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Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Titel: Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wunder
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Kehle. Sie fühlte sich blind. Auf ihrer Haut wurde es warm und der Geruch eines blühenden Frühlingswaldes drang ihr in die Nase. Nach ein paar Momenten öffnete sie blinzelnd die Augen. Langsam erkannte sie Konturen. Ein dicklicher Mann stand ihr in wachsamer Haltung gegenüber, zwei Handarmbrüste auf sie gerichtet. »Ari Schattenherz!«, schallte es ihr entgegen, und sie wurde von starken Armen fest an eine breite Brust gedrückt. »Lass dich ansehen. Anscheinend ist noch alles dort, wo es hingehört!« Die Freude in der Stimme des dicklichen Wirtes war nicht zu überhören.
    »Auch ich freue mich so, dass du hier bist, doch im Moment erahne ich dich mehr, als ich dich sehe. Mein Freund Sai wartet auf der anderen Seite, ich werde ihn rufen.« Ari gab dem Vampir zu verstehen, dass er sich nun gefahrlos nähern konnte und dass er seine Augen schützen sollte.
    Langsam schritt der Kämpfer herein, machte eine Geste des Friedens in Richtung Wolfgar und fluchte dann los, während er sich die Armbrustbolzen mit schmerzverzerrtem Gesicht aus der Brust zog. »Verdammt noch mal, da sind wir Vampire damit nicht zu töten, aber die Dinger tun einfach höllisch weh!«
    Ungläubig starrte Wolfgar auf den zeternden Untoten, der die Geschosse nun achtlos in eine Ecke warf. Er beschrieb auf seiner Stirn ein Schutzzeichen gegen das Böse und wurde immer blasser. Langsam tastete er sich in Richtung Ari, den Vampir keine Minute aus den Augen lassend.
    Die Dunkle erholte sich zusehends von dem Schock, den das grelle Licht bei ihr ausgelöst hatte, und betrachtete staunend ihre Umgebung. Nichts erinnerte daran, dass sie in einer Höhle in den Eingeweiden der Erde war. Unter ihren Füßen spross saftiges Gras. Bäume und Büsche wuchsen überall. Es war auch hell wie an der Oberfläche. Das Leuchten kam von verschiedenen Pilzen und Steinen, die überall standen und herumlagen. An den Bäumen hingen saftige, blaue Früchte, die an eine Kreuzung zwischen Apfel und Birne erinnerten. Ein Bach schlängelte sich mitten durch das Refugium und bildete bei Höhenunterschieden kleine Kaskaden, die wie reinstes Kristall funkelten. Die Luft war klar und rein. Ein Gefühl der Wärme und Geborgenheit machte sich in ihr breit, je weiter sie in den Hain hineinschritt. Sie konnte sich von allden Wundern nicht losreißen und rief Sai zu, dass er die anderen holen solle. Dieser nickte nur und verließ diesen wunderbaren Ort.
    Ari merkte nicht, wie Wolfgar hinter sie trat, so fasziniert war sie. Sie glaubte sogar Fische in einem kleinen Teich zu sehen, die in allen Farben des Regenbogens schimmerten, und es sah so aus, als ob die Wasserbewohner mit dem feuchten Element wetteiferten, wer die schönsten Lichtbrechungen erzeugte. Doch Wolfgar holte sie in die Realität zurück. »Ist Anzbacher tot?«
    Diese Frage passte nicht an diesen magischen Ort und wirkte auf die Enrai wie der Schlag eines Kriegshammers. Ari drehte sich langsam zu dem dicklichen Wirt um. »Nein, ich hatte keine Gelegenheit. Anzbacher mutierte zu einem Dämon und wir waren froh, lebendig entkommen zu sein. Dank dir und deinem Ablenkungsmanöver.« Ari lächelte verschmitzt. »Wie hast du das eigentlich gemacht? Du hast ja ganz Donnerstein in Brand gesetzt.«
    Wolfgar wurde rot im Gesicht und sah geschmeichelt zu Boden. »Nun ja, ich erzählte dir doch von dem Zwerg, der bei mir Hab und Gut versoffen hatte. Er war ein Bergwerksmeister und gab mir als Pfand für seine Schulden ein paar Fässer von einem roten Pulver. Er sagte, er habe es erfunden und damit geschafft, die Feuergeister der Berge in diesen magischen Staub zu bannen. Wird es entzündet, kommen sie frei und lassen ihre aufgestaute Wut an der Umgebung aus. Er sagte mir auch, dass man besser nicht in der Nähe sein sollte, wenn das geschieht. Eine kleine Demonstration von ihm, und ich ließ mich auf das Geschäft ein. Man kann ja nie wissen, wozu so etwas einmal nützlich sein kann.« Der Nordmann grinste nun breit.
    »Ja, aber wie hast du es geschafft, an verschiedenen Stellen gleichzeitig das Pulver zu entzünden? Seit ihr Nordmänner doch der Magie mächtig?«
    »Nein, der versoffene Zwerg hatte mir außerdem noch den ›Gefängnisschlüssel‹ zu den Geistern dagelassen. Er nannte es Verzögerungsschnur; wenn man Feuer daran hält, dann brennt es die Schnur entlang. Irgendwann erreicht es dann das Pulver und … Nun ja, du hast das Ergebnis gesehen. Eine gute Möglichkeit, aus einem Mann eine Armee zu machen.« Das Grinsen

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