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Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Titel: Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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September brachen die Franzosen durch – um vier Uhr morgens, wenn ich mich recht erinnere. Sie überraschten die Alliierten buchstäblich im Schlaf, und wir wurden überrannt, ehe wir uns versahen. Die Franzosen metzelten die ganze Garnison nieder. Wir wissen natürlich, dass sie sich letztlich auch gegen ihre Befehlshaber wandten und den armen Bewohnern dieser Stadt noch schlimmer mitspielten, aber das Blutbad hatte bereits begonnen. Edward hatte ein leichtes Boot im Hafen liegen und längst beschlossen, dass er, sollten die Franzosen eines Tages durchbrechen, seine Männer evakuieren würde. Dieser Tag war nun gekommen.
    Eine Gruppe von uns machte sich auf den Weg zum Hafen, wo wir die Einschiffung der Männer und Verladung der Vorräte auf das Boot beaufsichtigten. Eine kleine Streitmacht sicherte die Hafenmauern unterdessen vor marodierenden Franzosen, während Edward, ich und ein paar andere auf dem Landungssteg standen und bei der Beladung zusahen. Wir waren mit über vierzehnhundert Männern in die Festung von Bergen op Zoom eingezogen, doch der monatelange Kampf hatte diese Zahl um etwa die Hälfte dezimiert. Es war Platz auf dem Schiff. Nicht viel, wir hätten nicht wer weiß wie viele Passagiere mitnehmen können und auf keinen Fall so viele, wie eigentlich aus der Festung hätten evakuiert werden müssen – aber es war Platz.“ Ich sah Reginald fest an. „Wir hätten sie mitnehmen können, das will ich damit sagen.“
    „Wen hättet Ihr mitnehmen können, Haytham?“
    Ich trank einen großen Schluck von meinem Ale. „Am Hafen kam eine Familie zu uns. Dazu gehörten ein alter Mann, der kaum laufen konnte, und auch Kinder. Ein junger Mann aus der Familie trat zu uns und fragte mich, ob wir Platz auf dem Boot hätten. Ich nickte, ja, sagte ich – ich sah keinen Grund, weshalb ich das nicht hätte tun sollen – und wies auf Braddock, aber anstatt sie an Bord zu winken, wie ich es erwartete, hob er eine Hand und befahl ihnen, den Hafen zu verlassen, während er seine Männer antrieb, schneller an Bord zu gehen. Der junge Mann war genauso überrascht wie ich. Gerade wollte ich protestieren, da kam mir der junge Mann zuvor. Sein Gesicht war rot angelaufen, und er sagte etwas zu Braddock, das ich nicht verstand, aber es war offensichtlich irgendetwas Beleidigendes.
    Später erfuhr ich von Braddock, dass der junge Mann ihn einen Feigling genannt hatte. Schwerlich die übelste Beleidigung und keinesfalls rechtfertigte sie, was als Nächstes geschah – Braddock zog nämlich sein Schwert und stach den jungen Mann auf der Stelle nieder.
    Braddock hatte meistens eine kleine Gruppe von Männern in seiner Nähe. Seine festen Gefährten waren der Henker Slater und sein Helfer – sein neuer Helfer, sollte ich wohl besser sagen. Den alten habe ich getötet. Man hätte diese Männer fast schon als seine Leibwache bezeichnen können. Sie waren ihm jedenfalls näher als ich es war. Ob er auf sie hörte, weiß ich nicht, aber sie waren ihm absolut treu ergeben und beschützten ihn, und noch während der junge Mann tot zu Boden ging, stürmten sie vor. Sie fielen über die ganze Familie her, Reginald, Braddock und diese zwei, und machten sie nieder, jeden einzelnen von ihnen: die beiden Männer, eine ältere Frau, eine junge Frau und natürlich die Kinder, darunter ein kleines und ein Säugling …“ Ich spürte, wie sich meine Wangenmuskeln verhärteten. „Es war ein Massaker, Reginald, das furchtbarste Gesicht des Krieges, das ich je gesehen habe – und ich muss leider sagen, dass ich sehr viele gesehen habe.“
    Er nickte ernst. „Ich verstehe. Das hat Euch natürlich gegen Edward aufgebracht.“
    Ich schnaubte. „Natürlich! Wir sind alle Männer des Krieges, Reginald, aber wir sind keine Barbaren.“
    „Ich verstehe, ich verstehe.“
    „Tut Ihr das? Versteht Ihr es endlich? Dass Braddock außer Kontrolle ist?“
    „Nun aber immer mit der Ruhe, Haytham. ‚Außer Kontrolle‘? Rot zu sehen, ist eine Sache. Aber ‚außer Kontrolle‘, das ist etwas ganz anderes.“
    „Er behandelt seine Männer wie Sklaven, Reginald.“
    Er hob die Schultern. „Und? Das sind britische Soldaten – sie erwarten, wie Sklaven behandelt zu werden.“
    „Ich glaube, er entfernt sich von uns. Diese Männer in seinen Diensten, das sind keine Templer, das sind freie Söldner.“
    Reginald nickte. „Diese beiden Männer im Schwarzwald. Gehörten sie zu Braddocks innerem Kreis?“
    Ich sah ihn an, musterte ihn aufmerksam, als ich

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