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Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Titel: Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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sein Blut ins steigende Wasser tropfte. „Sein Tod ist ein Segen für uns beide. Komm. Ich nehme an, du möchtest, dass ich dir dabei helfe, alles von dieser Insel zu holen …“

16. Juni 1778
    I
    Es war Monate her, seit ich ihn zuletzt gesehen hatte, aber ich kann nicht leugnen, dass ich oft an ihn dachte. Und wenn ich es tat, beschäftigte mich dabei stets eine Frage: Welche Hoffnung gibt es für uns? Für mich, einen Templer – einen Templer, der im Schmelztiegel des Verrats geschmiedet wurde, aber doch ein Templer –, und ihn, einen Assassinen, erschaffen durch das Gemetzel der Templer.
    Früher einmal, vor vielen Jahren, hatte ich davon geträumt, eines Tages Assassinen und Templer miteinander zu vereinen, aber damals war ich jünger und idealistischer gewesen. Die Welt hatte mir noch nicht ihr wahres Gesicht gezeigt. Und ihr wahres Gesicht war unversöhnlich, grausam und gnadenlos, barbarisch und brutal. Darin war kein Platz für Träume.
    Und doch kam er wieder zu mir, und obgleich er nichts sagte – bisher jedenfalls –, fragte ich mich, ob der Idealismus, den ich einst besessen hatte, hinter diesen Augen lauerte, und ob er es war, der ihn zu mir nach New York führte, vielleicht auf der Suche nach Antworten oder mit dem Wunsch, ein paar der Zweifel, die in ihm nagten, beizulegen.
    Vielleicht irrte ich mich aber auch. Vielleicht gab es trotz allem eine Ungewissheit, die in dieser jungen Seele wohnte.
    New York befand sich nach wie vor im Griff der Rotröcke, die truppweise durch die Straßen patrouillierten. Es waren Jahre vergangen, und noch immer war niemand zur Verantwortung gezogen worden für das Feuer, das die Stadt in eine schmutzige, rußschwarze Depression gestürzt hatte. Teile der Stadt waren auch heute noch unbewohnbar. Das Kriegsrecht dauerte an, die Herrschaft der Rotröcke war rau und die Menschen aufgebrachter denn je. Als Außenseiter studierte ich beide Parteien, die unterdrückten Städter, die für die brutalen, unbändigen Soldaten nur hasserfüllte Blicke übrig hatten. Ich beobachtete sie mit Augen, die von Bitterkeit getrübt waren. Und ich machte pflichtbewusst weiter. Ich versuchte, dabei zu helfen, diesen Krieg zu gewinnen, die Besatzung zu beenden, Frieden zu schaffen.
    Ich war gerade dabei, einem meiner Informanten auf den Zahn zu fühlen, einem Halunken namens Twitch – weil ihm immerzu die Nase zuckte –, als ich Connor aus dem Augenwinkel sah. Ich hob eine Hand zum Zeichen, dass er stehen bleiben solle, während ich Twitch weiter zuhörte und mich fragte, was er wohl wollte. Welches Anliegen führte ihn zu dem Mann, von dem er glaubte, er hätte den Befehl geben, seine Mutter zu töten?
    „Wir müssen herausfinden, was die Loyalisten vorhaben, wenn wir dieser Sache ein Ende machen wollen“, sagte ich zu meinem Mann. Connor war nah genug, um uns zu hören. Egal.
    „Ich hab’s versucht“, beteuerte Twitch mit bebenden Nasenflügeln. Sein Blick huschte zu Connor. „Aber man sagt den Soldaten nichts mehr, sie warten nur auf Befehle von oben.“
    „Dann fragt weiter. Und kommt zu mir, wenn Ihr auf etwas stoßt, das Euch wichtig erscheint.“
    Twitch nickte, trollte sich, und ich holte tief Luft, ehe ich mich Connor zuwandte. Einen Moment lang standen wir uns gegenüber, und ich musterte ihn von Kopf bis Fuß. Sein Assassinen-Ornat stand irgendwie im Widerspruch zu dem jungen Indianer, der darin steckte, mit seinen langen dunklen Haaren, diesen durchdringenden Augen. Ziios Augen. Was lag dahinter?, fragte ich mich.
    Über uns ließ sich ein Schwarm Vögel laut krächzend auf einem Gebäudesims nieder. Nicht weit entfernt lungerten ein paar Rotröcke um einen Karren herum, um vorbeigehenden Waschfrauen nachzuschauen und ihnen anzügliche Bemerkungen zuzuwerfen, und jeden abfälligen Blick und jedes „Pfui!“ quittierten sie mit Drohgebärden.
    „Wir sind dem Sieg so nah“, sagte ich zu Connor. Ich fasste ihn am Arm und führte ihn die Straße hinunter, fort von den Rotröcken. „Nur noch ein paar gut platzierte Angriffe und wir können den Bürgerkrieg beenden und sind die Krone los.“
    Die Andeutung eines Lächelns um seine Mundwinkel verriet zumindest eine gewisse Befriedigung. „Was hattet Ihr vor?“
    „Nichts, im Moment jedenfalls. Weil wir völlig im Dunkeln tappen.“
    „Ich dachte, die Templer hätten ihre Augen und Ohren überall“, meinte er mit einem Anflug trockenen Humors. Genau wie seine Mutter.
    „Das war früher so. Bevor Ihr angefangen habt,

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