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Ashton, der Heißbluetige

Titel: Ashton, der Heißbluetige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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als jeder andere, dass Rhiannon Watt nicht mit einer Schwangerschaft in die Ehefalle gelockt hatte, und Watts Vater hatte offensichtlich Rhiannon selbst als Braut für Phillip ausgewählt. . .
    Ein vager Gedanke drängte sich Ash auf, Eindrücke, zufällig geäußerte Bemerkungen. Er ging sie im Geiste durch, die
    Stirn in Konzentration gerunzelt. Phillip. Der hübsche, athletisch gebaute Phillip. Immer umgeben von seinen Busenfreunden. Mit seinen romantischen Eroberungen prahlend. Doch in dem ganzen Monat seit seiner Ankunft hier war Ash nicht ein einziges Mal Zeuge geworden, wie er Frauen mit loser Moral aufgesucht hätte. Und genauso wenig hatte er es auch nur vorgeschlagen.
    Wenn Phillip eigentlich gar keine Braut wollte . . . wenn etwas in ihm sich dagegen sträubte, er es aber nicht aussprechen konnte . . . wenn er fürchtete, seine Frau würde etwas entdecken, das er unentdeckt lassen wollte . . .
    Ash schüttelte den Kopf. Seine Fantasie ging mit ihm durch. Die Vorfälle waren nicht mehr, als sie schienen. Trotzdem würde die Jagd, bei der alle sich zerstreuten, eine selten günstige Gelegenheit bieten, einen weiteren dieser „Unfälle“ zu inszenieren.
    Mit einem kräftigen Schenkeldruck trieb er seinen Wallach an und setzte den entschwindenden Reitern nach.
    Rhiannon war nicht mit ganzem Herzen bei der Jagd. Zuvor, wann immer sie allem entkommen wollte, hatte ihr die Jagd die nötige Gelegenheit geboten.
    Nicht jedoch heute. Sie zog an den Zügeln, brachte ihr Pferd vor einem Tannendickicht zum Stehen und sah den anderen Reitern zu, wie sie hinter den bellenden Hunden die steile Böschung hinunterritten. Gedankenverloren blickte sie sich nach Stellas gestreckter Gestalt um, und als sie sie nicht entdecken konnte, lächelte sie leicht.
    Der Hund war eine Katastrophe. Stella zog es vor, Eichhörnchen zu jagen, statt in das Gebell ihrer Artgenossen einzustimmen. Dreimal hatte Rhiannon sie allein schon heute von ihren eigenen Hundeangelegenheiten wegrufen und zum Rudel zurückholen müssen. Es wurde immer offensichtlicher, dass es ein hoffnungsloses Unterfangen war, Stella in einen ordentlichen Jagdhund zu verwandeln.
    Mit einem leichten Schenkeldruck trieb Rhiannon ihr Pferd wieder an und ritt am Waldrand entlang, während sie auf die verräterischen Laute eines spielenden Hundes lauschte.
    Die Zeit verging, Minuten wurden zu einer halben Stunde, dann zu einer Stunde. Rhiannon begann sich ernsthaft Sorgen zu machen. Die anderen Jagdteilnehmer waren lange ihren Augen entschwunden, und die Sonne warf ihr Licht in schrägen Strahlen auf Eichen und Lärchen. Bald schon würde es dunkel werden, und Stella würde nicht mehr heimfinden können.
    Rhiannon richtete sich in ihrem Sattel auf, rief noch einmal nach Stella, dann lauschte sie. Nichts. Sie wendete ihr Pferd und ritt die Strecke zurück, sich nunmehr sicher, dass sich Stella, anders als zunächst angenommen, eher nach Osten als nach Westen gewandt hatte. Gerade als sie erneut nach Stella rufen wollte, hörte sie plötzlich ein spitzes Jaulen und wurde jäh von Angst erfasst.
    Sie wandte sich in die Richtung, aus der der Laut gekommen war, und fand sich vor einem Dickicht aus überwucherten Büschen und kleineren Bäumen wieder, die zusammen eine schier undurchdringliche Wand formten. Sie grub ihrem Pferd die Fersen in die Flanken, aber das Tier scheute zurück.
    Ein weiteres schmerzerfülltes Jaulen fegte alle Vorsicht beiseite. Sie gab ihrem Pferd einen leichten Schlag mit der Peitsche, und das beunruhigte Tier setzte zum Sprung an, trug sie in das Dickicht. Augenblicklich verfingen sich Weinranken und Zweige in Rhiannons Haar und zerrten daran, schlugen ihr ins Gesicht. Ihre Stute wieherte schrill, während sie sich einen unsicheren Weg durch das dichte Netz des Unterholzes suchte.
    Rhiannon hielt ihren Arm in die Höhe, während sie die übelsten Dornen und die stacheligsten Ranken abzuwehren versuchte. Fünfzig Yard, dann siebzig. Inzwischen zierten verschiedene Risse ihre Röcke und Ärmel. Eine neue Angst ergriff sie. Ihr Pferd konnte sich in so dichtem Unterholz leicht die Augen verletzen und erblinden.
    Sie zog an den Zügeln. Die Stute warf ihren Kopf zurück und wieder nach vorne, wehrte sich gegen den Druck in ihrem Maul, verängstigt von den unsichtbaren Feinden, die an ihren Beinen zerrten. Rhiannon konnte Stella nicht mehr hören. Sie sah sich um, nach einem Weg suchend, der leichteres . Fortkommen versprach. Ein Stück links vor sich konnte

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