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Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Titel: Ashes Bd. 1 Brennendes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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erinnerte sie sich auch wieder, wie ungern Mina sie zurückgelassen hatte, als sie Ellie folgen sollte.
    Alex dachte an den Wolf: keine Bedrohung.
    Sämtliche Hunde um sie herum knurrten. Aber sie knurrten nicht Alex an, sondern ihre Besitzer.
    Augenblicklich wurde die Menge totenstill, und die Halter ließen ihre Hunde los, die nach vorne drängten und dicht an dicht einen schützenden Kreis um Alex bildeten. Manche leckten ihr übers Gesicht. Andere stupsten ihre zitternden Hände an, mit denen sie sich den Strick vom Hals zog. Der große schwarze Schäferhund drückte sich an sie, als wollte er jeden warnen, ihr ja nicht zu nahe zu kommen, und dann sprang etwas sehr Kleines heran und ihr in den Schoß. Es war der Welpe, der so erleichtert war, dass er zappelnd versuchte, ihr auf den Kopf zu krabbeln.
    »Braver Junge.« Immer noch völlig verblüfft sah Alex, wie die Entschlossenheit der Menge wankte und sie sich schließlich aufzulösen begann. Alte Männer mit Gewehren und Schrotflinten teilten die Menschenansammlung wie Moses das Rote Meer und wateten durch die Hundemenge.
    Jet sah hoch und winselte leise, dabei wedelte er zur Begrüßung freudig mit dem Schwanz. Alex folgte dem Hundeblick, und ihr stockte der Atem.
    »Alles in Ordnung?« Der junge Mann ließ sich auf ein Knie nieder und reichte ihr die Hand, um ihr beim Aufstehen zu helfen. Seine Augen waren so pechschwarz wie die seines Hundes, er hatte hohe, scharf geschnittene Wangenknochen, und sein Geruch war die Dunkelheit selbst: eine vielschichtige Mischung aus kaltem Nebel und schwarzen Schatten.
    Mit leisem Jaulen sprang der Welpe auf und leckte ihm die Hand. »He, du«, lächelte der Junge und zauste ihm die Ohren. »Was für ein braver kleiner Hund.«

42
    D er Junge mit den dunklen Augen hieß Chris Prentiss. Sein Freund Peter führte Männer an, die mit wenigen Ausnahmen alt genug waren, Großväter zu sein.
    »Ich scher mich nicht um die verdammten Hunde. Könnte trotzdem eine Falle sein.« Peter war kaum älter als Tom, das hellbraune Haar fiel ihm zottelig auf die muskulösen Schultern. »Sie könnte ein Köder sein.«
    »Bin ich nicht«, sagte Alex. Die beiden hatten sie unter Bewachung hinter den Sattelschlepper geführt, und jetzt saß sie im Schneidersitz auf einem Fuhrwerk. Sie hatten ihr den Rucksack abgenommen, und vielleicht hatte auch einer ihre Glock, das wusste sie nicht. Bei dem Wortwechsel zwischen Chris und Peter spitzte der Welpe in ihrem Schoß ängstlich die Ohren. Als sie Alex auf den Karren geschubst hatten, war der Schäferhund mitgesprungen und hatte sich still neben sie gelegt, genau wie Mina es gemacht hatte. »Die Hunde würden das doch wissen?«
    Ein ärgerlicher Ausdruck huschte über Peters Gesicht. »Könnte noch zu früh sein. Ist nicht ausgeschlossen, dass du dich noch veränderst. Außerdem können die Hunde ja nicht beurteilen, ob du uns die Wahrheit über diesen Burschen erzählt hast. Wenn wir rausfahren, habt ihr vielleicht einen Hinterhalt gelegt, und-wusch! – sind Fuhrwerk, Pferde und Waffen futsch.«
    »Ich glaube, es ist das Risiko wert«, widersprach Chris, der Ruhigere, der Beobachter, der Alex’ Schätzung nach so alt wie sie oder vielleicht ein Jahr älter war. »Jemanden wie ihn könnten wir gut brauchen. Einen Soldaten, der sich mit Bomben auskennt. Du hast die ganze Zeit gesagt …«
    »Ich weiß, was ich gesagt habe.« Wutschnaubend stemmte Peter die Arme in die Hüften. »Na gut. Aber erst morgen früh.«
    »Das ist zu spät«, sagte sie.
    Peter warf ihr einen warnenden Blick zu. »Ich glaube nicht, dass ich dich gefragt habe. Aber wenn du hier raus willst, von mir aus.«
    »Peter«, sagte Chris in seiner ruhigen, geduldigen Art. »Dir ist genauso klar wie mir, dass wir sie nicht gehen lassen dürfen.«
    Alex wusste nicht, ob ihr gefiel, was sie da hörte. Andererseits war sie nicht gerade scharf darauf, wieder in die Hände des Mobs zu fallen. »Hör mal«, sagte sie zu Peter. »Ich war den ganzen Tag dort draußen. Da waren keine Zombiehorden unterwegs.«
    »Tut mir leid, aber du hast keine Ahnung, wovon du sprichst«, sagte Chris. Trotz des unveränderten Tonfalls hörte sie den Rüffel heraus. »Du kannst dich glücklich schätzen, dass du noch lebst. Drei haben dich angegriffen, und eine hatte einen Knüppel, hast du gesagt? Das ist was Neues. Auch wenn sie ihren Angriff nicht koordiniert haben. Aber bisher sind sie nicht zusammen auf Jagd gegangen.« Er warf Peter einen Blick zu.

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