Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Titel: Ashes Bd. 1 Brennendes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
Vom Netzwerk:
»Könnte der erste Schritt dazu sein, dass sie sich organisieren.«
    »Ein Grund mehr, Tom gleich zu holen«, sagte sie.
    »Falls er nicht schon tot ist«, meinte Peter.
    »Das wiederholst du laufend. Willst du denn, dass es so ist?«
    »Natürlich nicht.« Peters finstere Miene sprach Bände. »Ich bin kein Arschloch. Ich sage nur, du kannst froh sein, dass du noch lebst. Wärst du bei Einbruch der Dunkelheit weiter weg vom Dorf gewesen, würdest du jetzt nicht hier sitzen.«
    Falls sie es nicht bemerkt hatten: Gerade eben hatte ein Pulk alter Leute sie fast gelyncht, wirklich sicher war sie in Ortsnähe also auch nicht gewesen. »Habt ihr deshalb die Straßensperren errichtet? Um die durchgeknallten Jugendlichen aufzuhalten?«
    »Durchgeknallt«, Peter stieß ein bellendes, freudloses Lachen aus. »Gefällt mir. Wir sagen ›die Veränderten‹. Aber stimmt, die Barrikaden sind einer der Gründe, dass sie nicht auf der Hauptstraße reinmarschieren.«
    Also nicht der einzige Grund. Aber wie schützte man einen ganzen Ort, überlegte Alex, ohne rundum einen Zaun zu errichten?
    »Schöner Mist, dass sie rausgekriegt haben, wie man überlebt«, fuhr Peter fort. »Sie halten sich warm, sie finden Unterschlupf, sie folgen anderen Leuten. Und nach dem, was du uns erzählt hast, lernen sie jetzt auch noch richtig jagen.«
    »Und bringen sich vielleicht gegenseitig um«, warf Alex ein.
    Peter schüttelte den Kopf. »Tun sie nicht, das ist ja die Scheiße. Jetzt sind sie noch nicht organisiert genug, um Rule zu überrennen. Was aber noch kommen kann, und dann sind wir aufgeschmissen. So viele Kugeln haben wir nicht.«
    Alex wollte Tom noch nicht aufgeben. »Ihr habt all diese Leute. Ihr habt Waffen. Mit Pferden braucht ihr nur ein paar Stunden, um Tom zu holen. Wenn einer von euch verletzt wäre, würdet ihr ihm doch auch helfen, oder?«
    »Ich halt mich nicht mit theoretischen Fragen auf«, sagte Peter. »Hör mal, wir verstehen dich ja. Dir liegt der Bursche am Herzen, okay. Klingt ja so, als ob er schwer in Ordnung wäre.«
    »Das ist er.« Alex stiegen Tränen in die Augen. »Ja, das ist er.«
    »Peter«, schaltete sich Chris ein, »ich würde sagen, wir holen ihn. Wir sind ja nicht gerade viele. Wenn wir nicht füreinander einstehen, wer dann? Wenn er ein Verschonter ist, lohnt das Risiko.«
    Ein Verschonter , dachte Alex. Wie die Veränderten . Die Leute hier sahen Tom und Alex oder sich selbst nicht als Überlebende. Sondern als Verschonte , die einer Art Gotteszorn entgangen waren.
    »Verdammt«, meinte Peter. Er scharrte mit dem Stiefelabsatz im Schnee, und Alex roch, wie sein pfeffriger Widerstand an Schärfe verlor. »Gut. Aber du bleibst hier, Chris.«
    Das hörte Alex nicht gern, weniger weil sie in Chris einen Verbündeten sah, sondern weil Peter sie nicht mochte. Wenn es also einen kleinen Zwischenfall gab …
    Auch Chris gefiel es nicht. »Ich denke, das ist keine gute Idee.«
    »Ja, ja, ja, das ist der springende Punkt. Du denkst nicht nach!«, fuhr Peter ihn an. »Aber ich. Und ich hab keine Lust, nachher dem Reverend oder dem Rat zu erklären, warum zum Teufel du tot bist und ich nicht.«
    Ein Eissplitter durchstach die dunklen Wogen von Chris’ Geruch. Kein Zeichen des Ärgers huschte über sein Gesicht, nichts verriet ihn außer seiner Ausdünstung. Obwohl Chris nur wenig älter als Alex sein konnte, wirkte er sehr gelassen, in vielerlei Hinsicht wie Tom, und Alex glaubte zu wissen, warum Chris’ Geruch so … so dunkel war. Nicht bedrohlich oder böse, aber schattenhaft, als wüsste Chris sich zu verbergen. Vielleicht hatte er es sein Leben lang mit Leuten zu tun gehabt, die immer gleich ausrasteten.
    »Mein Großvater ist nicht da«, sagte Chris ausdruckslos. »Der Rat der Fünf ist nicht da. Hier sind nur wir beide, Peter, und die Abmachung ist, dass wir aufeinander aufpassen. Also komme ich mit.«
    Lange starrten die beiden einander an, bis Peter brüsk nickte. »Gut. Wenn wir Glück haben, sind wir lange vor Sonnenaufgang dort. Aber jetzt entschuldigt mich, ich muss den anderen diesen verrückten Plan unterjubeln.«
    »Danke«, sagte sie zu Chris, als Peter weggestapft war.
    »Bitte sehr.« Aber er lächelte nicht dabei, und sein Geruch verdichtete sich wieder und hüllte ihn erneut in Dunkelheit. »Aber ich hab’s nicht für dich getan.«
    »Und wenn Peter dir befohlen hätte, mir eine Kugel in den Kopf zu jagen?«
    »Ich glaube, das vertiefen wir lieber nicht.«

43
    I nsgesamt waren sie zu

Weitere Kostenlose Bücher