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Assassino

Assassino

Titel: Assassino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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denn je hatte sie das Gefühl, dass es mit Ilyas zusammenhing.
    »Was Ilyas gesagt hat, erklärt nicht, wer die Attentäter beauftragt hat«, kehrte Seamus zur Ausgangsfrage zurück. »So, wie es aussah, hatten sie nicht vor, Katis Vater umzubringen, sondern ihn lediglich zu verschleppen. Wer könnte daran ein Interesse haben?«
    »Dahinter kann meiner Meinung nach nur Karol stecken«, sagte Martin Bergman. »Aber auch hier stellt sich die Frage: Woher wusste er von meiner Ankunft? Die Assassinen waren offenbar schon länger davon in Kenntnis, wie Ilyas berichtet. Jemand muss sie also informiert haben.«
    Erneut blickten alle schweigend in die Runde und musterten sich gegenseitig. Unter ihnen musste sich ein Verräterbefinden. Der Gedanke ließ Kati erschauern. Wem konnte sie trauen und wem nicht?
    »Nun gut«, sagte Bergman. »Jedenfalls werden wir ab sofort unsere Vorsichtsmaßnahmen verstärken. Der Überfall galt mir, und wenn wirklich Muller dahintersteckt, dann geht es um die Nachforschungen, die Kati und Chris anstellen. Bernie hat sich um neue Bodyguards gekümmert. Ihr beide werdet deshalb auf jeden Fall Personenschutz bekommen, darauf bestehe ich. Euch anderen biete ich das an, ihr müsst aber nicht, wenn ihr nicht wollt.«
    Chris, der bislang geschwiegen hatte, sprach aus, was Kati dachte. »Wenn einer von uns ein Verräter ist, müssen wir ihn finden. Am besten gleich. Denn der ganze Schutz nützt nichts, wenn jemand alles, was wir besprechen, an den Gegner weitergibt.«
    »Chris hat recht«, pflichtete ihm Kati bei.
    »Und wie willst du das anstellen?«, fragte Bergman.
    »Ich gehe davon aus, dass Sie, Kati und ich es nicht sind«, sagte Chris. »Wir sind eindeutig die Opfer der Angriffe. Mustafa ist oft unterwegs und bekommt vieles nicht mit und Faruk Sen ist ein alter Vertrauter von Ihnen. Paola hat zwei der Attentäter getötet und ihr Leben riskiert, um Ilyas zu befreien.«
    Er blickte in die Runde und schwieg.
    »Das meinst du nicht ernst!«, explodierte Kati. »Du willst nicht ernsthaft Ilyas und Seamus zu Hauptverdächtigen erklären!«
    Chris zuckte mit den Schultern. »Ich habe nur die Fakten dargelegt.«
    »Du vergisst, dass die Assassinen Ilyas entführt haben und ihn und Paola töten wollten!«
    »Das kann auch nur eine Finte gewesen sein.« Chris beharrte auf seiner Meinung. Ging seine Abneigung gegen Ilyas tatsächlich so weit? Glaubte er wirklich, was er erzählte? Und warum wehrten sich Ilyas und Seamus nicht gegen diese Vorwürfe? Der Ire lächelte einfach, und Ilyas’ Züge waren, wie so oft, unbewegt.
    »Wir sind alle müde und überreizt«, suchte ihr Vater den Streit zu schlichten. »Es war für uns alle ein anstrengender und aufregender Tag. Ich schlage vor, wir schlafen eine Nacht darüber und nehmen uns dann das Thema noch einmal vor.«
    Kati warf Chris einen bösen Blick zu, als sie den Raum verließen. Sie hätte gerne noch mit Ilyas geredet, aber der war als Erster verschwunden. Sollte sie ihm auf sein Zimmer folgen? Sie wollte ihm sagen, dass sie ihm vertraute und seinen Worten glaubte.
    »Kati   … «, begann Chris und legte ihr eine Hand auf die Schulter.
    Sie schüttelte ihn ab und lief ohne ein weiteres Wort die Treppe hinauf. Aber Ilyas reagierte auf ihr Klopfen nicht, und als sie die Klinke herabdrückte, stellte sie fest, dass er die Tür hinter sich verschlossen hatte.
    Sie hörte Chris die Stufen emporsteigen und verschwand in ihrem Zimmer.

Erinnerungen
    Kati wurde das Gefühl, beobachtet zu werden, nicht mehr los.
    Was in Dubrovnik als Ahnung begonnen hatte, verdichtete sich mehr und mehr zu einer bedrückenden Gewissheit. Auf Schritt und Tritt wurden sie und Chris nun von zwei Bodyguards begleitet, die Bernie mit Faruk Sens Hilfe engagiert hatte. Die Straßen der Stadt, die ihr noch vor zwei Tagen wie der Inbegriff des prallen Lebens vorgekommen waren, nahmen für Kati nun ein Element der Bedrohung an. In jeder Menschenmenge, hinter jeder Ecke und in jedem Hauseingang konnten sich weitere Attentäter verbergen. Sie ertappte sich dabei, wie sie immer wieder über die Schulter blickte und ihre Umgebung absuchte, auch wenn sie nicht wusste, wonach genau sie suchte. Wenn sie in einem kleinen Antiquariat nach Hinweisen forschte, empfand sie es mit einem Mal als Erleichterung, vor der Tür die breiten Rücken der beiden Leibwächter zu sehen, die alles im Auge behielten.
    Andererseits hatte sie erfahren, wie leicht dieser angeblich so sichere Schutz ausgeschaltet

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