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Ashton, der Heißbluetige

Titel: Ashton, der Heißbluetige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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Griff war fest, sein Körper strömte noch die Hitze und den Geruch seiner Anstrengungen aus. Erdig. Männlich.
    Sein dunkles Gesicht war dicht vor ihrem. Sein weingetränkter Atem strich ihr übers Gesicht. Sie hätte abgestoßen sein sollen, und ein Teil von ihr war es auch, aber ein anderer eben nicht. Dieser andere Teil von ihr wollte herausfinden, ob sein Mund nach Wein schmeckte, ob er auch betrunken so küssen konnte, dass ihr die Knie weich wurden, ob sein Körper so heiß war, wie es ihr schien.
    „Wer, denkt Ihr, hat dieses Messer nach Euch geworfen, Miss? Und warum? Plante jemand das Ebenmaß Eurer Züge wiederherzustellen, indem er auch auf Eurer anderen Wange für eine Narbe sorgte?“
    „Ich bin sicher, es war nur ein Unfall.“ Sie wich zurück. Es wäre zu einfach, sich vorzubeugen und ihm näher zu kommen.
    „Aye. Unfälle.“
    „Komm schon, Merrick!“ Phillips lauter Ausruf ertönte über ihnen wie ein Donnerschlag. Er kam von hinten und ragte über ihnen wie ein leutseliger Riese auf.
    Er schlang einen seiner gewaltigen Arme um Rhiannons Schultern und den anderen um Ash und zog sie beide in einer Umarmung an sich, so dass sie nur noch ein paar Zoll trennten. „Das bringt nichts, Merrick!“ sagte er und zauste Ash freundlich die schwarzen Locken.
    „Was bringt nichts?“
    „Um dieses verdammte Messer so ein Aufhebens zu machen wird dir nicht helfen, von der Tatsache abzulenken, dass du St. John zweihundert Pfund schuldest!“ Mit diesen Worten brach Phillip in lautes Gelächter aus.
    „Das stimmt, Merrick“, sagte St. John und bahnte sich einen Weg zu ihnen. „Eure Verkleidung hat nicht die Stunde überdauert, die Ihr versprochen hattet.“
    „Was, geht es hier um eine Wette?“ fragte einer der anwesenden Herren.
    „Das stimmt, Sir“, antwortete Phillip. „Merrick hier hat mit St. John gewettet, dass er Euch dazu verleiten könnte, ihn, solange er es wollte, für einen dieser Zigeuner zu halten. Nun, er hat verloren, und darum kann er bleiben und Abbitte tun.“
    Phillip drückte seine unglückseligen Gefangenen noch einmal fest. Ash hatte dessen Kraft wenig entgegenzusetzen. Er stolperte gegen Rhiannon, der auf Phillips anderer Seite dieselbe Behandlung widerfahren war und die ebenfalls aus dem Gleichgewicht gekommen war. Ash streckte seine Hände aus, fasste sie um die Taille und hielt sie fest.
    Seine Berührung setzte sie in Flammen. Sie schluckte, zwang sich, sich nicht zu verraten, nicht zu erröten, nicht dahinzuschmelzen.
    Sogar durch den Brokatstoff versengten seine Hände sie. Eine so kleine Geste, so harmlos, und doch brachte sie ihr
    Blut in Wallung und schürte aufrührerische Gedanken in ihr. Gedanken, die zu haben sie kein Recht hatte.
    Sie war schlimmer als ein Mädchen, das bloß gerne schäkerte. Sie war ein lockeres Frauenzimmer, eine Schlampe, aber diese Erkenntnis hielt sie nicht davon ab, es zu hassen, als er seine Hände fortzog. Sie sah sich erschreckt um, überallhin, nur um ihm nicht in die Augen sehen zu müssen. Ihr Blick traf Phillips, der sie anschaute.
    „ So 's recht. “ Er nickte beifällig, sein hübscher goldblonder Kopf bewegte sich unsicher auf und ab. „Vertragt Euch. Seid Freunde. “
    „Warum sollten sie?“ war St. Johns belustigte Stimme zu vernehmen. „Sie ist schließlich dafür verantwortlich, dass er verloren hat. Sie war es, die seinen Namen gerufen hat. Sie hat ihn erkannt.“
    „Ach ja?“ fragte Phillip und betrachtete Rhiannon stolz. „Was haltet Ihr davon, Merrick? Ich denke, ich sollte die Hälfte des Gewinnes einstreichen.“
    „Ganz bestimmt nicht“, erwiderte St. John, bevor Ash antworten konnte. Er beugte sich vor, so dass sein Mund dicht an Rhiannons Ohr war, aber sein Blick war auf Ash gerichtet, als er flüsterte.
    „Pass besser auf das Mädchen auf, Merrick“, riet ihm St. John. „Sie wird noch dein Ruin sein.“
    Ash blickte St. John an, und ein vages Lächeln spielte um seinen schön geschwungenen Mund. „Wenn ich mich nicht irre, dann glaube ich, ist sie das schon gewesen.“
    Er lächelte den Rest des Balles hindurch. Er lächelte, während er zwei weitere Flaschen Portwein leerte, und er lächelte, während er anzügliche Bemerkungen mit Margaret Atherton austauschte. Er lächelte, während er tanzte, und er lächelte, während er St. John zweihundert Pfund aushändigte. Und er lächelte, bei Gott, als er sah, wie Rhiannons Verwirrung sich erst in Enttäuschung wandelte, dann in Schmerz.
    Als die

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