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Ashes - Ruhelose Seelen (German Edition)

Ashes - Ruhelose Seelen (German Edition)

Titel: Ashes - Ruhelose Seelen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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Bücherstapel, den Isaac herbeigeschafft hatte: Die ethnobotanische Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen; Heilpflanzen aus der Region der Great Lakes; Kleine Tode: Zur Physiologie von Koma- und Trancezuständen . Keine leichte Lektüre, aber sie hatten ihn die letzten zwei Tage in diesem Zimmer isoliert, und so hatte Chris eine Menge Zeit totzuschlagen. Alles war besser, als darüber nachzugrübeln, was Isaac über Penny Ernst und Peter, Simon und seinen Großvater gesagt hatte – und über Jess.
    » Mag es auch verlockend sein, Rudra als die physische Manifestation des Roten Fliegenpilzes zu sehen, so glaube ich doch, dass es einen viel besseren Kandidaten für diesen vergessenen, mysteriösen und mystischen Trank gibt. Ein gründliches Studium der vedischen Schriften – in denen häufig von einem regenerativen »Todesschlaf«, Wiederauferstehung und göttlichen Visionen die Rede ist – verweist auf den viel selteneren und tödlicheren Verwandten A. pseudomori. Der »Todesschlaf« verweist ganz klar auf ein Koma, das von unterschiedlicher Dauer sein kann und in dem der Stoffwechsel …«
    Von der Tür kam ein schüchternes Klopfen. »Chris?«
    »Komm nur rein. Ach, tut mir leid, hab ich vergessen. Ist ja abgeschlossen.« Ja, es war pervers und ein bisschen gemein, aber er bekam allmählich einen richtigen Knastkoller. Sit-ups und Liegestütze konnte man auch nicht unbegrenzt machen. Noch ein paar Tage hier drinnen und er würde Muskeln haben wie ein Knacki. Warum er sich jetzt so fit fühlte, nach dem zweiwöchigen Marsch und einiger Zeit im Tiefkühllager … darüber wollte er lieber nicht nachdenken.
    Eine unsichere Pause auf der anderen Seite der Tür. »Möchtest du, dass ich weggehe?«
    Sei nicht so fies. Es ist ja nicht ihre Schuld. Abgesehen von Isaac blieben alle anderen auf Distanz und verbrachten so wenig Zeit wie möglich mit ihm. Trotz seiner Wut konnte er das in gewisser Weise verstehen. »Nein.« Er schob seinen Stuhl vom Tisch zurück. »Komm rein, Ellie.«
    Mit einem Rumms wurde der Riegel zurückgeschoben. Die Tür ging einen schmalen Spalt auf, sein Bewacher von der Morgenschicht – ein rotblonder Junge namens Eli – spähte besorgt herein, und dann leuchteten goldene Zöpfe auf, als sich Ellie an ihm vorbeidrängte.
    »Ellie.« Eli griff nach ihr, doch Ellie wich geschickt aus. »Jayden hat gesagt, wir sollen noch auf die Hunde warten.«
    »Mina weiß, dass er in Ordnung ist.« Ellie kraulte ihren Hund liebevoll. »Stimmt’s, Mädel?«
    »Entspann dich, Eli, noch kann ich reden«, sagte Chris, während Mina zu ihm trottete, zur Begrüßung seine Hand beschnüffelte und sich sogleich schwanzwedelnd auf den Rücken warf. Grinsend kraulte Chris ihren Bauch, sodass sie sich vor Vergnügen wand. »Das gefällt dir wohl, hm, das gefällt dir?«, sagte er, während der Hund mit den Hinterbeinen strampelte. »Braves Mädchen.«
    »Sie ist so was von verschmust.« Ellie kniete sich hin und strich sich eine Locke aus dem Gesicht, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatte. »Als würde sie von mir nie Streicheleinheiten kriegen.«
    »Ist schon gut«, sagte Chris, als Mina beide Vorderpfoten ausstreckte und selig stöhnte. »Ich mag das. Mein Hund hat es auch immer gemacht.«
    »Vermisst du ihn?«
    »Ja. Jet ist ein lieber Hund. Du würdest ihn bestimmt mögen.« Chris gab Mina einen Klaps, dann sah er das kleine Mädchen an. »Gehst du angeln?«
    »Sie geht ständig angeln«, warf Eli ein.
    Ellie verdrehte die Augen. »Ich habe überlegt, ob, vielleicht … in ein paar Tagen, wenn sie dich rauslassen … ob du vielleicht mitkommen willst?«
    »Klar«, sagte er, konnte sich jedoch eine kleine Spitze nicht verkneifen. »Aber das hängt vermutlich davon ab, ob Isaac und Hannah glauben, dass ich dich auffresse.«
    »Mein Gott.« Eli machte ein finsteres Gesicht. »Sag nicht so blöde Sachen.«
    Das hoffnungsvolle Strahlen auf Ellies Gesicht erstarb. »Das glauben sie nicht, Chris. Sie wollen einfach nur auf Nummer sicher gehen.«
    »Ja, klar.« Sei nicht so ein Mistkerl. »Tut mir leid. Normalerweise bin ich nicht so ein Arsch … ähm, nicht so ein Fiesling.«
    »Ist schon gut. Du bist eben durcheinander.« Aber ihr Lächeln wirkte jetzt gedämpfter.
    »Dafür gibt’s keine Entschuldigung.« Er strich ihr die Korkenzieherlocke hinters Ohr, ließ seine Hand kurz verweilen und freute sich, als sie ihn erstaunt anstrahlte. Ein süßes Kind, aber er sah auch ihre Trauer, die dunklen Ringe unter den

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