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Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Titel: Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wunder
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sich unbemerkt in ihr hübsches Gesicht.
    Ein Platschen lenkte die Aufmerksamkeit der Dunklen in Richtung des kleinen Wasserlaufs, dort tollten Mirx und Yasden herum und versuchten, einen der schillernden Fische zu fangen. Ari musste schmunzeln. Da hüpften die beiden geschicktesten Jäger, die sie kannte, im Wasser herum und konnten eines kleinen Fisches nicht habhaft werden. Immer wenn die beiden den Wasserbewohner aus den Augen verloren, sprang er irgendwo anders aus dem nassen Element. Fast schien es, als wollte er es so und in Wirklichkeit spielten nicht die beiden Jäger mit dem gewitzten Fisch, sondern er mit ihnen. Der Schuppige musste sehr flink sein, denn er entschied die Begegnung deutlich für sich, als Yasden seine Beine so ungeschickt verdrehte, dass er das Gleichgewicht verlor und auf Mirx stürzte. Beide gingen in einem Wirbel aus schillernden Wasserspritzern unter und tauchten völlig durchnässt wieder auf. Der Klingentänzer fluchte und Mirx schüttelte sich mit ärgerlichem Krächzen das nasse Gefieder trocken, dabei traf er Yasden, der sich gerade wieder aufgerappelt hatte, mit einem funkelnden Sprühregen. Der Schwertmeister stand tropfnass in dem kleinen Bach und sah erst gar nicht glücklich aus, dann aber begann er schallend zu lachen und setzte sich an den Uferrand, um das Wasser aus seinen Stiefeln zu schütten.
    Wolfgar war von hinten an Ari herangetreten und räusperte sich. »Nun, das sind keine guten Nachrichten. Dein Orden sollte seine Botschaften besser verschlüsseln, denn jeder, der diesen Brief abfängt, weiß, was du vorhast, und könnte versuchen dich daran zu hindern.«
    Ari starrte Wolfgar mit geweiteten Augen an. »Wie meinst du das – besser verschlüsseln? Weißt du etwa, von was hier die Rede ist?« Der Nordmann kratzte sich am Kopf und nickte, allerdings vorsichtig, da er den Gemütszustand der Dunklen im Moment nicht richtig einschätzen konnte. Schließlich hatte seine Nase das erste Zusammentreffen mit ihr immer noch nicht richtig weggesteckt. Ari wurde kühler und ihre Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Du weißt also, was die Wintergrenze ist und wo man sie findet?« Sie ging einen Schritt auf Wolfgar zu. Der dickliche Mann wich ihrem Blick aus und starrte zu Boden, dabei nickte er kurz und heftig. Da sprang Ari den ehemaligen Wirt förmlich an und umarmte ihn, dann packte sie ihn bei denSchultern und sah ihm fest in die Augen. »Gut, mein Freund, nun sage mir alles, was du über diese Wintergrenze weißt.«
    Wolfgar entwand sich ihrem Griff und versuchte ein paar Schritte Abstand zwischen sich und die offensichtlich unberechenbare Assassine zu bringen, dann fing er an zu reden. »Nun ja, jedes Kind hier im Norden kennt die Wintergrenze, auch du kennst sie, denn wir stehen mittendrin. Diesen Ort hier nennt mein Volk so, weil der Winter abrupt endet und der Frühling beginnt und das alles in weniger als einem Fußbreit.« Er deutete mit seinen wurstigen Fingern Richtung Höhleneingang, wo das bläuliche Schimmern gut zu sehen war.
    Ari schienen die Gesichtszüge zu entgleisen, dann lachte sie so laut, dass Yasden und Mirx angestürmt kamen und auch der in seine Studien vertiefte Eriel aufsah, was da los war.
    Nachdem die Dunkle alle einen Blick in das Schreiben des Komturs hatte werfen lassen, besprachen sie ihr weiteres Vorgehen. Sie waren sich einig, dass hier in diesem Tempel etwas sein musste, was ihnen weiterhalf oder zumindest einen Hinweis auf das Gesuchte gab. Nur aus einem wurden sie nicht schlau: die rätselhafte Antwort Rugors auf eine Frage, die Ari ihm nie gestellt hatte.
    Mehrere Stunden suchten die Gefährten den Tempel und seine Umgebung ab, aber außer der Statue der Mutter Erde und der goldenen Bodenkarte fanden sie nichts Auffälliges. Eriel, der immer noch mit an Besessenheit grenzendem Eifer das goldene Mosaik studierte, rief Ari aufgeregt zu sich. Er grinste breit, setzte sich in Lehrmeisterpose und deutete auf ihren Standort. »Ari, ich habe etwas entdeckt! Ob es etwas wert ist, kann ich dir nicht mit Bestimmtheit sagen, aber es ist auf jeden Fall ungewöhnlich.« Der Magier kniete sich hin und bat die Dunkle, es ihm gleichzutun, dann zeigte er mit einem dünnen Ast auf einen großen Diamanten, der nahe an ihrem Aufenthaltsort im Licht funkelte. »Das muss der Großmeister sein, der in deinem Brief erwähnt wird, wenn ich mich vorhin nicht verhört habe oder zumindest etwas Wichtiges. Ich habe auf dieser Karte nur zwei Diamanten

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