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Assassini

Assassini

Titel: Assassini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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hörten mich kommen. Was sich dann im Haus abspielte, verlief ziemlich tragikomisch. Father Governeau trug nur sein Unterhemd und Strümpfe, und deine Mutter war nackt -erinnere dich, Ben, du hast mich des Mordes beschuldigt, und ich erkläre dir jetzt, was wirklich geschehen ist. Du hast es nicht anders gewollt, und nun mußt du selbst damit fertig werden. Sie stieß ihn von sich – sie wehrte sich zum Schein gegen ihn, alles um meinetwillen, weißt du, und er stand im Long Room, sexuell erregt und sehr verwirrt, als er mich plötzlich in der Tür stehen sah. Er hat mir genau in die Augen gesehen. Er stand wie versteinert da, wie ein Kaninchen vor der Schlange. Sie hatten es offensichtlich auf dem Fußboden getrieben, vor dem Kamin … und während er mich noch anstarrt, kreidebleich – bestimmt hat er verzweifelt darüber nachgedacht, was er dem Bischof sagen sollte, wenn der Wind von der Sache bekam –, während er mich also anstarrt, hat deine Mutter ihm von hinten mit einer sehr schweren Sherry-Karaffe auf den Kopf geschlagen … hat einem sehr überraschten Lustmolch von Priester den Schädel zertrümmert. Du siehst so aus, als könntest du noch einen Drink gebrauchen, Ben.«
    Ich nickte, füllte mein Glas nach und trank. Der Wind jagte Schneemassen über das Panoramafenster.
    »Sie hat versucht, mich davon zu überzeugen, daß er sie vergewaltigt hatte. Er lag da wie eine Jagdtrophäe, und sie war nackt und schwatzte unverständliches Zeug vor sich hin. Es war aber gar nicht komisch. Ich sagte ihr, sie solle sich anziehen und vergessen, daß sie Governeau jemals die Tür geöffnet hatte – sie hatten es natürlich schon seit längerer Zeit miteinander getrieben. Ich sagte ihr, sie solle das Maul halten und sich einen Drink nehmen. Dann habe ich Drew Summerhays in New York angerufen und ihm gesagt, er solle so schnell wie möglich nach Princeton kommen. Drew hat sich sofort was übergezogen und sich in seinen Packard gesetzt und war um kurz nach ein Uhr morgens hier. Deine Mutter lag sturzbetrunken im Bett, und ich habe Drew erzählt, was passiert war. Ich hatte bis zu seiner Ankunft nichts angerührt. Wir haben alles besprochen und waren beide der Meinung, das Wichtigste sei, daß deine Mutter nicht in diese Geschichte verwickelt werden durfte – sie war schon empfindsam genug, und wenn eine Schweinerei wie diese an die Öffentlichkeit gedrungen wäre, dann wäre sie daran zugrunde gegangen, gleichgültig, ob sie nun eine Affäre mit einem Priester gehabt hatte oder von ihm vergewaltigt worden war, und gleichgültig, ob sie oder ich ihn getötet hatte. Also zogen wir dem Leichnam seine Kleider an – das war eine widerliche Angelegenheit, kann ich dir sagen. Dann haben wir uns gefragt, was wir mit dem Toten anfangen sollten. Drew schlug vor, ihn in einem See oder Fluß zu versenken, aber das ist nicht so einfach, wie man sich das vorstellt. Außerdem hätten wir dann keinen Einfluß auf die polizeilichen Nachforschungen mehr nehmen können, und das konnte für deine Mutter gefährlich werden, falls irgendeine Spur zu ihr führen sollte …
    Drew und ich waren beide ein bißchen groggy. Wir haben bei einer Flasche Whisky weiter überlegt, was wir mit der Leiche anfangen sollten, haben eine Idee nach der anderen erwogen und verworfen. Tja, und dann waren wir beide schon ziemlich angesäuselt, fürchte ich, als mir plötzlich ein Gedanke kam. Ich sagte zu Drew, daß es mir eine Freude wäre, Governeau Selbstmord begehen zu lassen, und Drew erwiderte, warum nicht, und dann haben wir den Toten in den Obstgarten getragen. Es schneite wie verrückt, und dann haben wir ihn aufgeknüpft, um später behaupten zu können, wir hätten ihn so gefunden … Es hört sich verrückt an, aber es gibt keinen Grund, mir jetzt vorzuwerfen, ich hätte wie ein Narr gehandelt, Ben, denn es hat funktioniert! Drew hat den alten Chevy auf irgendeine abgelegene Landstraße gefahren und ihn dort stehen lassen. Ich bin ihm in seinem Packard gefolgt und habe ihn wieder mitgenommen, und dann ist Drew nach Hause gefahren. Er hat mich aus New York angerufen und gesagt, die Sonne sei gerade aufgegangen, als er nach Hause kam. Und mehr brauchst du über diese Sache nicht zu wissen.
    Deine Mutter und ich haben nie wieder – ich wiederhole, nie wieder – darüber gesprochen. Solche Menschen waren wir nun mal, gottverdammt! Und was ich dir jetzt erzählt habe, ist die Wahrheit. Ich weiß nicht, wie du darüber denkst, aber sieh es mal

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