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Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Titel: Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wunder
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wollte den Rest des Weges auf magische Weise überbrücken. Doch irgendetwas klappte nicht. Ari tauchte nicht wie geplant hinter dem Häuptling auf, sondern vor ihm. Er musste ein Schutzamulett tragen, was bei seiner Lebensweise eine vernünftige Lebensversicherung war. Ari hätte sich ohrfeigen können, so einen Anfängerfehler gemacht zu haben, und versuchte einen verzweifelten Dolchstoß. Ihr Hieb wurde jedoch von dem Scheusal abgefangen und er packte die Assassine am Arm, zog sie nahe zu sich und brüllte sie voller Zorn und Hass an. Kleine Schleimpfropfen und Speichel flogen Ari ins Gesicht. Der Geruch nach verwesendem Fleisch und Fäulnis nahm ihr den Atem. Die Enrai war wie betäubt. Mit einem Ruck wurde sie hochgehoben und gegen die Felswand geschleudert.
    Yasden machte Sai auf den missglückten Meuchelversuch aufmerksam. Dieser bugsierte seinen Gegner mit einer raschen Hiebfolge zu dem Elfen. Der übernahm in einem Wirbel aus Klingen beide Gegner und der Vampir machte sich mit großen Schritten in Richtung Häuptling auf. Er stolperte jedoch in eine Schneewehe und fiel tief in die weiße Masse. Nun konnte er nicht mehr schnell genug bei Ari sein!
    Der Orkhäuptling stand breitbeinig mit erhobener Axt über der benommenen Assassine. Er brüllte triumphierend.
    Ein großer Schatten fiel ohne Vorwarnung auf den Anführer der Orks und ein ohrenbetäubender, hoher Schrei erklang. Schon war das dunkle Wesen vorüberund die Waffe der verdutzt dreinblickenden Schlammhaut war aus dessen Händen gerissen. Mit einem tiefen Grollen drehte er sich um und suchte nach dem Übeltäter, der ihm seinen sicheren Sieg gestohlen hatte. Das war die Möglichkeit für Ari. Sie zog Frostbiss über die sehnige braungrüne Wade vor ihr. Dunkles Blut quoll hervor. Zu ihrem Entsetzen schien der Ork auch gegen die Magie ihrer Dolche immun zu sein, denn er gefror nicht. Doch unglücklicherweise besaß sie nun wieder die ungeteilte Aufmerksamkeit ihres Gegners, dieser wollte offensichtlich ihren Schädel wie eine reife Frucht zertreten. Mitten in der Bewegung erschien der Schatten erneut mit einem hohen Schrei, diesmal aber wurde der Häuptling selbst hochgerissen und landete mitsamt dem Angreifer auf dem Boden. Wehrlos lag er unter den messerscharfen Krallen des weichgefiederten, unnachgiebigen Kämpfers, der ihn geschickt in seine Körperteile zerlegte. Der Ork wand sich und brüllte vor Wut und Schmerzen, als der scharfe Schnabel auf den riesigen Schlammhautschädel einhackte, bis er aufplatzte und nur noch die Nerven den massigen Kadaver zucken ließen.
    Mirx reckte seinen Kopf in die Höhe und ließ seinen Schrei hören. Er drückte sich vom Boden ab, um Yasden zu unterstützen, der von einem Keulenhieb am Arm verletzt worden war und sich nur noch mit einem Schwert verteidigte. Mit einem Sturzflugangriff riss Mirx große Fleischbrocken aus dem Rücken des Orks und Yasden beendete dessen Leben mit einer schnellen Folge von Stichen in Richtung Kehle.
    Mit dem Tod dieser letzten Schlammhaut endete das Scharmützel und Grabesstille kehrte ein. Selbst der eisige Gebirgswind schien es von nun an vorzuziehen, der schlagkräftigen Truppe nicht zu nahe zu kommen, und ebbte ab.
    Mirx stapfte zu Ari und stupste sie liebevoll mit seinem Schnabel. Die Dunkle lachte und kraulte ihren Freund über der Kehle, wo er es am liebsten hatte. Sie wollte sich aufstemmen, aber ihr wurde schwindelig. Der harte Aufprall an der Felswand hatte sie mehr mitgenommen, als sie erwartet hatte. Sie setzte sich mit dem Rücken an den Felsen und betrachtete ihre Umgebung. Yasden kniete im Schnee und atmete schwer. Die Kälte ließ seinen Atem zu kleinen hellen Wolken werden. Er starrte dumpf vor sich hin. Sein durch den Kampf erhitzter Körper dampfte. Ein Geruch nach Blut und Eisen breitete sich langsam in der kleinen Klamm aus. Der dunkle Lebenssaft der Orks rann in den Schnee und schmolz diesen zu kleinen schmutzigen Pfützen zusammen. Eriel kam den Abhang herunter und hielt auf den Klingentänzer zu, um sich um seine Wunden zu kümmern. Der Elf überwand den Schnee, als liefe er auf festem Boden. Es war eher ein Schweben und Gleiten als ein Gehen. Ari fragte sich, ob er dazu Magie verwendete oder ob es dem schönen Volk angeboren war, sich so in der Natur zu bewegen.
    Sai befreite sich gerade aus seiner misslichen Lage. Überall klebte der Schnee an ihm, aber da er ein Untoter war, schmolz er nicht, da sein Körper kalt war. Ari bemerkte, dass keine Dampfwolken aus

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