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Ashton, der Heißbluetige

Titel: Ashton, der Heißbluetige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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Übergenuss von frischem, gut zubereitetem Essen. Zu viel Sonne und frische Luft.
    Ash öffnete den Umschlag und schaute auf die Unterschrift. Der Brief kam von Thomas Donne. Sein Interesse erwachte, während er las. Der Brief enthielt einen Hinweis auf den Grund für die Anschläge auf Rhiannons Leben - nur eine Mutmaßung, aber dennoch eine, die als Grund herhalten konnte. Er runzelte die Stirn.
    Ursprünglich hatte er vorgehabt, bald abzureisen, doch weil er dem Mädchen wenigstens ein klein wenig Fürsorglichkeit schuldete, würde er hier bleiben, warten und den Wachhund spielen. Alles würde gut werden, denn dann wäre sie ein für alle Mal Phillip Watts Sorge.
    Und wenn er keinen Grund dafür nennen konnte, dass ihm das Herz schmerzhaft in der Brust schlug, dann würde er es auch nicht versuchen.

16. Kapitel
    „Reitet nur ohne mich. Ich warte hier und genieße den Tag“, sagte Ash Merrick vom Rücken seines Pferdes.
    Die jungen Männer, zu denen er gesprochen hatte, die beiden letzten Mitglieder der Jagdgesellschaft, die eben aufgebrochen war, musterten ihn zweifelnd.
    Während Ash ihnen hinterherwinkte und ihnen nachsah, erstarb das Lächeln auf seinen Lippen. Er war nicht willens, sie wissen zu lassen, dass er jene Jahre, die ein junger Herr gewöhnlich dazu nutzte, seine Jagdfertigkeiten zu verfeinern, in einem Kerker verbracht hatte.
    Sein Blick fiel auf Rhiannon Russell. Sie war in mitternachtsblauen Samt gekleidet, der ihre rötlichen Flechten zum Glühen brachte. Sie hielt sich eher am Ende des Feldes als an dessen Spitze, wo er sie vermutet hätte.
    Hinter ihr verschwand Stella in einem Dickicht. Rhiannon rief sie. Geräuschvoll brach der Hund mit heraushängender Zunge und wedelndem Schwanz aus dem Gestrüpp hervor.
    Wären nur alle Hunde so vom Glück begünstigt, dachte Ash. Die anderen Jagdhunde bellten, tänzelten ungeduldig, zerrten an der Leine und warteten darauf, vom Hundeführer losgelassen zu werden. Rhiannons Hund jedoch genoss seine Freiheit. Und Rhiannons Liebe.
    Er runzelte die Stirn, zog Donnes Brief aus seiner Westentasche und überflog die Nachricht auf der Suche nach der Stelle, die ihn dazu veranlasst hatte, den Zeitpunkt seiner Abreise noch einmal zu überdenken:
    . . . wenn dieser Mann auf den französischen Inseln tatsächlich Miss Russells verschollener Bruder ist und wenn er, ohne Frau oder Kinder zu hinterlassen, stirbt, dann würde seine Plantage auf seinen nächsten Verwandten übergehen. Da sie Schottin ist, wäre Miss Russell, auch wenn sie eine Frau ist, als nächste Verwandte erbberechtigt. Wir Schotten sind so peinlich anständig, wenn es um die Rechte von Frauen geht, nicht wahr?
    Wie auch immer, sollte Miss Russell einen Engländer heiraten, würde ihr Besitz in seinen übergehen. Es könnte sein, dass jemand dagegen Einwände erhebt. Ich denke, man sollte Nachforschungen über Miss Russells weitläufige Verwandtschaft anstellen.
    Aber all dies setzt voraus, dass ein Bruder geradewegs aus dem Grab aufersteht und genauso geradewegs wieder dahin zurückkehrt und dass es dazu noch ein Familienmitglied gibt, das im Schatten verborgen düstere Pläne schmiedet!
    Stattdessen würde ich viel eher unter Miss Russell eifersüchtigen Rivalinnen nach einem potenziellen Mörder Ausschau halten oder einer anderen Person, die insgeheim einen Groll gegen sie hegt. Sollte Miss Russell sich ihren Bräutigam geangelt haben, indem sie in andere Umstände geraten ist, würde ich sagen, schaut dort. Oder vielleicht kann der alte Watt den Gedanken einfach nicht ertragen, eine Jakobitin zur Schwiegertochter zu bekommen, will aber das Wagnis nicht eingehen, sich seinem Sohn zu entfremden, indem er die Heirat verbietet?
    Jetzt aber erzählt mir bitte, ob die leichten Mädchen auf dem Land irgendwelche interessanten Kniffe beherrschen, die ihren Cousinen in der Stadt noch nicht bekannt sind . . .
    Ash faltete das Blatt wieder und steckte es ein. Interessant. Er hatte nicht gewusst, dass die schottischen Gesetze, was Eigentum anging, sich so sehr von den englischen unterschieden. Sicherlich wäre eine Zuckerrohrplantage ein hinreichender Grund für einen Mord.
    Kein Wunder, dass Carr Rhiannon heiraten wollte.
    Aber wie Donne schon angedeutet hatte, die Geschichte von dem verschollenen Bruder schien reichlich unwahrscheinlich. Vielleicht hatte Rhiannon andere Mitstreiterinnen um den Namen Watt geschlagen, aber er hatte keine Feindseligkeiten unter ihren Freundinnen beobachtet. Er wusste besser

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