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Asmoduin: Nervensäge aus der Hölle

Asmoduin: Nervensäge aus der Hölle

Titel: Asmoduin: Nervensäge aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Schumacher
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geforscht, kein Erfolg gehabt und von unheilvollen Dingen gehört wird
     
    »… beschwöre ich dich: Hebe dich von dannen, Dämon, und kehre zurück in den jahrtausendealten Pfuhl, aus dem du dich erhoben!«
    »Fehlt da nicht was?« Zaras Stimme klang verwirrt.
    »Wie … fehlen?«
    »Müsste es nicht heißen ›aus dem du dich erhoben
hast
‹?«
    Genervt schlug ich
Höllische Mächte: Anrufung und Abwehr
zu, einen riesigen, in brüchiges Leder gebundenen Schinken, der roch wie ein überfahrener Hund. »Ich habe exakt vorgelesen, was hier steht. Wahrscheinlich altertümliche Grammatik. Viel wichtiger ist doch, ob es gewirkt hat.«
    Zara und ich drehten uns um und spähten in die Ecke des Kellerraums, wo Asmoduin auf einem alten Sitzsack mit herausrieselnder Füllung lag und konzentriert das Geschehen auf der Mattscheibe eines uralten Röhrenfernsehers verfolgte. Es lief ein Kriegsfilm.
    »Spürst du irgendwas?«, wollte ich wissen. »Ist etwas anders als zuvor?«
    Als er merkte, dass ich mit ihm sprach, zupfte Asmoduin sich einen meiner iPod-Kopfhörer aus dem Ohr und sah gelangweilt herüber. »Nö. Genau wie bei den letzten achtzehn Zauberformeln.« Er langte in die Tüte auf seinem Bauch und schaufelte sich eine Ladung Chili-Chips in den Mund. »Nicht aufgeben, Schwabbel. Irgendwann klappt’s schon.«
    Fluchend warf ich das Buch auf den Stapel zurück und ließ mich auf einen Wäschekorb fallen, der unter meinem Gewicht bedenklich knirschte. »Wieder nichts. Es ist zum Aus-der-Haut-Fahren!«
    »Keine Müdigkeit vorschützen«, tönte Asmoduin, stopfte sich den Kopfhörer zurück ins Ohr und rülpste durchdringend. »Vergiss nicht, dass du mich loswerden willst.«
    Ich seufzte. Wie sollte ich
das
vergessen? Aber je länger unsere Bemühungen andauerten, desto mehr verlor ich die Hoffnung, dass sie irgendwann von Erfolg gekrönt sein würden. Und was es bedeuten mochte, wenn der kleine Teufel dauerhaft bei mir blieb, wollte ich mir lieber nicht vorstellen.
    Drei Tage waren seit unserem Einbruch in Sekundus’ Bibliothek vergangen. Drei Tage, in denen ich keinen Schritt vor die Tür gemacht und mich quasi ohne Unterbrechung dem Studium der alten Schmöker gewidmet hatte, auf der verzweifelten Suche nach einer Formel, die die magische Verbindung zwischen Asmoduin und mir lösen konnte.
    Zunächst hatten wir es mit den einfachsten Varianten probiert: Ich verlas magische Formeln auf Lateinisch, seltener auch auf Deutsch, Spanisch oder Altenglisch, denen ihre Verfasser die Wirkung zuschrieben, gebannte Dämonen wieder auf freien Fuß zu setzen. Das Resultat war stets dasselbe: Asmoduin verschwand weder mit einem
Puff
zurück in die Unterwelt, noch verlängerte sich die unsichtbare Leine, die ihn an mich kettete, auch nur um einen halben Schritt.
    Als sei meine anhaltende Erfolglosigkeit nicht schon zermürbend genug, begann sich Asmoduin mit zunehmender Dauer seines Aufenthalts immer selbstverständlicher in unserer Wohnung zu bewegen. Ohne zu fragen, verhalf er sich zu Lebensmitteln aller Art und vertilgte sie. Das allein war noch nicht übermäßig problematisch, Mom war an meine gelegentlichen Heißhungerattacken gewöhnt. Dass er dabei aber jegliche Art von Abfall einfach dort liegen ließ, wo er gerade saß oder stand, machte die Sache auf die Dauer ziemlich nervig. Innerhalb kürzester Zeit zogen sich meterlange Spuren von Chips- und Kekskrümeln durch die ganze Wohnung, überall lagen Einwickelpapierchen von Bonbons oder Schokoriegeln herum, dazwischen nicht selten auch halb zerkaute Essensreste, von denen der wählerische Jungteufel beschlossen hatte, dass sie ihm doch nicht schmeckten. Alle zehn Minuten musste ich mit Kehrschaufel, Wischlappen oder Handstaubsauger durch die Wohnung hecheln, um zu verhindern, dass Mom bei ihrer Rückkehr von der Arbeit eine Müllkippe vorfand, für die ich ihr keine Erklärung liefern konnte.
    Als zusätzliches Problem erwies sich, dass Asmoduin diese Unmassen von Nahrungsmitteln irgendwann auch wieder loswerden musste. Zwar ließ er sich zu diesem Zweck zur Benutzung der Toilette überreden, das Drücken der Spülung dagegen schien für ihn ein unüberwindliches Hindernis darzustellen.
    Richtig
unangenehm wurde es, wenn ich mal nicht mitbekam, dass er gerade einen teuflischen Haufen abgeseilt hatte. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was für einen Gestank so eine höllische Hinterlassenschaft verströmt, wenn sie mehrere Stunden lang im Bad vor sich hin gezogen hat! Mom, die

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