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Assassino

Assassino

Titel: Assassino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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hilfreich. So haben Karol und ich in den letzten Jahren eine Art Fernduell geführt.«
    »Und da schickst du Chris und mich ohne Vorwarnung in Gefahr? Weil du einen Wettkampf zwischen dir und deinem alten Widersacher gewinnen willst?« Kati funkelte ihren Vater an. Ilyas wusste, wie sich das anfühlte, sich diesem Blick gegenüberzusehen.
    Ihr Vater senkte den Kopf.«Ja, das habe ich und es tut mir leid. Aber es geht längst nicht mehr um Muller oder mich. Es geht um eine mögliche Gefahr, die der gesamten Menschheit droht. »
    Für einen Moment schwiegen alle. Ilyas merkte, wie Kati noch immer mit ihren Gefühlen rang.
    »Wie viele Artefakte hat Muller jetzt in seinem Besitz?«, fragte sie schließlich.
    »Fünf oder sechs, vermute ich.«
    »Dann könnte er mit der Fibelscheibe also sein Ziel erreichen?«
    Bergman nickte. »Er hätte sich nicht persönlich eingeschaltet, wenn er sich seinem Ziel nicht nahe fühlen würde. Versteht ihr jetzt, worum es hier geht?«
    »Warum überlassen wir ihm die Fibelscheibe nicht einfach?«, schlug Chris vor.
    »Das kommt überhaupt nicht infrage!«, rief Kati so vehement, dass Chris zurückzuckte.
    »Glaubst du jetzt etwa auch an diesen Humbug mit den magischen Kräften der Scheibe?«, fragte er.«Und bist du bereit, dafür dein Leben zu riskieren?«
    »Was ich glaube oder nicht, ist unwesentlich. Dieser Muller hat seine Bluthunde auf mich gehetzt und mich bedroht. Damit ist es eine persönliche Sache zwischen uns geworden. Und deshalb sage ich: Wir finden die Fibel vor ihm.«
    »Gut gebrüllt, Löwe«, grinste Seamus zustimmend. Ilyas hatte keine andere Reaktion von ihr erwartet. Kati war eine Kämpferin, das wusste er seit ihrer ersten Begegnung. Das war auch einer der Gründe, warum er sich von ihr angezogen fühlte. Selbst wenn die Zauberin es nicht befohlen hätte, würde er in ihrer Nähe bleiben, um sie zu beschützen.
    Chris warf frustriert die Hände in die Luft. »Das kann doch nicht dein Ernst sein, Kati! Bin ich denn der einzige vernünftige Mensch hier am Tisch? Was will Muller mit seinen Artefakten anfangen? Sie in ein Pentagramm legen und magische Formeln aufsagen? Wollt ihr uns das wirklich weismachen? Sollen wir jetzt der Wissenschaft abschwören und alle zu Mystikern werden?«
    »Sei nicht albern, Chris«, erwiderte Kati. »Davon hat niemand gesprochen. Wir sollten uns nur einen offenen Geist bewahren und uns darüber klar werden, dass wir in dieser Sache drinstecken, ob wir es wollen oder nicht. Und für mich kommt es nicht infrage, aus Angst vor Muller den Schwanz einzuziehen.«
    »Ich schätze deinen Mut sehr, Katinchen, aber hier haben wir es mit einem Gegner zu tun, der seit der Zeit, als ich mit ihm zusammenarbeitete, noch skrupelloser geworden ist«, widersprach Bergman seiner Tochter. »Karol geht über Leichen, wenn er es für notwendig hält, um sein Ziel zu erreichen. Bernie hat deshalb, als erste Vorsichtsmaßnahme, einen hiesigen Sicherheitsdienst engagiert. Ab morgen werden wir rund um die Uhr von ihnen bewacht.«
    »Bodyguards?« Kati rümpfte die Nase. »Bislang sind wir doch auch ganz gut ohne zurechtgekommen.«
    »Ihr hattet Glück.« Er deutete auf Ilyas. »Und diesen außergewöhnlichen jungen Mann. Aber das Glück hält nicht immer vor, und einer alleine bietet auf Dauer nicht genug Schutz vor Muller. Glaub mir, es ist das Beste. Und außerdem ist es ja nur für ein paar Tage, bis ihr die Fibel hoffentlich gefunden habt.«
    Er wandte sich zu Chris. »Was ist mit dir? Keiner wird es dir vorwerfen, wenn du lieber zurückfliegen willst.«
    »Wenn ihr weitermacht, bleibe ich natürlich auch hier. Aber das ändert nichts an meiner Meinung. Wir bringen uns nur unnötig in Gefahr. Und ich für meinen Teil fühle mich mit ein paar Leibwächtern bedeutend wohler.«
    Bergman reckte sich.«Dann wäre das geklärt. Wenn ihrnichts dagegen habt, würde ich gern zu Bett gehen. Es war eine anstrengende Reise. »
    »Ich würde gerne noch kurz etwas mit Seamus besprechen«, sagte Kati. »Wenn du nichts dagegen hast«, fügte sie zu dem Iren gewandt hinzu.
    »Überhaupt nicht«, lächelte er. »Der Wein hier ist nicht übel.«
    Widerwillig folgte Ilyas den anderen nach draußen. Hatte Kati Geheimnisse, die sie nicht mit ihm teilen wollte? Sie wusste fast alles über ihn, kannte seine Erinnerungen, an die er sich selbst nicht erinnern konnte – und was wusste er von ihr? Klar, Seamus war ihr Freund – aber was war er, Ilyas, für sie? Nur jemand, für den sie

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