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Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Titel: Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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auf eine Stelle etwas rechts von mir, weil ich ein rechtsseitiger Kämpfer bin und natürlich zu dieser Seite hin ausweichen würde.
    Aber natürlich wusste ich auch das, denn schließlich hatte ich ihn trainiert. Und so klatschte sein Schuss schadlos in den Rumpf, als ich auswich, nur eben nicht nach rechts, sondern nach links. Dann rollte ich mich ab, kam auf die Füße, sprang und war bei ihm, ehe er sein Schwert ziehen konnte. Ich drehte meine Faust in sein Hemd, riss ihm die Pistole aus den Händen und warf sie weg.
    „Wir hatten einen Traum, Benjamin“, fauchte ich ihm ins Gesicht, „einen Traum, den du zerstören wolltest. Und dafür, mein gefallener Freund, wirst du büßen.“
    Ich rammte ihm das Knie zwischen die Beine. Als er vor Schmerz keuchend nach vorn klappte, hieb ich ihm die Faust in den Bauch, dann ließ ich einen Kinnhaken folgen, der ihm zwei Zähne ausschlug und blutverschmiert über den Boden schlittern ließ.
    Ich ließ ihn fallen, und er stürzte dorthin, wo das Holz bereits nass war. Sein Gesicht klatschte in eine Zunge hereinleckenden Meerwassers. Wieder ging ein Ruck durch das Schiff, aber im Augenblick kümmerte mich das nicht. Als Benjamin sich auf Hände und Knie aufzurichten versuchte, versetzte ich ihm einen Stiefeltritt und trieb ihm den restlichen Atem aus den Lungen. Als Nächstes schnappte ich mir ein Seil, zog ihn auf die Beine, stieß ihn gegen ein Fass und fesselte ihn. Sein Kopf fiel nach vorn, Blut, Speichel und Rotz tropften in langen Fäden zu Boden. Ich trat zurück, packte ihn an den Haaren, dann schaute ich ihm in die Augen und hieb ihm eine Faust ins Gesicht. Ich hörte, wie seine Nase knirschend brach, trat wieder zurück und schüttelte mir das Blut von den Knöcheln.
    „Das reicht!“, schrie Connor hinter mir, und ich drehte mich zu ihm um. Er starrte mich an, dann Benjamin, einen angewiderten Ausdruck auf dem Gesicht.
    „Wir sind aus einem bestimmten Grund hergekommen …“, sagte er.
    Ich schüttelte den Kopf. „Aus verschiedenen Gründen, wie mir scheint.“
    Doch Connor drängte sich an mir vorbei und watete durch das mittlerweile knöcheltiefe Wasser zu Benjamin, der ihn mit Trotz in seinen zuschwellenden, blutunterlaufenen Augen ansah.
    „Wo sind die Vorräte, die Ihr gestohlen habt?“, verlangte Connor zu wissen.
    Benjamin spuckte aus. „Fahrt zur Hölle.“ Und dann fing er unglaublicherweise an zu singen: „Rule Britannia.“
    Ich trat vor. „Haltet den Mund, Church.“
    Das hielt ihn nicht auf. Er sang weiter.
    „Connor“, sagte ich, „frag ihn, was du wissen willst, und dann bringen wir die Sache hinter uns.“
    Und nun trat Connor endlich vor und hielt Benjamin die ausgefahrene Klinge an den Hals.
    „Ich frage noch einmal“, sagte er. „Wo ist Eure Beute?“
    Benjamin schaute ihn an und blinzelte. Einen Moment lang dachte ich, er würde Connor beleidigen oder ihn anspucken, aber stattdessen begann er zu reden: „Auf der Insel dort drüben, zum Abholen bereit. Aber Ihr habt kein Recht darauf. Die Sachen gehören Euch nicht.“
    „Nein, mir nicht“, bestätigte Connor. „Diese Vorräte gehören den Männern und Frauen, die an etwas glauben, das größer ist als sie selbst, die dafür kämpfen und sterben, dass sie eines Tages nicht mehr unter Tyrannen wie Euch leben müssen.“
    Benjamin lächelte traurig. „Sind das dieselben Männer und Frauen, die mit Musketen aus englischem Stahl kämpfen? Die ihre Wunden mit Verbänden verarzten, die von englischer Hand genäht wurden? Wie bequem für sie, dass wir die Arbeit tun. Sie ernten nur die Früchte.“
    „Ihr spinnt Euch eine Geschichte zurecht, um Eure Verbrechen zu entschuldigen. Als wärt Ihr der Unschuldige und sie die Diebe“, erwiderte Connor.
    „Das ist alles eine Frage der Perspektive. Es gibt ihn nicht, den einen Weg durchs Leben, der richtig und fair ist und niemandem schadet. Glaubt Ihr wirklich, die Krone hätte keine triftigen Gründe? Kein Recht, sich hintergangen zu fühlen? Ihr solltet es besser wissen, so entschlossen, wie ihr seid, die Templer zu bekämpfen – die ihre Arbeit selbst für ebenso gerecht halten. Denkt daran, wenn Ihr das nächste Mal darauf besteht, dass allein Euer Wirken dem Wohle aller dient. Euer Feind sähe das anders – und hätte genauso recht.“
    „Eure Worte mögen ehrlich sein“, flüsterte Connor, „aber das macht sie nicht wahr.“
    Und damit tötete er ihn.
    „Gut gemacht“, sagte ich, als Benjamins Kinn auf die Brust sank und

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