Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Titel: Ashes Bd. 1 Brennendes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
Vom Netzwerk:
ankämpfend, dann wünschte sie, sie hätte es nicht getan. Angenommen, der Blitz hatte sich kreisförmig ausgebreitet, dann hatte er den gesamten Waucamaw-Nationalpark getroffen, und nicht nur das. »Funktioniert eure Elektronik auch nicht mehr?«
    »Die ganze Halbleitertechnik ist hinüber.«
    »Was kann da passiert sein?«
    »Na ja.« Tom schaute ins Feuer, dann blickte er auf und sah ihr in die Augen. »Genau weiß ich das auch nicht. Ich meine, wir sind mitten im Wald, und wir haben keine Möglichkeit, an Informationen ranzukommen. Aber ich kenne mich beim Militär aus, wir testen da ständig alles Mögliche. Wenn man das bedenkt und ein paar andere Sachen, die ich weiß – die Puzzleteilchen zusammensetzt –, glaube ich, dass es ein EMP war, ein elektromagnetischer Impuls. Wahrscheinlich sogar mehr als einer. Ein einzelner EMP kann keine Leute grillen. Aber eigentlich dürfte so etwas nicht mal passieren, wenn man zwanzig EMPs auslöst. Rein theoretisch wenigstens. Das hat noch niemand getestet.«
    »Was ist ein EMP?«
    »Hast du Ocean’s Eleven gesehen?«
    Sie überlegte. »Ist das der mit Brad Pitt und, kann das sein, George Clooney? Der ist doch uralt.«
    »Meiner Mom gefällt er. Das heißt, ihr gefällt George Clooney. Jedenfalls ist das wie in dem Film. Erinnerst du dich an den Pinch? Den sie benutzt haben, um den Stromkreis zu unterbrechen?«
    Alex sah Don Cheadle vor sich, wie er schützend die Hand vor den Schritt hielt. »Ich weiß noch, dass es etwas mit Röntgenstrahlen war.«
    »Genau das würde ein echter Pinch tun: eine Menge Röntgenstrahlung freisetzen. Dafür braucht es zwar viel mehr Energie, als sie im Film gezeigt haben, und ein echter Pinch passt auch nicht in einen Lieferwagen. Aber nicht die Röntgenstrahlen verursachen den Stromausfall wie im Film. Sondern ein EMP, ein elektromagnetischer Impuls.«
    »Du meinst, wie ein riesiger Kurzschluss? Das ist uns passiert?«
    »Ich glaube schon. Das ist das Einzige, was einleuchtet. Man nehme einen Haufen EMP-Bomben, zünde sie in großer Höhe, sodass sie das Magnetfeld der Erde erfassen, dann brutzelt die Überspannung alle Geräte mit Halbleitertechnik durch. Die Stromnetze brechen zusammen, die Telekommunikation ist hinüber … Licht aus, zappenduster, das war’s. Manche Leute behaupten zwar, dass sie ihre Geräte schützen könnten, aber auch das ist blanke Theorie. Wie die Atombunker, die man in der Hoffnung baut, darin den nächsten Atomkrieg zu überstehen, ohne zu testen, ob das überhaupt funktionieren kann.«
    »Ist deshalb mein iPod heiß geworden?«, fragte Ellie.
    »Vermutlich. Und deswegen funktionieren auch die LED-Leuchten nicht, aber Taschenlampen mit den altmodischen Glühbirnen schon. Doch selbst wenn wir ein altes Röhrenradio finden würden – oder einen alten Lastwagen oder Oldtimer mit Radio –, wette ich, dass niemand auf Sendung ist, wenigstens nicht hier in der Gegend. Denn wenn es ein Haufen EMP-Bomben war, dann gibt’s keinen Strom, und die Computer wären ohnehin durchgeschmort. Satelliten in erdnahen Bahnen könnte es auch erwischt haben.«
    »Einen Moment.« Alex drückte einen Finger auf die Stelle mit dem bohrenden Kopfschmerz an ihrer rechten Schläfe. »Warum muss es alles erwischt haben? Vielleicht ist es ja nur der Waucamaw-Nationalpark. Das ist immer noch ein Riesengebiet, aber …«
    »Habt ihr vielleicht irgendwelche Flugzeuge gesehen?« Tom machte eine ausladende Handbewegung. »Seit dem EMP?«
    Alex biss die Zähne zusammen. »Nein. Aber was hat das schon zu sagen?« Eine Lüge: Der Waucamaw war zwar abgelegen, aber sie hatte vor diesem Blitz eine Menge Kondensstreifen gesehen, die sich weiß vom blauen Himmel abhoben – von Maschinen, die in großer Höhe flogen.
    »Wisst ihr noch – der 11. September?«
    »Ich nicht.« Ellies Stimme klang kleinlaut und ein wenig zittrig. Alex drückte das Mädchen enger an sich. »Da war ich noch nicht auf der Welt.«
    »Und ich war nicht viel älter als Ellie heute. Ich erinnere mich nur an die Fernsehbilder und dass der Direktor eine Vollversammlung einberufen hat.«
    »Ich war zehn und viel mehr weiß ich auch nicht mehr«, sagte Tom. »Aber mein Dad war im Ausland, als es passiert ist. Unmittelbar danach erhielten alle Flugzeuge in den USA Startverbot. Tagelang durften keine Flugzeuge von außerhalb in unseren Luftraum eindringen. Mein Dad saß fest. Er kam erst eine Woche später nach Hause.«
    »Also?«
    »Was ich sagen will, ist, wir haben keine

Weitere Kostenlose Bücher