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Ashton, der Heißbluetige

Titel: Ashton, der Heißbluetige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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dunkel gefärbt, plötzlich beleuchtet von brennenden Fackeln. Entdeckung. Furcht. Entsetzen. Rufe . . .
    Nein!
    Ihr Kopf fuhr hoch, ihr Magen brannte, und der bittere Geschmack von Galle war unangenehm auf ihrer Zunge. Benommen und leicht verwirrt blickte sie sich um.
    Sie ritten um eine Kurve. Vor ihnen duckte sich an einer Wegkreuzung ein Gasthof. Helles Licht fiel aus schmalen Fenstern auf die Straße, und eine schmale, bleiche Rauchsäule kräuselte sich in den tintenblauen Himmel. Ash hielt an und wartete, bis sie neben ihm angekommen war, bevor er zu sprechen begann.
    „Wir werden hier für die Nacht einkehren“, sagte er. „Ihr werdet nichts sagen und nichts tun, was dazu führt, dass es einen Aufruhr gibt.“    
    „Ach, und warum werde ich das nicht?“ murmelte sie, während in ihrem Kopf ein dumpfer Schmerz pochte.
    „Weil es Euch nichts nützen würde“, entgegnete er. „Ich besitze Papiere, die mich als Euren Vormund an meines Vaters statt ausweisen. Kein gemeiner Bürger wird sich mit dem Earl of Carr anlegen und seinem Willen - und damit auch meinem - zuwiderhandeln. Und solltet Ihr irgendeinen betrunkenen Bauern dazu verleiten, sich als Sir Galahad vor Euch als Jungfrau in Nöten aufzuspielen, dann denkt immer daran, dass seine Wunden Euer Werk wären.“
    „Bitte, nein.“
    Nein. Bitte nein! Kommt heraus. Der Rauch . . .
    „Ihr würdet doch nicht noch mehr Schuld auf Euer empfindsames Gewissen laden wollen, nicht wahr, Rhiannon?“
    Sie erschauerte.
    „Ich würde denken, dieser besondere Leidensbecher ist schon voll.“
    „Bastard.“
    „Unglückseligerweise ganz und gar ehelich.“ Er zerrte an dem Führungsseil der Stute.
    Am Gasthof angekommen, saß er ab und ging zu Rhiannon, streckte ihr die Arme entgegen. Schwach schlug sie seine Hände fort. Er trat zurück und sah zu, wie sie umständlich die Füße aus den Steigbügeln befreite und vom Pferd glitt. Ihre Beine, von dem langen Sitzen im Sattel gefühllos geworden, knickten unter ihr ein.
    Er war an ihrer Seite, bevor sie zusammenbrach, und hob sie auf seine Arme. „Seid nicht närrisch. Auch wenn Ihr Euch selbst verletzt, wird mich das nicht dazu veranlassen, Euch nach Fair Badden zurückzubringen.“
    „Was würde es denn?“ erkundigte sie sich schwach.
    „Nichts.“ Er wies den müden Stallknecht, der neben ihnen aufgetaucht war, mit knappen Worten an, die Pferde zu versorgen. Dann trat er mit dem Fuß die Tür zum Gasthof auf und duckte sich unter dem niedrigen Rahmen hindurch.
    Der wenig vertrauenerweckend aussehende Wirt sah bei ihrem plötzlichen Eintritt überrascht auf.
    „Ich brauche eine Kammer“, sagte Ash. „Und die Dame hier benötigt eine Schüssel mit frischem Wasser und Handtücher. Wir werden inzwischen essen, während alles vorbereitet wird.“
    Rhiannon blickte sich rasch in der Gaststube um, in der verzweifelten Hoffnung, jemanden zu entdecken, der ihr zu Hilfe eilen könnte, jemanden, der diesen Verrückten aufhalten würde. Es gab niemanden hier. Ein paar ungeschlacht aussehende Reisende musterten sie interessiert, bis ihre Blicke auf Ash fielen.
    „Siehste die Narben da auf seinen Handgelenken? Kerkerketten“, hörte sie den einen zum anderen sagen. „Hab ich schon vorher gesehen. Erinnerung ans Gefängnis. “
    Kerkerketten? Gefängnis?
    „Sofort“, befahl Ash dem Wirt barsch.
    „Ja, Sir! “ Der Mann verschwand schlurfend durch eine Tür.
    Mit einem Raubtierlächeln für die beiden Reisenden schritt Ash zum Kamin. Er setzte sie auf einen Stuhl und zog einen Tisch zu ihr, ließ sich dann ihr gegenüber nieder, so dass sie sich sauber in eine Ecke manövriert wieder fand.
    Ohne ihn weiter zu beachten, ließ sie ihren Kopf gegen die Wand sinken. Ihr fielen die Augen zu, bis ihr ein würziger Duft in die Nase stieg. Sie schlug die Augen auf. Zwei Schüsseln mit dampfenden Speisen standen auf dem Tisch neben einem halben Laib dunklen Brotes und einer Flasche Wein. Ihr Magen knurrte vernehmlich, und sie blinzelte beim An-blick des Essens vor sich. Ein unangenehm vertrautes Gefühl, halb verhungert zu sein, überwältigte sie, neben dem alles andere zur Bedeutungslosigkeit verblasste. Das Wasser lief ihr im Mund zusammen.
    „Um Himmels willen“, hörte sie Ash sagen, „esst.“
    Ohne einen Gedanken an gute Tischmanieren zu verschwenden, hob sie die hölzerne Schüssel an ihre Lippen und schlürfte gierig die dickflüssige Suppe. Sie war hungrig. Halb verhungert. Ihre Hände zitterten, als sie

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