei Tage und einem Sandwich mit Eiersalat würde sie nicht weit kommen. Außerdem Bleichmittel zur Wasserdesinfektion oder Tabletten. Schlafsack, Plane, Wasserflaschen. Ihr ruheloser Geist zählte weiter auf: Feuerstein, wasserfeste Streichhölzer, Schlingendraht, Stoffflusen als Zunder … Sie würde sich eine Liste machen müssen.
    Das Stiefelmesser, das Tom ihr gegeben hatte, besaß sie noch. In all dem Trubel hatten sie es übersehen, und jetzt war es unter ihrer Matratze versteckt. Sie würde auch eine Schusswaffe brauchen. Ihre Glock, sofern sie sie wiederfand, und ein Gewehr wären gut. Munition, mehrere Schachteln, vorausgesetzt sie fand heraus, wo das alles aufbewahrt wurde. Vielleicht auch einen Bogen? Auf jeden Fall eine Feuerwaffe, unbedingt. Und ein Versteck für all diese Sachen, bis sie auf Patrouille gehen durfte …
    Aber welche Richtung sollte sie dann einschlagen?
    Lena.
    Lena hatte es schon mal probiert, sie kannte sich aus. Oder hatte zumindest eine ungefähre Vorstellung. Andererseits war Lena nicht dumm. Wenn Alex anfing, herumzuschnüffeln und Fragen zu stellen, würde sich Lena ihren Reim darauf machen. Und wenn Lena mit von der Partie sein wollte, wäre die Katastrophe vorprogrammiert.
    Wenn sie erst auf der Flucht war, wie lange würde man nach ihr suchen? Möglicherweise nicht sehr lange, wenn sie glaubten, dass es sich nicht lohnte, sie dazubehalten … Was wiederum bedeutete, dass sie in Sachen Monster alle Karten auf den Tisch legen musste, und das war nicht gut.
    Also blieb noch Möglichkeit Nummer drei.
    Einfach nichts wie weg. Und zwar schleunigst.
    Wenn sie ein paar Wochen stillhielt, das Spiel brav mitspielte und zugleich heimlich ihre Sachen organisierte, könnte sie es durchziehen. Den Patrouillendienst konnte sie sich dann sparen. Ja, vielleicht war es sogar besser, im Ort herumzulungern und den Rhythmus von Rule zu erkunden und wer wann wohin ging. Vertrauen zu den Menschen aufzubauen, um selbst als vertraute Person wahrgenommen zu werden. Das Vertraute war meist unsichtbar, wie viele Menschen achteten wirklich auf alles, was sie sahen?
    Außerdem war Rule auf Nachschub angewiesen. Dafür brauchte man Chris, Peter und etliche andere Männer, einige Pferde, Fuhrwerke und berittenen Begleitschutz, wie früher bei den Güterzügen. Das könnte ihre große Stunde sein: Wenn viele Männer außerhalb des Dorfes waren und die übrigen sich nur um ihren eigenen Kram kümmerten.
    Behutsam kroch sie aus dem Bett, bei jedem Quietschen der

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