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Asmoduin: Nervensäge aus der Hölle

Asmoduin: Nervensäge aus der Hölle

Titel: Asmoduin: Nervensäge aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Schumacher
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wieder aktiviert. Egal, Hauptsache, wir waren drin.
    Fast jedenfalls …
    Als ich durch den schrägen Schacht abwärtsrutschte, fühlte ich mich plötzlich auf unangenehme Weise eingekeilt. Kurz befiel mich Panik bei dem Gedanken, ich könnte in dem engen Hohlraum stecken bleiben. Da zog mich jemand von unten an den Füßen, und ich flutschte das restliche Stück hinab.
    »Das hätte leicht schiefgehen können, Schwabbel«, empfing mich Asmoduin unten und grinste frech. »Vielleicht solltest du ab und zu einen Trog Schnudeln weniger essen?«
    »Du hast’s gerade nötig«, brummte ich zurück. »Außerdem heißt es
Nudeln
.« Ich fummelte die mitgebrachte Maglite aus meiner Jacke und knipste sie an.
    Sekundus’ Bibliothek hatte sich seit meinem letzten Besuch ziemlich verändert. Während ich mich noch fassungslos umsah, hallten in meinem Kopf die Worte des einen Polizisten wider:
»… fand sein Haus völlig verwüstet vor.«
Jetzt verstand ich, was er damit gemeint hatte.
    Nahezu alle Buchvitrinen waren gewaltsam geöffnet worden. Bei manchen waren die panzerverglasten Türen mit roher Gewalt aus Schlössern und Angeln gerissen, andere lagen in Scherben am Boden. Dort verteilte sich auch der Inhalt der Regale, eine stellenweise mehr als kniehohe Schicht aus uralten Büchern und Schriftrollen.
    Ich erinnerte mich an das, was Sekundus über die Bannsprüche gesagt hatte, die er unter dem Putz in die Wände eingeritzt hatte und die sein Hab und Gut vor übernatürlichen Einflüssen schützen sollten. Was immer hier seine Wut abreagiert hatte, die Zauberformeln schienen es nicht sonderlich beeindruckt zu haben.
    Ohne genau zu wissen, welcher Wert hier achtlos herumlag, konnte ich nachfühlen, wie hart Sekundus der Anblick dieses Schlachtfeldes getroffen haben musste. Vielleicht hart genug, dass sich in seinem Oberstübchen tatsächlich eine Schraube gelöst hatte?
    In diesem Moment streifte der schweifende Lichtkegel meiner Lampe die Decke. Was ich sah, ließ mir die Haare zu Berge stehen.
    Im unverputzten Beton waren deutliche Kratzspuren zu erkennen – zwei nebeneinander, gut einen Finger tief in den Stein geritzt. Die Hinterlassenschaften eines Hörnerpaars!
    Ich schluckte hörbar.
    »Wonach genau suchen wir eigentlich, Schwabbel?«, ertönte da eine respektlose Stimme hinter meinem Rücken.
    Asmoduin hatte sich, ungewohnt geschäftig, hingekniet und durchwühlte mit gelangweilter Miene einen chaotischen Haufen ledergebundener Bücher.
    »Das … äh, ich weiß es selbst nicht so genau«, gab ich zu.
    Hilflos sah ich mich um. Sekundus’ Bibliothek der dunklen Künste umfasste Tausende von Bänden. Selbst wenn sie einst nach irgendeinem System geordnet gewesen sein sollten, jetzt waren sie es ganz bestimmt nicht mehr.
    »Das hier klingt doch ganz nett«, fand Asmoduin und hielt ein kleines Buch mit rotem Ledereinband in die Höhe »
Von denen Daemonen und Geystern, und wie man sie loswerde
. Gekauft?«
    Ich nickte erleichtert und machte mich ebenfalls ans Werk.
    Die ersten Haufen, die ich in Angriff nahm, erwiesen sich als unergiebig. Es handelte sich überwiegend um in Latein und Griechisch verfasste Bände, mit denen ich nichts anfangen konnte. Nach und nach entwickelte ich allerdings einen Blick dafür, schon von außen die ungefähre Herkunft bestimmter Wälzer zu erkennen, und bald nahm ich immer öfter Werke auf, deren Titel ich auch verstand.
    Asmoduin hatte ebenfalls ein glückliches Händchen. Nach kaum einer Stunde hatten wir rund ein Dutzend vielversprechende Bücher zusammen, alle in zeitgenössischer Schrift gedruckt und mit Titeln wie
Exorcistische Rituale
,
Lexikon der Geisteraustreibung
,
Alhazreds Bannspruch-
ABC
oder
Die Geister, die ich rief – Vom Dämonenrufen und -vertreiben
.
    »Feierabend?« Im Schein der Taschenlampe sah ich, wie Asmoduin ein hoffnungsvolles Gesicht machte. »Ich könnte noch einen Eimer Schnudeln vertragen, dazu vielleicht einen weiteren Film mit diesem speckigen Typen … wie hieß er gleich?«
    »Schwarzenegger.« Ich zog ein paar Plastiktüten aus der Jacke, die ich vorsorglich mitgebracht hatte. Die meisten Wälzer waren großformatig und verflucht schwer, sodass ich sie auf insgesamt fünf Beutel verteilen musste. Vier davon hielt ich Asmoduin hin. »Mit mehr als einer Tüte komme ich den Schacht nicht mehr hoch«, sagte ich entschuldigend.
    Mit einem unverschämten Grinsen nahm er die Tüten entgegen und kletterte aufs Fensterbrett.

Kapitel 12 in dem ausprobiert,

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