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Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Titel: Ashes Bd. 1 Brennendes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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sie nicht kannte, vermutlich Hank, lenkte die Pferde. Auf dem Schlitten sah Alex zwei junge Burschen, zu ihrer Überraschung erkannte sie in einem Greg. Was machte der denn hier? Er war doch mit Chris losgezogen … Aber all diese Gedanken waren wie weggeblasen, als sie sah, dass Greg gerade eine Herz-Lungen-Wiederbelebung bei jemandem versuchte.
    »Brr, brr!«, rief Hank, als die Pferde zu dem überdachten Gebäudeübergang stürmten. Er zügelte sie so scharf, dass sich eins aufbäumte. »Brr! Langsam!«
    Stampfend hielten die beiden Pferde an, und kaum war der Schlitten schlingernd zum Stehen gekommen, rannte Kincaid schon hin und schwang sich auf eine der Kufen. »Was ist es? Wie schlimm sieht’s aus?« Er warf einen Blick auf den Patienten und sagte: »Oh Gott.«
    Das Herz klopfte Alex bis zum Hals, als sie sich neben Kincaid drängte, und dann wusste sie nicht, ob sie vor Erleichterung oder vor Enttäuschung aufschluchzen sollte.
    Es war nicht Tom. Natürlich nicht, wie hätte das auch sein können. Der Junge war fast noch ein Kind, nicht älter als dreizehn. Greg hatte ihm wegen der Herz-Lungen-Wiederbelebung Jacke und Hemd aufgerissen, und so konnte sie den noch zarten Rippenkorb und die herausstehenden Schulterknochen sehen. Seine tief eingesunkenen Augen waren geschlossen, und er war totenbleich, die Lippen fast blau. Das rechte Bein seiner Jeans war zerfetzt und durchnässt, und es stank entsetzlich. Alex verschlug es fast den Atem bei dem üblen, fauligen Geruch.
    »Hab ihn mutterseelenallein in einem Schuppen gefunden. Unterwegs ist er dann weggetreten«, sagte Greg, ohne aus dem Takt zu kommen, schweißnass und atemlos vor Erschöpfung. »Mach das seit … vier-eins-tausend, fünf … los.« Auf dieses Zeichen hin drückte der andere Bursche – Evan, wenn Alex sich recht entsann – einen Beatmungsbeutel zusammen und presste damit Luft in die Lungen des bewusstlosen Jungen. Greg wischte sich den Schweiß an seiner Schulter ab. »Seit zehn Minuten.«
    »Zehn Minuten sind schon zu lang«, sagte Kincaid und drehte sich zu Paul um, einem älteren Krankenpfleger mit Bierbauch, der mit der fahrbaren Trage heranratterte. »Ich übernehme hier, Paul. Infusionen vorbereiten, Nadeln mit schnellem Durchlauf, und besorg mir einen zentralen Venenkatheter …«
    »Ich weiß nicht, ob wir so was haben, Boss. Wir sind so knapp …«
    »Find einen verdammten Katheter, Paul, lass dich bloß nicht ohne blicken, verstanden? Und hol den Notfallwagen, mit allem, was du ergattern kannst. Schnell!« Während Paul zurück ins Gebäude hastete, schob Kincaid die Trage neben den Schlitten und hielt sie mit der Hüfte fest. »Also dann, Leute, alle auf drei …« Er hielt inne, ein neugieriger Ausdruck vertiefte die Falten in seinem Gesicht.
    Hank, der schon vom Bock gesprungen war, um den verletzten Jungen mit auf die Trage zu heben, schaute zu Kincaid hinüber. »Alles in Ordnung, Doc?«
    »Ja, aber einen Moment noch. Greg, warte du auch. Lasst mich erst den Puls fühlen.« Und dann starrte Kincaid sie an, er heftete die Augen auf Alex, und sie konnte die Frage darin so deutlich lesen, als hätte er sie ausgesprochen: Ist es sicher?
    Sie hatte gewusst, dass man ihr irgendwann einmal diese Frage stellen würde, die noch nie jemand gestellt hatte.
    »Und, gibt’s einen Puls?«, fragte Greg.
    Kincaid antwortete nicht. Sie wusste, dass sie sich keinen Irrtum leisten durfte. Der Gestank nach totem Fleisch war unverkennbar, aber dennoch anders: leicht vergoren, fast süßlich.
    »Doc?«, fragte Hank.
    Totes Fleisch, ja. Aber das ist die Infektion, nicht der Geruch der Veränderung.
    Beinahe unmerklich nickte Alex Kincaid zu.
    »Ich krieg ihn nicht. Greg, mach weiter mit der Herzdruckmassage. Okay, also los«, wies Kincaid an. »Auf drei. Eins, zwei …«
    Greg setzte sich in der Grätsche auf die Trage und machte den ganzen Weg bis zum Behandlungszimmer mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung weiter, während Evan mit dem Beatmungsbeutel nebenher lief. Alex und Paul legten die Infusion, und tatsächlich hatte Paul irgendwo einen Venenkatheter aufgetrieben, den Kincaid dem Jungen in die Schlüsselbeinvene schob.
    »Das ist der Rest vom Natron«, sagte Paul, als er Kincaid eine Spritze gab. »Sind Sie sicher …«
    »Wüsste keinen besseren Zeitpunkt. Einstich hier… haben wir Atropin? Gut, einen Moment … Greg, hör mal auf.« Mit geschlossenen Augen horchte Kincaid in sein Stethoskop, dann sagte er: »Ja, ich glaube … Paul, spritz

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