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Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Titel: Ashes Bd. 1 Brennendes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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musstest, und ihr Kopf hat geblutet wie verrückt.«
    »Das stimmt.« Tom sah Alex an. »Dann hab ich dich zusammengeflickt und das Zelt aufgebaut und Ellie aus ihren nassen Sachen geholt, und dann haben Ellie und ich dich aus den nassen Sachen geholt, und dann … Soll ich wirklich weitererzählen?«
    »Nein … ja.« Sie verschränkte die Arme. »Bist du ein, keine Ahnung, Sanitäter? Oder studierst du Medizin? Warum kannst du das?«
    »Bei der Armee lernt man Erste Hilfe, auch ein bisschen Feldmedizin und noch ein bisschen mehr, wenn man bei den Sanis rumhängt und sich etwas von ihnen abschaut.«
    »Gut. Du bist also bei der Armee. Wie kommst du dann hierher?«
    »Ich bin auf Heimaturlaub von Afghanistan. Wir haben gezeltet: ich, Jim, sein Onkel Stan und Jims Dad Earl. Jim war mein Gruppenführer. Und nein, leider kann ich dir nicht genau sagen, wo wir waren, weil ich dich sonst töten müsste.«
    Sie unterdrückte ein Lächeln. »Das ist nicht komisch.«
    »Nein, wirklich nicht.«
    »Wo ist Stan? Und Earl?«
    »Weißt du was, ich beantworte dir gern alle deine Fragen, aber nach dem Essen.« Als sie stehen blieb, stellte er den Becher und den Teller auf den Boden. »Setz dich wenigstens.«
    »Warum?«
    »Ich habe keine Lust, deine Haare zu löschen, wenn du wieder umkippst, und an dem Rollkragenpullover hänge ich irgendwie.«
    Jetzt lächelte sie doch. Und setzte sich im Schneidersitz hin. »Besser?«
    »Viel besser.« Sein Grübchen zeigte sich. Im Feuerschein schimmerte seine Haut orange. »Ellie sagt, dass du ziemlich dickköpfig bist.«
    »Ach ja?« Alex warf Ellie einen gespielt empörten Blick zu. »Und über sich hat sie nichts gesagt?«
    »Sie meint, du hättest sie immer für eine Nervensäge gehalten.«
    »Na ja«, Alex griff nach ihrem Teller, »war sie ja auch.«
    »Hallo, ich bin auch noch da«, warf Ellie fröhlich ein.
    »Wenn man bedenkt, was alles passiert ist, darf wohl jeder ein bisschen zickig sein«, meinte Tom.
    Alex löffelte etwas Bohnen mit Fleisch. Es roch so gut, dass ihr schwindelig wurde. »Weißt du eigentlich, was los ist?«
    »Zuerst essen«, befahl Tom. »Dann reden wir.«
    Langsam zu essen war wirklich schwierig, denn ihr Magen brannte vor Gier. Ob der Waschbär so ähnlich wie Hühnchen schmeckte – sie hatte noch nie Waschbärfleisch probiert –, war ihr ziemlich egal. Sie verschlang einen Bissen nach dem anderen und spülte das Essen mit Tee hinunter, bis ihr Löffel auf Metall stieß und ihr Becher leer war. Mina rechts von ihr winselte kläglich, und Alex stellte den Teller ab, damit der Hund ihn sauber lecken konnte. »Da. Sag bloß nicht, ich hätte dir nichts gegeben.«
    »Der Hund frisst wie ein Scheunendrescher.« Tom füllte Alex’ Becher auf. »Wenn du wieder fit bist, könnten wir morgen früh aufbrechen. Ellie sagt, ihr wolltet zur Rangerhütte?«
    Alex nickte, nahm einen Schluck Tee, ließ ihn über die Zunge rinnen. Er schmeckte süß und ein wenig nach Holzfeuer. Irgendetwas Russisches, dachte sie. Ihre Mutter war Teetrinkerin gewesen. »Das war das Einzige, was mir eingefallen ist. Abgesehen davon, zu meinem Auto zurückzugehen, aber ich glaube kaum, dass es angesprungen wäre.«
    »Ja, davon kann man ausgehen.«
    »Weißt du, was passiert ist?«
    »Du meinst mit Jim, oder alles?«
    »Ja.« Es sollte witzig sein, aber dann fand sie, dass die Situation nicht im Entferntesten komisch war. Ellie kuschelte sich an sie, sie legte den Arm um das Mädchen, dann kam auch Mina und drückte sich an Alex’ linken Schenkel.
    Sie sah, wie Toms Blick zu Ellie wanderte, als überlege er, was er sagen sollte. »Es ist so, dass ich da ein paar Theorien habe, und nicht alle sind stimmig, vor allem …« Er deutete auf seinen Kopf. »Du weißt schon. Was mit Jim und seinem Dad passiert ist.«
    Im Licht des Lagerfeuers glänzten seine Augen – plötzlich glaubte sie, sich zu erinnern, dass sie bei Tag von einem seltsamen Rauchblau gewesen waren – schwarz. Einen schrecklichen Moment lang dachte sie an die Tote mit der Brille an der Umhängekette und den leeren Augenhöhlen. Sie wollte erfahren, was mit Jim geschehen war, aber sie hatte so viele Fragen, dass sie nicht wusste, wo sie anfangen sollte. »Hast du es gespürt? Den Blitz? Der einem durchs Hirn gezuckt ist? Gab’s den auch hier im Tal?«
    »Allerdings. Ich dachte, gleich explodiert mein Kopf.«
    Okay, das war nicht gut. Der Berg war mehr als dreißig Kilometer entfernt. Sie rechnete, gegen die Kopfschmerzen

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