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Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Titel: Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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Ausbildung, denn wir dachten beide dasselbe. Wir dachten: Stehst du einer Übermacht gegenüber, dann ringe ihr das Überraschungsmoment ab. Und wir dachten: Geh aus der Verteidigung in den Angriff über.
    Und das taten wir. Wir griffen an. Wir tauschten einen raschen Blick, dann ließen wir unsere Klingen hervorschnellen und sprangen beide nach vorn und bohrten die Klingen beide in den Leib des nächsten Mannes, dessen Schreie von den Ziegelwänden des Lagerhauses widerhallten. Ich versetzte einem der Pistolenmänner einen Tritt, der ihn zurückwarf und mit dem Kopf auf eine Kiste schlagen ließ, dann war ich auch schon über ihm, drückte ihm die Knie auf die Brust und stieß ihm die Klinge durchs Gesicht ins Hirn.
    Ich drehte mich und sah, wie Connor herumwirbelte, geduckt und die Hand mit der Klinge ausgestreckt, sodass er zwei unglückseligen Söldnern den Bauch aufschlitzte. Die beiden fielen zu Boden, die Hände auf ihre aufklaffenden Bäuche gepresst, beide schon tot, auch wenn sie es noch nicht wussten. Eine Muskete krachte, ich hörte ein Pfeifen und wusste, dass die Kugel mich nur knapp verfehlt hatte. Trotzdem ließ ich den Schützen mit dem Leben dafür bezahlen. Zwei Männer stürzten mir entgegen, schwenkten ihre Schwerter wie wild, und während ich die beiden ausschaltete, dankte ich unserem Glücksstern, dass Benjamin Söldner anstelle von Templern beschäftigte, denn Letztere hätten wir nicht so ohne Weiteres überwunden.
    So aber war der Kampf kurz und brutal, bis nur noch der Doppelgänger übrig war und Connor drohend über ihm aufragte. Der Mann lag zitternd wie ein ängstliches Kind auf dem Ziegelboden, der jetzt von Blut ganz schlüpfrig war.
    Ich gab einem Sterbenden den Rest, dann ging ich zu Connor hinüber, der gerade fragte: „Wo ist Church?“
    „Ich sag’s Euch“, greinte der Doppelgänger, „ich sag Euch alles, was Ihr wollt. Versprecht mir nur, dass Ihr mich nicht umbringt, Sir.“
    Connor sah mich an, und ob wir uns nun einig waren oder nicht, er half dem Mann auf die Füße. Der blickte nervös erst zu mir und dann wieder auf Connor und fuhr schließlich fort: „Er ist gestern nach Martinique aufgebrochen. Hat sich auf eine Handelsschaluppe namens Welcome eingeschifft. Belud den halben Frachtraum mit den Vorräten, die er den Patrioten gestohlen hat. Das ist alles, was ich weiß. Ich schwöre es.“
    Ich stand hinter ihm und stieß ihm meine Klinge ins Rückgrat, und er starrte in purem Staunen auf die blutige Spitze, als sie ihm aus der Brust trat.
    „Ihr habt versprochen …“, setzte er an.
    „Und er hat sein Wort gehalten“, unterbrach ich ihn kalt und sah Connor an, fast so, als wollte ich ihn provozieren, mir zu widersprechen. „Gehen wir“, fügte ich dann hinzu, als auf der Galerie über uns mit auf Holz dröhnenden Stiefeltritten drei Schützen auftauchten und, die Kolben ihrer Musketen gegen die Schulter gepresst, das Feuer eröffneten. Aber nicht auf uns, sondern auf Fässer ganz in unserer Nähe, die, wie ich zu spät begriff, mit Schießpulver gefüllt waren.
    Mir blieb gerade noch genug Zeit, um Connor hinter ein paar Bierfässer zu hieven, als das erste Pulverfass in die Luft ging, gefolgt von den anderen ringsum. Jedes einzelne explodierte mit einem ohrenbetäubenden Donnerschlag, der die Luft zu zerreißen und die Zeit anzuhalten schien. Das Krachen war so ungeheuerlich, dass ich, als ich die Augen öffnete und meine Hände von den Ohren nahm, mich beinah wunderte, das Lagerhaus um uns herum noch unversehrt zu sehen. Jedermann hatte sich entweder zu Boden geworfen oder war von der Wucht der Explosion von den Füßen gerissen worden. Doch die Söldner rappelten sich schon wieder auf, griffen nach ihren Musketen und schrien, immer noch taub, einander an, während sie durch den Staub blinzelnd nach uns Ausschau hielten. Flammen leckten an den Fässern hoch, Kisten fingen Feuer. Nicht weit entfernt taumelte ein Mann durchs Lagerhaus, seine Kleider und Haare brannten lichterloh, er schrie, als ihm das Gesicht förmlich vom Knochen schmolz, dann sank er in die Knie, kippte nach vorn und starb. Das gierige Feuer fand gleich neben dem Toten neue Nahrung, das Füllmaterial einer Kiste, das augenblicklich in Flammen aufging. Rings um uns her herrschte ein einziges Inferno.
    Musketenkugeln sirrten und zischten um uns herum. Wir fällten auf unserem Weg zur Treppe, die zur Galerie hinaufführte, zwei mit Schwertern bewaffnete Männer, dann hieben wir uns durch

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