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Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Titel: Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wunder
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bekommst du ein Mittel gegen das giftige Wasser, etwas zu essen und eine Mütze voll Schlaf. Danach reden wir über die Zukunft!«
    Das seltsame Paar schlug sich mehrere Stunden durch den Mangrovensumpf. Mirx kreiste über ihren Köpfen und wachte über seine Freundin. Er traute Konrad immer noch nicht völlig, denn er starrte immer wieder argwöhnisch in dessen Richtung.
    Unvermittelt teilte sich der Urwald und gab den Blick auf offenes Gelände frei. In dessen Mitte erhob sich ein gewaltiges, pyramidenförmiges Gebilde. Es erweckte den Anschien, nur aus Stufen zu bestehen. Auf seiner abgeflachten Spitze thronte ein kleineres Gebäude aus Stein. Das Material war verwittert; Ranken und Efeugewächse erkämpften sich einen Weg hinauf, als veranstalteten sie ein Rennen, in dem die Zeit keine Rolle spielte. Als sie näher kamen, erkannte Ari, dass der Fels geflissentlich bearbeitet war. Buchstäblich jeder freie Platz war mit Glyphen und Reliefs übersät. Sie drehte sich zu Konrad um und sah ihn ungläubig an. »Das ist beeindruckend«, sagte sie staunend.
    »Danke, ich weiß, ich hatte ja auch genügend Zeit, um mein eigenes kleines Reich zu erschaffen.«
    Sie gingen auf die prächtige Pyramide zu. Ari wollte die Stufen hinaufgehen, als Konrad sie fragte, wo sie hinwolle. Er deutete auf eine kleine, windschiefe Hütte neben dem Bauwerk. Der Knabe strahlte die Dunkle an und breitete die Arme aus. »Das ist mein Reich, geschaffen von meinen eigenen Händen.« Ari sah sich die klapprige Behausung an und deutete dann auf den steinernen Tempel. Konrad schüttelte den Kopf. »Das Ding hat ein Volk erbaut, das sich vor vielen tausend Wintern selbst in einem großen Krieg vernichtet hat. Ich habe meinen ›Palast‹ in die Nähe gestellt, weil ich den Anblick so mag.« Der Knirps hüpfte voraus und öffnete quietschend die Türe der windschiefen Hütte.
    »Eine halbe Ewigkeit Zeit, etwas zu bauen, und er bekommt nur diesen Hühnerstall zustande«, murmelte Ari vor sich hin.
    »Das habe ich gehört!«, polterte es aus dem Inneren der Hütte. »Ich habe dir doch gesagt, dass ich eigentlich nichts kann. Meine Erfahrung und mein Wissen sind mein Schatz.«
    Ari seufzte und trat ein. Verschiedene fremdartige Gerüche lagen in der Luft. Überall lagen Pergamente, Folianten und seltsam anmutende Gerätschaften herum, deren Zweck sich nicht erschloss. Ein wackeliges Bett aus verschiedenen, grob bearbeiteten Hölzern und ein Tisch mit drei wackligen Schemeln davor standen an den Wänden. Die Dunkle suchte sich den ihrer Ansicht nach stabilsten aus und setzte sich. Das Möbelstück ächzte verdächtig. Exotische, schlecht präparierte Tiere hingen an den Wänden und in der Mitte des Raumes war eine kleine Feuerstelle angelegt, über der ein rußverkrusteter Kupferkessel sacht hin- und herschwang. Eine dunkle Flüssigkeit blubberte darin. Konrad kam mit einer laienhaft geschnitzten Holzschüssel angesprungen und schöpfte mit einer verbeulten Eisenkelle die braune Brühe hinein. Er reichte ihr die Schale und hieß sie trinken. Als sie zögerte, kicherte Konrad und versicherte ihr, dass er für heute genug Späße auf ihre Kosten gemacht hatte.
    Ari schnupperte an dem Dargebotenen. Es roch nicht einmal schlecht. Ein wenig erdig vielleicht, aber dennoch kräftig. Sie nippte daran und war über den ausgezeichneten Geschmack erstaunt. Eine Mischung aus Kraftbrühe und exotischen Gewürzen machte sich in ihrem Mund breit. Erst jetzt merkte sie, wie hungrig sie eigentlich war. Sie stürzte alles hinunter und ließ sich noch dreimal die Schale füllen. Mit einem wohligem Gefühl lehnte sie sich dann auf dem wackligen Hocker zurück, mit dem Rücken an die Hüttenwand. Müdigkeit machte sich in ihr breit. Konrad bemerkte dies und bot ihr an, es sich auf seiner Schlafstätte gemütlich zu machen. »Schlaf dich erst einmal aus, danach reden wir über dein Vorhaben und wie wir es in die Tat umsetzen.«
    Das ließ sich die Dunkle nicht zweimal sagen und legte sich auf die Bettstatt. Augenblicke später war sie eingeschlafen.

Alles oder Nichts
    ir greifen an!«, donnerte Rugors Stimme durch den Drachenhorst. Sai sah nachdenklich auf den schweren Eichentisch hinunter, der vor dem schwarzen Thron aufgestellt worden war. Auf ihm lagen Karten und Papyri, die ungeschönt die verzweifelte Lage des Rubinhorsts zeigten. Eriel, Yasden und Wolfgar standen etwas abseits und blickten sich ratlos an. Mandrax, dessen großer Schädel über dem Tisch hin- und

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