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Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Titel: Ashes Bd. 1 Brennendes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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gewesen sein, dass sie nicht einmal die Stiche gespürt hatte. »Wie lange habe ich geschlafen? Welcher Tag ist heute?«
    »Donnerstag. Du hast gestern und heute den ganzen Tag geschlafen.«
    »Zwei Tage?«
    »Mhm. Tom sagt, du hast eine Gehirnerschütterung. Und er meint, es ist ein Wunder, dass du nicht viel früher umgekippt bist. Er ist draußen und macht das Abendessen. Ich wollte mal nachschauen, ob du wach bist.«
    »Wo sind meine Kleider?«
    »Da.« Ellie richtete den Lichtstrahl nach rechts. Die Wanderhose und die Unterwäsche gehörten Alex, aber die anderen Sachen – ein tannengrüner Rollkragenpullover, ein langärmliges schwarzes Unterhemd und passende Leggings, ein Paar Wollsocken auf ihren Wanderstiefeln – hatte sie noch nie gesehen. Das Flanellhemd, das sie trug, gehörte vermutlich ebenfalls Tom, und daraus ergaben sich eine Menge Schlussfolgerungen – die alle darauf hinausliefen, dass er sie komplett ausgezogen hatte. Darüber wollte sie lieber nicht nachdenken, geschweige denn sich daran erinnern.
    »Schön«, sagte sie. »Sag ihm, dass ich gleich rauskomme.«
    Mina bemerkte sie zuerst. Sie klopfte mit dem Schwanz, dann richtete sie sich mühsam auf. Ihr linkes Bein war geschient, aber sie hüpfte trotzdem zu Alex, die auf die Knie sank und den Hund umarmte. »Braves Mädchen«, sagte sie. »Du bist so ein braves Mädchen.«
    »Willkommen unter den Lebenden.« Alex blickte auf und sah Tom am Feuer, der etwas in einer gusseisernen Pfanne brutzelte. »Wie geht’s?«
    Fragen lagen ihr auf der Zunge, aber als ihr der Duft von gebratenem Fleisch und spritzendem Fett in die Nase stieg, lief ihr das Wasser im Mund zusammen und verdrängte alles andere. »Mein Gott, riecht das gut. Was ist das?«
    »Waschbär mit weißen Bohnen, und da steht Tee.«
    »Waschbär.« Sie sah, dass Ellie die Hand vor den Mund hielt und kicherte, dann wanderte ihr Blick zurück zu Tom. »Hast du den etwa gefangen?«
    »Na, der Postbote hat ihn jedenfalls nicht gebracht. Außerdem braucht der Hund Fleisch … Setz dich, bevor du umfällst.«
    »Ellie sagt, du glaubst, dass ich eine Gehirnerschütterung habe. Soll man denn nicht schlafen, wenn man eine Gehirnerschütterung hat?«
    »Anscheinend hast du es dir anders überlegt«, sagte er und sie fand, dass Tom Eden ein nettes Lächeln hatte, besonders das Grübchen links gefiel ihr. Er war auch nicht viel älter als sie. Vielleicht … neunzehn? Zwanzig? Sie überlegte, wie sie das unauffällig rausbekommen konnte – und überlegte dann, warum sie das überlegte.
    »Wie geht’s deinem Kopf?«, wollte Tom wissen.
    »Als hätte mir jemand einen Ziegelstein draufgehauen.«
    »Kann ich mir vorstellen. Ich habe noch Ibuprofen, aber du solltest erst etwas im Magen haben.« Er deutete mit dem Messer auf eine Tasche. »Medikamente sind in dem Leinensack, und du kannst die Jacke da anziehen. Sie ist ein bisschen zu groß, aber besser als nichts. Tut mir leid wegen deines Sweatshirts, aber es war ziemlich zerrissen, da hab ich es für Minas Schienenverband benutzt.«
    Die Jacke war sehr viel besser als nichts: holzkohlengrau und sie reichte fast bis an die Knie. Der moschusartige Geruch, den sie ausströmte, vermittelte ein Gefühl der Geborgenheit, als würde man von starken Armen gehalten, die einen bestimmt nie wieder losließen.
    Tom reichte ihr einen Becher und einen voll beladenen Campingteller aus Aluminium. »Du hast Hunger, ist klar, aber mach langsam, ja? Wäre nett, wenn es drinbleibt.«
    Ellie schlang bereits ihr Essen hinunter, und Alex’ Magen schmerzte vor Hunger, aber sie machte keine Anstalten, den Teller zu nehmen. »Pass auf, ich möchte nicht undankbar erscheinen, und ich weiß, dass du den Kerl erschossen hast …«
    »Der Kerl hieß Jim, er war ein echt guter Freund von mir, und du darfst gern mitessen.«
    »Oh. Tut mir leid. Und vielen Dank. Dafür, dass du uns gerettet hast, meine ich.« Sie gab nicht nach. »Aber ich kenne dich nicht, und ich erinnere mich nicht, was geschehen ist, nachdem … nachdem du deinen Freund erschossen hast.«
    »Tja, du bist ohnmächtig geworden. Hättest du ein bisschen näher am Fluss gestanden, hätte ich dich rausfischen müssen. Dann habe ich geschaut, ob du noch atmest … Ellie, was ist dann passiert?«
    »Du hast mir vom Baum runtergeholfen, Tom.« An Ellies Kinn glänzte Fett. Sie strahlte Alex an. »Tom hat mir sein Gewehr zu tragen gegeben.«
    »Und das hast du sehr gut gemacht«, lobte Tom.
    »Weil du Alex tragen

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