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Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Titel: Ashes Bd. 1 Brennendes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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…«
    »Die Zone?« Der Wachmann hatte auch davon gesprochen.
    »Ja, eine Art ›Pufferzone‹, der Grenzstreifen zwischen Rule und dem Rest der Welt. Die Hunde haben sie aufgespürt. Das ist noch ein Grund, warum sie Hunde nicht ausstehen kann.«
    »Ein, zwei Kilometer sind ganz schön viel, da muss sie ihrem Begleitschutz entwischt sein.«
    »Na ja, sie war ziemlich dicke mit einem der Wächter. Ich glaube, sie hat ihn bestochen mit … du weißt schon …«
    »Nein, ich …« Und dann dämmerte es ihr. »Oh Mann, das ist ja krass.«
    »Manche von denen sind echt üble Typen«, stellte Sarah nüchtern fest. »Die sehen nur aus wie Opas. Jedenfalls ist das der Grund, warum Jess immer in der Nähe ist, wenn ältere Männer ins Haus kommen. Wenn aber Jungs in unserem Alter auftauchen, lässt sie uns allein, damit wir reden können und so. Dass wir Jungs näher kennenlernen, ist nämlich durchaus erwünscht.«
    »Was ist mit dem Wachmann passiert, der Lena … du weißt schon?«
    »Er wurde verbannt, so wie der, den du erkannt hast.«
    »Und die Verbannten halten sich auch brav an das Urteil und schleichen sich nicht heimlich wieder rein?«
    »Ich schätze mal, da sie wissen, dass sie erschossen werden, lassen sie es lieber bleiben.«
    »Das kann doch nicht sein.«
    »Doch. Reverend Yeager greift hart durch. Wenn er beispielsweise beschlossen hat, dass jemand verbannt wird, dann war’s das. In den Wäldern sind eine Menge Wachleute auf Posten.«
    »Und die streifen da die ganze Zeit herum?« Alex war sich nicht sicher, ob sie dort draußen unterwegs sein wollte, nicht einmal mit einem Gewehr.
    Sarah schüttelte den Kopf. »Sie haben Hochsitze in den Bäumen. Man sieht sie nur, wenn man weiß, wo man suchen muss. Zusätzlich gehen sie aber auch auf Patrouille, sodass ihr Aufenthaltsort nie genau vorhersagbar ist.«
    »Du kennst dich da ja richtig gut aus.«
    »Oh, na ja … Peter und ich sind … wir reden viel miteinander.« So wie Sarah das sagte, hatte Alex den Eindruck, dass sie nicht nur miteinander redeten – was bedeutete, dass Tori eine große Enttäuschung bevorstand.
    »Was muss man denn tun, damit man die Erlaubnis bekommt, von hier fortzugehen?«, fragte Alex.
    »Warum sollte das irgendjemand wollen?«
    »Na ja«, erwiderte Alex, kurzzeitig um eine Antwort verlegen, »wenn man zum Beispiel seine Familie finden will oder so? Ich meine, was wenn ich das wollte?«
    »Ach, bei uns ist das völlig ausgeschlossen. Wenn sie uns erst mal haben, lassen sie uns nicht mehr weg.«
    Für uns sind alle Straßen nach Rule Einbahnstraßen, dachte Alex. »Und du bist damit zufrieden?«
    »Na klar«, antwortete Sarah. »Welche Alternativen haben wir denn schon?«
    Dabei fiel ihr etwas ein, was Lena gesagt hatte und was ihr nicht einleuchtete. »Ist es das, was sie mit ›Erwählte‹ meinen? Ist es dasselbe wie ›Verschonte‹?«
    »Nein. ›Erwählt‹ heißt, dass jemand einen aussucht.«
    »Aussucht?«
    »Ja.« Pause. »Ein Mann.«
    »Ein Mann?«
    »Ja. Ein Mann trifft die Entscheidung, verstehst du? Dass er dich … mit dir … du weißt schon …«
    »Was?«, entfuhr es Alex sehr viel lauter, als sie beabsichtigt hatte. »Sie geben uns einem Mann? Damit wir mit ihm zusammenleben?«
    »Ja, aber keinem von den alten«, erklärte Sarah ganz sachlich. »Sie bringen uns mit Jungs unseres Alters zusammen. Einer von ihnen sucht sich eine von uns aus, und wenn der Rat zustimmt, wohnen wir mit ihm zusammen. Man bekommt ein eigenes Haus, was viel besser ist als hier zu wohnen. Der Sinn der Sache ist jedenfalls, dass wir zusammenleben und einander kennenlernen.« Sie verstummte kurz. »So wie dieser alte Amish-Brauch, das Bundling. Dass man zwar Tisch, aber nicht Bett miteinander teilt.«
    Das klang auch nicht besser. »Das ist nicht dein Ernst, oder? Hm, anscheinend doch. Und werden wir … erwartet man dann nicht von uns, dass wir mit dem Mann … du weißt schon … schlafen ?«
    »Ich denke schon, sofern wir es wollen. Das wäre ja normal. Natürlich noch nicht gleich …« Sarah stockte. »Es soll kein Zwang sein. Aber … klar. Ich meine, das tun Menschen eben, wenn sie zusammen sind.«
    Nein, das tun Menschen, wenn sie sich lieben. Nur weil sie uns zu irgendeinem Mann ins Haus sperren, bringen sie uns nicht dazu, etwas für ihn zu empfinden. »Und haben sie das so auch schon mal mit einigen der Mädchen gemacht? Es sind ja erst ein paar Monate vergangen.«
    Sie merkte, dass Sarah nickte. »Ich glaube, das ist hier schon

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