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Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Titel: Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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von mir weg. Auf der Galerie über mir krachte Musketenfeuer, aber der Schütze hatte zu hoch gehalten, die Kugel klatschte, ohne Schaden anzurichten, ins Holz. Binnen eines Augenblicks war ich wieder auf den Beinen, stürmte auf die Treppe zu und rannte die Stufen hinauf zur Galerie, wo der Schütze seine Muskete mit einem frustrierten Aufschrei fallen ließ, sein Schwert aus der Scheide zog und sich mir entgegenstellte.
    In seinen Augen lag Entsetzen, mein Blut schien zu brodeln. Ich kam mir jetzt vielmehr vor wie ein Tier, kaum noch wie ein Mensch, überließ mich dem reinen Instinkt, als wäre ich aus meinem Körper gefahren und könnte mir nun selbst beim Kämpfen zuschauen. Nur Sekunden später hatte ich den Mann aufgeschlitzt und übers Geländer in die Eingangshalle hinuntergeworfen, wo unterdessen ein weiterer Wächter eingetroffen war, gerade rechtzeitig, um auf Holden zu stoßen, der nun, gefolgt von Jenny, durch die Eingangstür hereinplatzte. Ich sprang mit einem Schrei von der Galerie, landete weich auf dem Leichnam des Mannes, den ich gerade herabgeschleudert hatte, und zwang den Neuankömmling, herumzuwirbeln und sich gegen mich zu verteidigen. Das war Holdens Chance – er spießte ihn auf.
    Mit einem Nicken drehte ich mich um und lief wieder die Treppe hinauf, wo just in diesem Augenblick eine Gestalt auf der Galerie erschien. Ich duckte mich, als ein Schuss krachte und eine Kugel hinter mir in die Steinwand einschlug. Der Mann war John Harrison, und ich hatte mich auf ihn gestürzt, ehe er Gelegenheit fand, seinen Dolch zu zücken. Ich grub die Faust in sein Nachthemd und stieß ihn auf die Knie nieder. Dabei holte ich schon mit meiner Klinge zum Stoß aus.
    „Habt Ihr es gewusst?“, knurrte ich. „Habt Ihr geholfen, meinen Vater zu töten und mir mein Leben zu stehlen?“
    Er ließ den Kopf sinken zum Zeichen, dass es so war, und ich bohrte ihm die Klinge in den Nacken, durchtrennte das Rückgrat und tötete ihn auf der Stelle.
    Dann zog ich mein Schwert. Vor Reginalds Tür blieb ich stehen, warf auf der Galerie noch einen Blick nach links und rechts und holte gerade Schwung, um die Tür aufzutreten, als ich merkte, dass sie ohnedies nur angelehnt war. Ich ging in die Hocke, versetzte ihr einen Stoß, und sie schwang knarrend nach innen.
    Reginald stand angekleidet mitten in seinem Zimmer. Etikettenfanatiker, der er war, hatte er sich angezogen, um seine Mörder zu empfangen. Plötzlich nahm ich einen Schatten an der Wand wahr, geworfen von einer Gestalt, die sich hinter der Tür versteckte, und anstatt darauf zu warten, dass die Falle zuschnappte, rammte ich das Schwert durchs Holz und hörte von der anderen Seite einen Schmerzensschrei. Dann trat ich vollends ins Zimmer und ließ die Tür zufallen, an die der letzte Wächter gleichsam angenagelt war. Mit großen, fassungslosen Augen starrte er auf das Schwert, das aus seiner Brust ragte, seine Füße scharrten über den Holzboden.
    „Haytham“, sagte Reginald gelassen.
    IV
    „War er der letzte Wächter?“, fragte ich. Meine Schultern hoben und senkten sich, als ich Atem schöpfte. Hinter mir kratzten die Füße des sterbenden Mannes immer noch über das Holz, und ich konnte Jenny und Holden auf der anderen Seite der Tür hören, wie sie sie mühsam, weil das Gewicht des Mannes daran hing, zu öffnen versuchten. Dann starb er endlich mit einem letzten Huster, seine Leiche rutschte von der Klinge, und Holden und Jenny platzten herein.
    „Ja.“ Reginald nickte. „Nur ich bin noch übrig.“
    „Was ist mit Monica und Lucio? Sind sie in Sicherheit?“
    „Ja, in ihrer Unterkunft am Ende des Korridors.“
    „Holden, würdet Ihr mir einen Gefallen tun?“, fragte ich über meine Schulter hinweg. „Würdet Ihr Euch bitte davon überzeugen, dass Monica und Lucio unversehrt sind? Ihr Zustand könnte entscheidend für das Maß der Schmerzen sein, die wir Mr Birch erleiden lassen.“
    Holden schleifte den toten Wächter von der Tür weg und sagte: „Ja, Sir.“ Dann ging er und schloss die Tür hinter sich; und wie er das tat, vermittelte eine gewisse Endgültigkeit, die Reginald nicht entging.
    Reginald lächelte. Ein langes, träges, trauriges Lächeln. „Was ich getan habe, tat ich zum Wohle des Ordens, Haytham. Zum Wohle der ganzen Menschheit.“
    „Auf Kosten des Lebens meines Vaters. Ihr habt unsere Familie zerstört. Dachtet Ihr, ich würde das nie herausfinden?“
    Er schüttelte bedauernd den Kopf. „Mein lieber Junge, als

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