Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Titel: Ashes Bd. 1 Brennendes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick

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kletterst du ja gerade die Evolutionsleiter hoch.«
    »Bitte«, Alex machte einen Schritt rückwärts, »ich möchte doch nur nach …«
    »Nicht mit uns, Mädel, keine Chance.« Die Ältere mit der Hakennase zog den Kipphebel der Luger und ließ ihn dann vorwärts schnalzen.
    »Halt mal, Em«, sagte der hoch aufgeschossene Mann, »sie ist anscheinend ganz in Ordnung. Schau, sie hat einen Hund. Lieber nichts überstürzen.«
    »Sehen Sie doch mal, Ihr Hund«, sagte Alex. Der Labrador bellte zwar immer noch, aber er wedelte wie wild mit dem Schwanz, und jetzt hörte sie auch noch andere Hunde bellen. Weitere Köpfe wandten sich um, Lichtkegel durchbohrten die Dunkelheit. Alex stand inmitten eines Lichtkreises, der immer größer und heller wurde, je mehr Menschen ihre Taschenlampen auf sie richteten. »Ihr Hund hat keine Angst. Müsste er aber doch haben.«
    »Nur weil du dich noch nicht verändert hast«, wandte die Frau mit der Schrotflinte ein.
    »Wir sollten sie auf der Stelle erschießen.« Die Hakennasige schielte den Lauf ihrer Luger entlang. Die knochigen Finger krallten sich wie Klauen um die Waffe. »Bringen wir’s hinter uns. Erledigen wir das kleine Biest. Oder wir hängen sie auf.«
    »Jetzt mal halblang«, widersprach der Mann. »Wir brauchen sie. Mit ihr lassen sie uns rein.«
    »Für mich hat so eine keinen Nutzen«, fauchte die Hakennasige mit der Luger. »Erinnert ihr euch denn nicht mehr an die letzte? Legte sich schlafen wie ein kleiner Engel und wachte als Vieh wieder auf.«
    »Aber die Hunde wissen es doch, oder?«, sagte Alex. Watson, der Labrador, zerrte an der Leine, und Alex konnte rundum weitere Hunde winseln hören. Gemurmel klang durch die Reihen, immer mehr Menschen wurden auf Alex aufmerksam. Man hörte, wie Handfeuerwaffen, vor allem Jagdgewehre und Schrotflinten, entsichert wurden. »Die haben Sie doch deshalb dabei?«
    »Sie hat recht«, nickte der Mann.
    »Er ist nur ein blöder Hund«, sagte die Luger-Frau. »Was weiß der schon? Hat er das kleine Biest erkannt, das sich meinen Eddie geholt hat? Ich hab ihm gesagt, er soll sie umlegen, aber sie war ja nur ein Kind, ein süßes kleines unschuldiges Killer-Monster.«
    »Zum Teufel, wenn ihr sie nicht wollt, nehm ich sie«, erbot sich ein Mann in militärischer Tarnkleidung. Er hielt eine Maschinenpistole in der Hand und trug zwei Munitionsgürtel über die Brust gekreuzt. Seine strahlend weißen, ebenmäßigen Zähne waren zu perfekt, um echt zu sein, aber sein manisches Grinsen machte Alex Angst. »Das möchte ich sehen, dass eine von denen sich an mich ran traut, da warte ich nur drauf.«
    »Niemand nimmt mich«, erklärte Alex, bemüht, das Beben in ihrer Stimme zu unterdrücken, aber das Herz klopfte ihr bis zum Hals. Der Welpe war ganz still geworden und versuchte, mit ihrem Körper zu verschmelzen. Sie sah, wie der Kerl mit der Maschinenpistole sich energisch vordrängte, und machte erst einen, dann einen zweiten Schritt zurück. »Bitte, ich möchte doch nur …«
    »He, nicht so schnell!«, ertönte eine andere, empörte Stimme aus der Menge. »Wer sagt, dass sie dir gehört?«
    »Ich!« Der Maschinenpistolenkerl umklammerte mit seiner fleischigen Hand Alex’ linkes Handgelenk, gerade als jemand anderer – sie konnte nicht sehen, wer – sie von rechts packte. Der Welpe krallte sich an ihr Hemd, und dann fingen die Hunde zu bellen an, nicht knurrend oder wutschäumend, sie umtänzelten sie in einer spielerischen, kontaktfreudigen Art. Nun sah sie keine Menschen mehr, nur zerrende, zupackende Hände, wütende Münder, von Verzweiflung, Hass und Gier verzerrte Gesichter, für die Alex nur noch eins war: die Ursache der Katastrophe, Symptom und Krankheit in einer Person.
    Der winselnde Welpe versuchte sich aus ihrer Jacke zu winden. »Vorsicht«, bat sie. »Bitte. Hört auf, ihr tut ihm weh …«
    »Ruhe bitte!« Aus großer Entfernung rief der Mann an der Spitze der Menge in sein Megafon: »Was ist da los? Ruhe bitte, beruhigen Sie sich …!«
    Kugeln pfiffen, ein Mündungsfeuer durchschnitt die Nacht. »Ich hab euch gesagt, zurück! « Der Kerl mit der Maschinenpistole fuchtelte mit der Waffe herum. »Einfach zurück …«
    Wieder ein Schuss, diesmal von hinten, der Kerl mit der Maschinenpistole machte einen Satz und schlug dann mit dem Ausdruck blöder Überraschung im Gesicht und klirrenden Patronengürteln der Länge nach hin.
    »Schnappt sie!«, rief jemand.
    Und dann rannte die Menge auf Alex zu, kreiste sie ein, zerrte