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Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Titel: Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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Privatbesitz. Was habt Ihr hier zu schaffen?“
    Ich schob meine Hutkrempe mit dem Finger hoch, damit er mein Gesicht sehen konnte. „Uns führt der Vater des Verständnisses“, sagte ich, und der Mann schien sich ein wenig zu entspannen, auch wenn er Connor noch misstrauisch beäugte. „Euch kenne ich“, sagte er, „aber den Wilden da nicht.“
    „Er ist mein Sohn“, erklärte ich, und es war … seltsam, dieses Bekenntnis von meinen Lippen kommen zu hören.
    Der Wächter musterte Connor unterdessen eingehend, dann sagte er mit einem anzüglichen Blick zu mir: „Von den verbotenen Früchten des Waldes gekostet, wie?“
    Ich ließ ihn am Leben. Vorerst. Und lächelte nur.
    „Dann rein mit Euch“, sagte der Mann, und wir schritten durch das Bogentor und auf den Hof der Brauerei Smith & Company. Dort huschten wir rasch in einen vor Blicken geschützten Bereich, wo eine Reihe von Türen in Lagerhäuser und Büroräume führte. Sogleich machte ich mich daran, das Schloss der ersten Tür zu knacken, während Connor aufpasste, was ihn jedoch nicht daran hinderte, gleichzeitig mit mir zu reden.
    „Es muss sonderbar für Euch gewesen sein, so auf meine Existenz aufmerksam zu werden“, meinte er.
    „Es interessiert mich, ehrlich gesagt, was deine Mutter über mich erzählt hat“, erwiderte ich, während ich mit dem Dietrich hantierte. „Ich habe mich oft gefragt, wie das Leben wohl gewesen wäre, wenn sie und ich zusammengeblieben wären.“ Einem Gefühl gehorchend, fragte ich ihn: „Wie geht es ihr eigentlich?“
    „Sie ist tot“, sagte er. „Sie wurde ermordet.“
    Von Washington , dachte ich, sagte allerdings nichts außer: „Tut mir leid, das zu hören.“
    „Ach ja? Sie wurde von Euren Leuten ermordet.“
    Inzwischen hatte ich die Tür geöffnet, aber anstatt hindurchzugehen, schloss ich sie und wandte mich Connor zu. „Was?“
    „Ich war noch ein Kind, als sie kamen und nach den Dorfältesten suchten. Aber ich wusste damals schon, dass sie gefährlich waren, also hielt ich den Mund. Dafür schlug Charles Lee mich bewusstlos.“
    Ich hatte also recht gehabt. Charles hatte bei Connor den Eindruck seines Templerrings sowohl im tatsächlichen als auch im bildlichen Sinn hinterlassen.
    Es fiel mir nicht schwer, den Schrecken, den ich empfand, zu zeigen, allerdings gab ich vor, auch angesichts dessen entsetzt zu sein, was er mir weiter zu erzählen hatte: „Als ich zu mir kam, stand mein Dorf in Flammen. Eure Männer waren inzwischen verschwunden und ebenso jede Hoffnung darauf, dass meine Mutter noch am Leben war.“
    Jetzt – jetzt war die Gelegenheit da, einen Versuch zu unternehmen, ihn von der Wahrheit zu überzeugen.
    „Das ist unmöglich“, sagte ich. „Einen solchen Befehl habe ich nie erteilt. Ganz im Gegenteil, ich wies sie an, die Suche nach der Stätte der Vorläufer aufzugeben. Wir sollten uns auf zweckmäßigere Aufgaben konzentrieren …“
    Connor blickte zweifelnd drein, dann zuckte er mit den Schultern. „Es ist egal. Das ist lange her.“
    Nein, es war nicht egal, ganz und gar nicht.
    „Aber du bist in dem Glauben aufgewachsen, dass ich, dein eigener Vater, für diese Gräueltat verantwortlich sei. Dabei hatte ich nichts damit zu tun.“
    „Vielleicht sagst du die Wahrheit. Vielleicht nicht. Wie sollte ich das je herausfinden?“
    III
    Wir stahlen uns in das Lagerhaus, wo übereinandergestapelte Fässer jedes Licht auszusperren schienen. Nicht weit entfernt stand eine Gestalt mit dem Rücken zu uns. Das einzige Geräusch in der Halle war das leise Kratzen, das der Mann verursachte, als er in ein Bestandsbuch schrieb, das er in seiner Hand hielt. Ich erkannte ihn natürlich sofort und holte tief Luft, bevor ich ihn anrief.
    „Benjamin Church“, begann ich laut und vernehmlich, „Ihr seid des Verrats am Templerorden und der Aufgabe unserer Grundsätze zum Zwecke der persönlichen Bereicherung angeklagt. In Anbetracht Eurer Vergehen verurteile ich Euch hiermit zum Tode.“
    Benjamin drehte sich um. Nur war es nicht Benjamin. Es war ein Doppelgänger, der plötzlich schrie: „Jetzt, jetzt!“ Und daraufhin füllte sich der Raum mit Männern, die aus Verstecken hervorstürmten und uns mit Pistolen und Schwertern bedrohten.
    „Ihr kommt zu spät“, kreischte der Doppelgänger. „Church und die Beute sind längst fort. Und ich fürchte, Ihr werdet gleich nicht mehr imstande sein, ihm zu folgen.“
    Da standen wir, die Männer um uns geschart, und dankten Gott für unsere gute

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