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Ashton, der Heißbluetige

Titel: Ashton, der Heißbluetige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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sie einen helleren Fleck und einen schmalen Pfad ausmachen, auf den durch die hohen Bäume auf beiden Seiten etwas Licht fiel: ein Wildpfad. Sie lenkte ihr Pferd in diese Richtung, ihm sanft Mut zusprechend.
    Mit angelegten Ohren und bebenden Flanken brach die Stute aus dem Gestrüpp auf den engen Weg. Rhiannon zü-gelte sie und stellte sich in den Steigbügeln auf, um besser erkennen zu können, wohin der Pfad führte. Da schoss auf einmal ein kleines Tier unter den Farnen hervor, der Stute direkt vor die Hufe.
    Das war zu viel für das völlig verstörte Pferd.
    Die Stute scheute, und da ihre Reiterin einen Augenblick lang nicht aufgepasst hatte, entglitten ihr die Zügel. Jetzt gab es kein Halten mehr für das Tier, und es raste, als wäre der Teufel ihm höchstpersönlich auf den Fersen, den Pfad entlang. Rhiannon beugte sich weit nach vorne, presste sich flach an den gestreckten Hals der Stute und versuchte erfolglos, die Zügel zu fassen zu bekommen.
    Klumpen schwarzer Erde wurden von den Hufen des Pferdes emporgeschleudert. Grün und Gold, Hell und Dunkel verschwammen vor Rhiannons Augen. Ohne Steigbügel und Zügel erwies sich ihr Reitkostüm aus Samt als äußerst unpraktisch, denn in dem Stoff begann sie aus dem glatt polierten Ledersattel zu rutschen. Eine scharfe Wegbiegung, ein plötzliches Stehenbleiben, und sie würde ihren unsicheren Halt ganz verlieren. Sie vergrub ihre Finger in der Mähne, beugte sich über den Widerrist des Pferdes und betete.
    Ein Ruf. Ein Krachen. Das Donnern verfolgender Hufe. Ihr Pferd wandte sich jäh zur Seite und schleuderte sie . . .
    Ein starker Arm riss sie in letzter Sekunde aus dem Sattel. Sie wurde mit dem Rücken gegen einen harten Körper geworfen, ihre Hüften stießen an einen festen Schenkel. Sie wand sich, versuchte sich verzweifelt festzuhalten. Der Arm um ihre Taille spannte sich, dann wurde sie nach oben gezogen und zwischen kräftigen Beinen sicher gehalten.
    Ein Stück weiter vorne sah sie ihr Pferd in wildem Galopp verschwinden. Die Hand in dem schwarzen Lederhandschuh vor ihr zog an den Zügeln. Sie drehte sich um, um ihren Retter anzusehen, und sie wusste, war sich sicher, ja . . . Ash.
    „Ich dachte, man hielte Euch hier für eine Art verdammte Diana“, schrie er sie wütend an.
    „Was . . .?“
    „Ihr! Jedermann sagt, Ihr rittet wie die Göttin der Jagd. Ich habe schon bessere Reiter auf einem Ackergaul gesehen.“
    „Mir sind die Zügel entglitten“, flüsterte sie, bestürzt angesichts seines Zorns.
    „Eure Zügel entglitten? Hölle und Verdammnis! “ Sein Griff um ihre Taille wurde fester. „Mitten auf einem Wildererpfad ist nicht der Ort, die Zügel zu verlieren. Oder hat Euch das Eurer Reitlehrer nicht beigebracht?“
    „Wildererpfad?“
    Sie schaute ihn blinzelnd an, verwirrt und mehr als nur ein wenig durcheinander. Sein Körper strömte Hitze und Kraft aus, sie drangen durch sein Hemd und wärmten sie, hüllten sie ein.
    „Ja. Wildererpfad. Dieser ganze verdammte Weg hier ist übersät mit messerscharfen Fallen. Wenn Ihr den Steig weiter hinabgeritten wäret..."
    Seine Augen glitzerten, während er über ihren Kopf in die Feme starrte. Seine Stimme war gefährlich leise. Unter dem schwarzblauen Schatten seines Bartwuchses arbeiteten seine Kieferknochen.
    „Was, zum Teufel, habt Ihr hier eigentlich überhaupt verloren?“
    „Stella.“ Ihr fiel plötzlich alles wieder ein. Sie legte ihm die Hände auf die Brust und versuchte, ihn von sich zu schieben, sich aus seinem unnachgiebigen Griff zu befreien. „Stella!“
    Ein dünnes Jaulen antwortete auf ihren Ruf.
    „Bitte! “ Sie fasste ihn am Arm. Muskeln zuckten unter ihren Fingern. „Bitte. Sie ist verletzt. Könnt Ihr es nicht selbst hören?“
    Ihre Blicke verfingen sich. Mit einer jähen Bewegung stellte er sie zu Boden, ohne ihr Handgelenk loszulassen, und schwang sich dann selbst aus dem Sattel.
    „Ich gehe. Wartet hier. Haltet die Zügel. Haltet die Zügel gut fest.“
    „Ja. Bitte. Danke . ..“
    Er war schon fort, schritt mit raubkatzengleicher Anmut den blätterbedeckten Pfad hinab, dann verschwand er in dem Fleck aus Sonnenlicht vor ihnen.
    Die Augenblicke dehnten sich endlos, während Rhiannon mit schmerzhaft klopfendem Herzen auf seine Rückkehr wartete. Ein Zweig knackte in der Nähe, und einige Vögel flatterten auf, erfüllten die Luft mit dem Rauschen ihrer Flügel, als sie hinauf in den Himmel flogen. Rhiannon wartete. Ein spitzes Auf jaulen weckte sie aus ihrer

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