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Assassino

Assassino

Titel: Assassino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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ernst. »Das erzähle ich dir gleich. Zuerst möchte ich deinen Retter kennenlernen.«
    Katis Begleiter waren inzwischen eingetreten. Chris schüttelte Bergman die Hand. Ilyas war am Eingang stehen geblieben.Kati zog ihn zum Rollstuhl hin. »Das hier ist Ilyas, Mart. Ilyas, Martin Bergman, mein Vater.«
    Katis Vater streckte ihm die Hand entgegen. »Vielen Dank für das, was du für Kati getan hast.«
    Ilyas ergriff die ausgestreckte Hand. Es überraschte ihn, dass Katis Vater im Rollstuhl saß. Er hatte sich ihn nach ihren Bemerkungen als aktiven, gesunden Mann vorgestellt. Er studierte das intelligente Gesicht, die wachen, blauen Augen und den energischen Zug um die Lippen. Das war ein Mann, der wusste, was er wollte, so wie seine Tochter.
    Und es war der Mann, den er auf dem Foto bei der Bruderschaft gesehen hatte.

Erklärungen
    1.
    »Ich denke, ich bin euch eine Erklärung schuldig«, sagte Katis Vater. Er nahm einen tiefen Zug aus seinem Weinglas und ließ die Flüssigkeit einige Sekunden im Mund kreisen, bevor er sie herunterschluckte.
    Ilyas beobachtete ihn unauffällig. Warum wollte die Bruderschaft diesen Mann wohl umbringen? Er hatte zwar nur das Foto von Bergman gesehen, hegte aber keine Zweifel, dass die Männer, denen er entkommen war, ein Attentat auf Katis Vater planten.
    Sie saßen in einem Restaurant nur wenige Meter von Sens Haus entfernt. Martin Bergman hatte eingeladen, und sie hatten sich ein üppiges Mahl schmecken lassen. Außer Chris, Kati, Seamus und Ilyas waren auch Faruk Sen, Mustafa und Bernie, Bergmans treuer Assistent, anwesend.
    »Die Welt kennt mich heute als erfolgreichen Fondsverwalter, der das Finanzgeschäft von der Pike auf gelernt hat«, fuhr Katis Vater fort. »Aber es gab einmal eine Zeit, da wollte ich alles werden, nur kein Banker. Mein Traum war es immer, die großen Geheimnisse der Vergangenheit zu lösen: das Rätsel von Atlantis, das Mysterium von Stonehenge, das Wunder derFiguren auf den Osterinseln. Schon als kleiner Junge habe ich alles an Büchern verschlungen, was mir dazu in die Hände fiel, darunter auch viele obskure Schriften, die von der seriösen Wissenschaft als Scharlatanerie abgetan wurden.
    Folgerichtig begann ich nach der Schule ein Studium der Archäologie, nur um bald herauszufinden, dass ich auf diese Weise meine Sehnsüchte nicht würde stillen können. Damals lernte ich Karol Muller kennen. Er kam, wie ich, aus wohlhabendem Elternhaus, und auch er träumte von umwälzenden Entdeckungen. Wir erkannten uns sofort als Seelenverwandte. Er hatte dieselben Bücher gelesen wie ich, dieselben Theorien studiert und dieselbe Abneigung gegen den trockenen Lehrbetrieb an der Uni.
    Wir beschlossen, auf eigene Faust unser Glück zu versuchen. Dabei kam uns ein Zufall zu Hilfe. Wir entdeckten in der Universitätsbibliothek ein Buch aus dem sechzehnten Jahrhundert, dessen Autor anonym war. Wir vermuteten, es handelte sich um einen Geistlichen, der aus Furcht vor seinen Kirchenoberen seinen Namen nicht nennen wollte.
    Der unbekannte Autor behauptete, es habe einst sieben magische Reiche auf der Erde gegeben. Einige davon nannte er auch, zum Beispiel die Etrusker oder die Chasaren. Sie sollen ihren Wohlstand durch eine mysteriöse Kraft gewonnen haben, die ihnen zu Beginn ihres Aufstiegs in Form eines Artefakts überreicht wurde.«
    »Das ist doch alles Humbug!«, platzte es aus Chris heraus, der schon die ganze Zeit unruhig auf seinem Stuhl herumrutschte.
    Bergman schien die Unterbrechung nicht zu überraschen.»Bravo, Chris. Genau das erwarte ich von dir: wissenschaftliche Unbestechlichkeit. Deshalb habe ich dich eingestellt. Aber urteilst du nicht ein wenig vorschnell? Ist es nicht möglich, dass diese Legenden stimmen, es aber trotzdem eine nachvollziehbare Erklärung dafür gibt?«
    »Wie soll man solchen esoterischen Unsinn handfest begründen?«
    »Nun, indem man sich ihm vorurteilslos nähert und herauszubekommen versucht, was es damit auf sich hat. Viele Legenden basieren auf Fakten. Warum sollte das hier nicht der Fall sein?«
    »Weil das schon so oft behauptet wurde. Außerirdische Zivilisationen, geheimes Wissen, magische Steine – aber nie ist davon auch nur etwas gefunden worden. Das legt doch den Schluss nahe, dass es sich bei solchen Aussagen höchstwahrscheinlich um Kokolores handelt.«
    Bergman lächelte. »Nun, ich kann dich beruhigen. Ich würde meine Tochter und dich niemals auf der Jagd nach
Kokolores
durch die Welt schicken. Und wie du

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